Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn

Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn
Alter Bahnhof Bergedorf

Die 1842 eröffnete Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn war die erste Eisenbahnstrecke in Norddeutschland.

Sie verband den Bergedorfer Bahnhof in Hamburg, der in der Nähe des Deichtors lag, mit dem (alten) Bahnhof Bergedorf am Neuen Weg in Bergedorf.

Als wichtigste Bahnverbindung sah die hamburgische Bürgerschaft die Verbindung zum Ostseehafen Lübeck an. Diese Strecke hätte jedoch durch Holsteinisches Gebiet geführt, das in Personalunion vom dänischen König verwaltet wurde. Dänemark stellte sich bei den Konzessionsverhandlungen quer, konnte jedoch gegen die Verbindung nach Bergedorf keine Einwände erheben, da sie allein über Hamburgisches Gebiet verlief. Die Strecke wurde 1838 von William Lindley geplant und vermessen.

Die Eröffnung war für den 7. Mai 1842 vorgesehen. Zwei Tage zuvor brach in Hamburg der "Große Brand" aus, der die Innenstadt weitgehend vernichtete. Die ersten Fahrten fanden tatsächlich vor dem 7. Mai statt: Sie dienten dem Transport von Löschgerät und Feuerwehrleuten nach Hamburg und der Evakuierung Obdachloser. Auf eine Feier wurde verzichtet.

Bereits bei der Planung der Strecke hatte man eine Verlängerung über Geesthacht, Lauenburg nach Berlin berücksichtigt. Für die am 15. Dezember 1846 eröffnete Berlin-Hamburger Bahn wurde jedoch eine weiter nördlich liegende Trasse über Büchen gewählt, wo ab 1851 Anschluss an die Lübeck-Büchener Eisenbahn bestand. In Bergedorf wurde ein neuer Bahnhof errichtet und der alte Bahnhof Bergedorf verlor seine Funktion. In seiner Nähe entstand später der Bahnhof Bergedorf Süd der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn, die 1906 den Betrieb aufnahm.

In Hamburg wurde der Bergedorfer Bahnhof nach 1846 erweitert, er hieß fortan Berliner Bahnhof. Die Betreibergesellschaft der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn ging in der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Aktiengesellschaft auf.

Literatur

  • Harro Bruns: Zur Geschichte der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn. In: Lichtwark-Heft Nr. 55. Hrsg. Lichtwark-Ausschuß, 1991. Siehe jetzt: Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf, ISSN 1862-3549.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hamburg Berliner Bahnhof — Die hölzerne Bahnhofshalle Daten Lage Stadt Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn — Fernbahn Kursbuchstrecke (DB): 137.1 Streckennummer (DB): 6100 (HH Altona–HH Rothenburgsort) 1291 (HH E …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Bergedorf — Bergedorf Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Berlin — ABS Berlin–Hamburg Kursbuchstrecke (DB): Hamburg–Hagenow: 100 Hamburg–Büchen: 102 Hagenow–Ludwigslust: 172 Ludwigslust–Berlin: 204 Nauen–Berlin: 209.10, 209.14 S Bahn Berlin: 200.75, 200.9 S Bahn Hamburg: 101.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Neuallermöhe — Neuallermöhe Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Tiefstack — Heizkraftwerk Tiefstack und Billwerder Bucht. Der Tiefstack (frühere Schreibweise: Tiefstaak) ist ein Niederungsgebiet zwischen Elbe und Bille im Osten Hamburgs. Es erstreckt sich um die Mündung des von der Bille kommenden Tiefstackkanals in die… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Allermöhe — Allermöhe Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Rothenburgsort — Rothenburgsort Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Hammerbrook — Hammerbrook Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburg-Billwerder — Billwerder Stadtteil von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”