- Haffkahn
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Als Haffkahn werden zumeist dreimastig getakelte hölzerne Frachtkähne bezeichnet, wie sie im 19. und Anfang des 20. Jahrhundert im Bereich des Stettiner Haffs verkehrten.
Bauform
Sie waren die größten und seetüchtigen Varianten der binnenländischen Segelkähne. Ihre Bauweise entwickelte sich wie bei diesen von der hölzernen Kaffenkahn-Bauweise über den hölzernen Stevenkahn zum komposit gebauten Mollenkahn. Ihre Maße entsprachen in der Regel dem Finow- oder Großfinow-Maß, um auch die Fahrt über die Oder und Havel bis nach Berlin absolvieren zu können. Für das Segeln auf Haff und Bodden führten diese Kähne bis zu zwei Seitenschwerter auf jeder Seite.
Die Bauwerften befanden sich entlang des Stettiner Haffs und der Peene. Auch auf Rügen wurden Haffkähne gebaut. Andere Bezeichnungen für diese Fahrzeuge waren Stangenschoner, Segelkahn oder Pommern Kahn.
Zum Wrackfoto
Das Foto wurde im Sommer 1988 bei Vermessungs- und Dokumentationsarbeiten im Hafen von Seedorf/Rügen aufgenommen. Nach örtlichen Recherchen war es der zweimastige hölzerne Stevenkahn ELISABETH. Er wurde 1925 in Seedorf gebaut und hatte die Maße 25 Meter Länge und 4,60 Meter Breite. Nach den Überresten im Wrack zu vermuten wurde er mit zwei Masten gesegelt. Das Wrack wurde leider nach 1990 im Rahmen der Hafenmodernisierung geräumt. Vor dem Kahn lag ein Wrack eines 14-Meter-Fischkutters aus DDR-Produktion.
Literatur
- Kurt Fleischfresser, Rudolf Hoffmann: Segler von Haff und Bodden. Verlag Egon Heinemann, Norderstedt 1975, ISBN 3-87321-938-7.
- Michael Sohn: Die Stangenschoner vom Oderhaff I. ModellWerft 11, 1994 und 12, 1994.
- Michael Sohn, Christoph Geyer: Wracks auf Rügen. In: Alte Schiffe 2, 1991, ISSN 0938-6327, S. 13-18.
Kategorien:- Segelbootstyp
- Schifffahrt (Provinz Pommern)
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