- Deutsches Schiffahrtsmuseum
-
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Deutsches SchiffahrtsmuseumKategorie: Forschungseinrichtung, Museum Träger: keiner (rechtlich selbstständige Stiftung des bürgerlichen Rechts) Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft Standort der Einrichtung: Bremerhaven Art der Forschung: Grundlagenforschung Fächer: Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften Fachgebiete: Geschichtswissenschaft, Ingenieurwissenschaft Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %) Leitung: Prof. Dr. Lars U. Scholl,
Dr. Ursula WarnkeMitarbeiter: ca. 50 Homepage: www.dsm.museum Das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) (als Eigenname nur mit zwei „f“) in Bremerhaven ist das nationale Schifffahrtsmuseum in Deutschland. Als eines von acht Forschungsmuseen vereinigt es Ausstellungs- und Forschungstätigkeiten. Das Museum gehört zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Gesamtanlage mit Gebäuden und Museumsflotte steht seit 2005 unter Denkmalschutz.[1]
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Von November 1969 bis 1973 wurde der Museumsbau nach Entwürfen des Architekten Hans Scharoun in Arbeitsgemeinschaft mit dem Bremerhavener Architekten Helmut Bohnsack errichtet. Im Jahre 1971 begann die wissenschaftliche Forschungsarbeit am DSM. Am 5. September 1975, nach der Ausstellungsgestaltung, wurde das DSM der Öffentlichkeit durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel übergeben.
Exponate
In der Folgezeit wurde das Deutsche Schiffahrtsmuseum ständig um weitere Ausstellungsstücke und Anbauten erweitert, so dass es umfangreich über die Seeschifffahrtsgeschichte der neueren und älteren Zeit berichten kann. Als Attraktion gilt die in Bremen gefundene Hansekogge aus dem Jahr 1380.
In den Ausstellungsräumen befinden sich Schaustücke zu verschiedenen Schifffahrtsepochen und zu den Themen Handelsschifffahrt, Fischerei und Walfang, Polarforschung, Militär und mehr. Ausgestellt sind unter anderem Modelle von Segelschiffen, Containerschiffen, Passagierschiffen und Öltankern, sowie technische Bedienelemente und Ausrüstungsgegenstände.
Im Museumshafen liegen die folgenden Wasserfahrzeuge zur Besichtigung:
- die Bark Seute Deern
- der Hochseeschlepper Seefalke
- der Walfangdampfer RAU IX der Walter-Rau-Walfangflotte
- der Haffkahn Emma
- der Binnenschlepper Helmut
- das Feuerschiff Elbe 3 Bürgermeister Abendroth II (nicht zu verwechseln mit dem Feuerschiff Elbe 3 im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg)
Auf dem Außengelände können vier Schiffe besichtigt werden:
- das Betonschiff Paul Kossel
- der Hafenschlepper Stier mit Voith-Schneider-Antrieb
- die Segelyacht Diva
- das Tragflügelboot WSS 10
Das Schiff der ersten deutschen Nordpolarexpedition, die 1867 von Toleff Toleffsen in Skanevik in Norwegen gebaute Nordische Jagt Grönland (1867) gehört ebenfalls zur Flotte des Museums, ist jedoch als aktives Traditionsschiff im Einsatz und demzufolge gerade in den Sommermonaten nur selten im Museumshafen.
Im Hafenbecken des Museums liegt das begehbare U-Boot Wilhelm Bauer, das von einem eigenständigen Trägerverein betreut wird.
Das Jaguar-Klasse Schnellboot Kranich lag bis 2006 im Museumshafen, dann wurde es wegen starken Verfalls des Holzrumpfes von der VEBEG zum Abwracken verkauft.
Vor dem Museum befindet sich eine Skulptur des Bildhauers Stephan Balkenhol.
Neue Exponate
2009: Fahrstand des berühmten ehemaligen Seebäderschiffes Wappen von Hamburg
Bilder
-
Schornstein des Nuklearschiffs Otto Hahn
-
Freifallrettungsboot Frederike
-
Armskulptur von Stephan Balkenhol vor dem Museum
-
Die Bremer Kogge von 1380 im DSM
Publikationen
Jährlich erscheint seit 1975 das Deutsche Schiffahrtsarchiv, das aktuelle wissenschaftliche Jahrbuch des Museums. Die Themenbereiche umfassen so vielfältige Aspekte wie Schiffsarchäologie, See- und Binnenschifffahrt, Schiffbau, Marine, Fischerei, Navigation, Polar- und Meeresforschung, Sozialgeschichte der Seefahrt, maritime Volkskunde u.v.a.m. Im Mittelpunkt steht zwar die Schifffahrtsgeschichte, doch zeigen auch immer wieder Beiträge ausländischer Autoren den internationalen Forschungsstand. Alle Beiträge werden mit englischen und französischen Zusammenfassungen ergänzt. Es erscheint im Oceanum Verlag Wiefelstede (DSA 31 2008, ISBN 978-3-86927-031-9), ISSN 0343-3668 und ist sowohl als Einzelheft (Euro 23,50) als auch im Abonnement (Euro 19,50) erhältlich unter www.oceanum.de
Internet-Projekte des DSM
Stellvertretend für die Internet-Aktivitäten des DSM soll hier auf zwei Internet-Projekte des DSM hingewiesen werden: "Die deutsche Schifffahrt in den 1920er und 1930er Jahren im Spannungsfeld von Kontinuitäten, Krisen und Innovation - Visualisierung historischer Prozesse"
"Schiffsliste" eine Internet-Version zum schnellen Finden von historische Schiffe, Booten und andere Wasserfahrzeugen, die teilweise mit ausführlichen technischen Merkmalen und Daten zum Lebenslauf beschrieben sind.
Forschungsauftrag
Im August 2011 erteilte die Deutsche Bundesregierung dem Museum einen Forschungsauftrag zur systematischen archäologischen Prospektion der Nordsee, auch außerhalb der 12-Seemeilen-Zone, da zahlreiche archäologische Fundplätze durch geplante Bauvorhaben wie Offshore-Windparks, Pipelines und Stromleitungstrassen bedroht sind.[2]
Weblinks
Commons: Deutsches Schiffahrtsmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://www.dsm.museum – Deutsches Schiffahrtsmuseum
Einzelnachweise
- ↑ Denkmaldatenbank des LfD
- ↑ Suche nach versunkenen Kulturen in der Nordsee Radio Bremen (Abgerufen am 12. August 2011)
53.5400583333338.5770027777778Koordinaten: 53° 32′ 24″ N, 8° 34′ 37″ OKategorien:- Schifffahrtsmuseum
- Museum in Bremerhaven
- Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft
- Kulturdenkmal (Bremerhaven)
- Hans Scharoun
Wikimedia Foundation.