Hallesches Heilthum

Hallesches Heilthum

Das Hallesches Heiltum war die Reliquiensammlung des Kardinals Albrecht von Brandenburg in seiner Residenz Halle (Saale).

Geschichte

Die von Albrecht von Brandenburgs Vorgänger Ernst von Sachsen begonnenen Reliquiensammlung bestand zu ihrer Blütezeit um 1520 aus 42 Körpern von Heiligen und 8133 Partikeln in 3534 künstlerisch und materiell wertvollen Reliquiarien.

Albrechts Lieblingsresidenz war Halle (Saale). Hier ließ er neben dem Umbau von Marktkirche und Moritzburg eine ehemalige Dominikanerkirche zur Kathedrale (als hallescher Dom bezeichnet) seines Erzbistums Magdeburg umbauen und die Neue Residenz errichten. Das Hallesche Heiltum bewahrte Albrecht zunächst in der Moritzburg, später im halleschen Dom auf.

Seine dauerhaft wachsende Reliquiensammlung veranlasste Martin Luther ihn als „Abgott von Halle“ zu bezeichnen. Luther veröffentlichte 1517 seinen Brief an Albrecht mit den 95 Thesen u. a. wider den Ablasshandel. Der Ablasshandel diente Albrecht zur Finanzierung der Reliquiensammlung, seiner Hofhaltung und seiner Bauten.

Aufgrund zunehmender Verschuldung musste Albrecht seine Finanzen vor dem Landtag in Calbe (Saale) offen legen. In der Folge verließ Albrecht 1541 Halle, die Stadt wurde protestantisch. Das Hallesche Heiltum und die meisten seiner Kunstschätze nahm er zunächst nach Aschaffenburg mit. Heiltum und Kunstwerke sind heute verstreut.

Literatur

  • Klaus Friedrich/Manfred Frühauf: Halle und sein Umland, mdv Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2002
  • Holger Brülls/Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale, Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 2000
  • Rose-Marie und Reiner Frenzel: Kunst- und Kulturführer Leipzig * Halle, Edition Leipzig, Leipzig, 1993
  • Michael Pantenius: Stadtführer Halle, Gondrom Verlag, Bindlach, 1995

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