- Haltebogen
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Unter einem Haltebogen (auch Ligatur) versteht man in der Musik die graphische Bindung von zwei Noten.
Der Haltebogen verbindet zwei aufeinanderfolgende Noten gleicher Tonhöhe, so dass diese wie ein einziger Ton klingen. Das heißt, der an den ersten Ton mit einem Haltebogen angehängte zweite Ton wird nicht neu angeschlagen, sondern verlängert die Dauer des ersten Tons. Auf diese Weise lassen sich beliebige Notenlängen erzielen oder Noten über einen Taktstrich hinweg verlängern – in diesem Fall spricht man auch von „Überbindung“. So kann z. B. ein Orgelpunkt gesetzt werden, der über mehrere Takte hinweg andauert. Ein Haltebogen kann auch innerhalb eines Taktes gesetzt werden, wenn sich dadurch z. B. bei einer Synkope die Übersichtlichkeit erhöhen lässt.
Eine alternative, abkürzende Schreibweise für angehängte Noten bietet in vielen Fällen die Punktierung.
Zu unterscheiden ist der Haltebogen von dem ihm optisch gleichenden Bindebogen, der beim Legato und Portato verwendet wird, und dem Phrasierungsbogen, der musikalische Phrasen verdeutlichen soll.
Der Haltebogen wird auch als „Ligatur“ bezeichnet; dies sollte jedoch nicht verwechselt werden mit der Ligatur in Quadrat-, Modal- und Mensuralnotation: Dort bezeichnet das Wort eine verbundene Schreibweise mehrerer Töne unterschiedlicher Tonhöhe.
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