- Han Yu
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Namen Xìng 姓: Hán 韓 Míng 名: Yù 愈 Zì 字: Tuìzhī 退之 aka: Chānglí 昌黎 Shì 謚: Wén 文 Han Yu (chinesisch 韓愈 / 韩愈 Hán Yù) (* 768; † 824) war ein chinesischer Dichter und Essayist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Waise ging er 786 nach Chang'an, wo er 792 im vierten Anlauf das Jinshi-Examen bestand. In den Folgejahren begann er mit dem Aufbau des literarischen Zirkels, dem er später seinen so weitreichenden Einfluss verdanken sollte.
802 erlangte er seinen ersten Beamtenposten in der Zentralregierung, wurde bald darauf aber in die Verbannung geschickt. Als mögliche Gründe hierfür werden seine mangelnde Loyalität gegenüber dem Thronfolger, seine Kritik am Verhalten kaiserlicher Diener und sein Eintreten für eine Steuersenkung während einer Hungerperiode genannt.
Von 808-809 war Han Yu u.a. als kaiserlicher Gerichtsinspektor in Luoyang, als Gouverneur von Chaozhu, schließlich in der Hauptstadt Chang'an als Präsident der Staatshochschule, Hauptstadtpräfekt und Vizepräsident des Beamtenministeriums tätig. Während dieser Jahre setzte er sich für eine zwangsweise Befriedung der aufständischen Nordost-Provinzen ein. 819 wurde er wegen eines vom Kaiser übel aufgenommenen Pamphlets in den damals noch relativ unzivilisierten äußersten Süden des Reiches verbannt. Nach einigen Jahren in die Hauptstadt zurückgekehrt, starb er dort bald darauf an den Folgen des Exils.
Werk
Han Yu gilt als rigoroser Verfechter des Konfuzianismus und kämpfte insbesondere vehement gegen die beiden anderen beherrschenden Geistesströmungen, Daoismus und Buddhismus. In besonderem Maße beschäftigte er sich mit den Schriften des Menzius, dessen Gedanken er einem breiten Publikum erläuterte und so den Grundstein für das Erstarken des Neo-Konfuzianismus während der Song-Dynastie legte. Auch trat Han Yu stets für eine starke politische Zentralgewalt und den unbedingten Supremat des Kaisers ein.
Bei dem Pamphlet, das ihm die Verbannung eingetragen hat, handelt es sich um eine Schmähschrift gegen den Einfluss des buddhistischen Klerus. Äußerer Anlass war eine Zeremonie, bei der alle dreißig Jahre ein als Reliquie verehrter angeblicher Fingerknochen Buddhas in feierlicher Prozession in den Kaiserpalast überführt und dort drei Tage aufbewahrt wird. Buddha sei barbarischer Herkunft, seine Sprache sei anders als die der Chinesen und man solle daher den Knochen ins Feuer oder ins Wasser werfen. Die Schrift wurde als respektlos, wenn nicht gar als persönlichen Angriff auf den Kaiser aufgefasst.
Han Yu gilt als größter Prosa-Autor der Tang-Dynastie. Entgegen der blumig-überladenen Manier der vorangegangenen Jahrhunderte trat er für eine Wiederbelebung des klaren und schnörkellosen Schreibstils der Han-Dynastie ein und wurde so zum Führer der konservativen Guwen-Bewegung (chinesisch 古文運動), die erheblichen Einfluss auf die chinesische Literatur bis in die Neuzeit haben sollte. Selbst Mao Zedong schulte sich noch an Han Yus Schriften und bekannte sich als sein Schüler. Einen gewissen Namen konnte er sich auch im Bereich der Lyrik machen, in dem er aber an die Koryphäen der Dynastie, namentlich Li Bai und Du Fu, nicht heranreicht.
Literatur
- Hartman, Charles. Han Yü and the T’ang Search for Unity. Princeton University Press 1986. ISBN 0-691-06665-5.
- Nienhauser, William H. (Hrsg.). The Indiana Companion to Traditional Chinese Literature. Indiana University Press 1986. ISBN 0-253-32983-3.
- Owen, Stephen. An Anthology of Chinese Literature. W. W. Norton 1996. ISBN 0-393-03823-8.
Weblinks
- Literatur von und über Han Yu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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