HMS Warrior (1860)

HMS Warrior (1860)
Hms warrior.jpg
Laufbahn Naval Ensign of the United Kingdom.svg
Bauwerft: Ditchburn & Mare, Blackwell
Auf Kiel gelegt: 25. Mai 1859
Stapellauf: 29. Dezember 1860
Indienststellung: 24. Oktober 1861
Außerdienststellung: 1902 Umbau zum Depotschiff
Schwesterschiffe: Black Prince
Schicksal: Museumsschiff in Portsmouth
Allgemeine Daten
Verdrängung: 9137 ts
Länge: 128 m
Breite: 17,78 m
Tiefgang: 7,92 m
Antrieb: 1 liegende Zweizylinder-Trunkmaschine
10 kohlegefeuerte Dampfkessel
5267 PSi auf 1 Welle
Geschwindigkeit: 14,08 kn
Reichweite: 2100 sm mit 850 t Kohle
Besatzung: 707 Mann
Bewaffnung:
(bis 1867)
vorgesehen:
40 x 68-Pdr-SB
tatsächlich:
  • 10 x 110-Pdr-BL
  • 26 x 68-Pdr-SB
  • 4 x 70-Pdr-BL
Bewaffnung:
(ab 1868)
  • 4 x 8 in MLR
    (20,3 cm Glattrohr-Vorderlader)
  • 28 x 7 in MLR
    (17,8 cm Glattrohr-Vorderlader)
  • 4 x 20-Pfünder BL
    (Hinterlader)
Panzerung: Gürtel und Schotten: 114 mm
Motto:

Die HMS Warrior aus dem Jahr 1860 war das erste ozeantaugliche Panzerschiff mit eisernem Rumpf. Sie wurde von der Royal Navy als Gegenmaßnahme zum französischen Panzerschiff La Gloire gebaut. Sie gab der gleichnamigen Schiffsklasse ihren Namen und war das Schwesterschiff der Black Prince.

Als sie vom Stapel lief, war sie durch ihren 4,5 Zoll dicken geschmiedeten Eisengürtel praktisch unverwundbar für die Geschosse der zur Zeit ihres Baus gebräuchlichen Schiffsartillerie. Um die Sinksicherheit noch weiter zu verbessern, war der Rumpf in 92 wasserdichte Abteilungen unterteilt und besaß unterhalb von Maschinenanlage und Munitionsräumen einen Doppelboden. Die einzige bedeutende Verwundbarkeit war die fehlende Panzerung um die Rudermaschine herum, so dass ein unglücklicher Treffer sie manövrierunfähig hätte machen können.

Der Hauptantrieb des Schiffes bestand aus einer liegenden zweizylindrigen Dampfmaschine von Penn, die von zehn Kesseln mit Dampf versorgt wurde. Allerdings war der Kohleverbrauch extrem hoch und die 850 t Kohle an Bord reichten nur für knapp 2100 sm Fahrtstrecke unter optimalen Bedingungen. Daher führte die Warrior weiterhin eine vollständige Takelage als Vollschiff von 4500 m² Segelfläche. Fuhr sie unter Segeln, dann konnten beide Schornsteine eingezogen werden, um die Handhabung der Segel nicht zu behindern. Die Schraube konnte bei Fahrt unter Segeln in den Rumpf eingezogen werden, um den Wasserwiderstand zu reduzieren. In der Praxis wurde sie jedoch mit langsamer Fahrt weiterbetrieben, da das An- und Abkuppeln der Welle an die Schraube recht mühsam war.

Als sie am 29. Dezember 1860 bei den Themse-Eisenwerken bei London vom Stapel laufen sollte, fror sie auf der Slipanlage fest. Dies war im kältesten Winter seit 50 Jahren. Sie wurde am 24. Oktober 1861 fertiggestellt. Die Gesamtkosten betrugen 357.291 Pfund.

Der rasante Fortschritt der Marinetechnologie ließ sie und ihr Schwesterschiff Black Prince innerhalb von 10 Jahren veralten. Am 1. April 1875 wurde sie der Reserveflotte zugeordnet und am 31. Mai 1883 vom Seedienst abgezogen. Ihre Kanonen und die oberen Masten wurden um die gleiche Zeit entfernt.

Ihr Rumpf wurde als Lager verwendet, und von 1902 bis 1904 diente sie einer Kreuzerflottille als Depot. Ihr Name wurde 1904, als sie zur Torpedoausbildungsschule Vernon gebracht wurde, in Vernon III geändert. Sie versorgte die dort liegenden Rümpfe mit Dampf und Elektrizität.

Ein Abschwung in der Nachfrage nach Schrott bewirkte, dass sie sich am 25. April 1925 nicht wie geplant zur Verschrottung verkaufen ließ. 1929 wurde sie nochmals in Oil Fuel Hulk C77 umbenannt und diente fortan als Unterkunft für einen Seemann und als schwimmender Tank in der Marinewerft Pembroke in Wales. Dort blieb sie die folgenden 50 Jahre.

Die Restaurierung zum Museumsschiff begann am 3. September 1979 in Hartlepool und wurde 1984 abgeschlossen. Dann wurde sie zu ihrem gegenwärtigen Liegeplatz in Portsmouth geschleppt. Sie wurde in Warrior (1860) umbenannt, um Verwechslungen mit dem gleichnamigen Hauptquartier der Royal Navy in Northwood zu vermeiden.

Siehe auch

  • Sir George Tryon, 1861–1864 stellvertretender Kommandant der Warrior, später Oberkommandierender der britischen Mittelmeerflotte

Literatur

  • Andrew Lambert: Warrior, restoring the World's First Ironclad. Conway Maritime Press, London 1987. ISBN 0851774113.

Weblinks

 Commons: HMS Warrior – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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