- Hanau Hbf
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Hanau Hbf Bahnhofsvorplatz Bahnhofsdaten Kategorie Fernverkehrssystemhalt Art Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 11
Abkürzung FH
Webadresse www.bahnhof.de Architektonische Daten Stadt Hanau Bundesland Hessen Staat Deutschland Koordinaten 50° 7′ 17″ N, 8° 55′ 47″ O50.1213888888898.9297222222222Koordinaten: 50° 7′ 17″ N, 8° 55′ 47″ O Eisenbahnstrecken - Bahnstrecke Friedberg–Hanau (KBS 633)
- Kinzigtalbahn (KBS 615)
- Kahlgrundbahn (KBS 642)
- Odenwaldbahn (KBS 641)
- S-Bahn Rhein-Main (S8, S9)
Liste der Bahnhöfe in Hessen bzw. Liste der SPNV-Stationen in Hessen Der Hanauer Hauptbahnhof bildet den Hauptschnittpunkt des Schienenverkehrs im östlichen Rhein-Main-Gebiet.
Inhaltsverzeichnis
Anbindung
Hanau ist ein zentraler Knotenpunkt im Eisenbahnnetz, dessen Bahnhof sechs Strecken verknüpft. Es treffen hier aufeinander die
- Frankfurt-Hanauer Eisenbahn
- Main-Spessart-Bahn, Hanau–Aschaffenburg
- Frankfurt-Bebraer Eisenbahn
- östliche Richtung: Kinzigtalbahn), Hanau–Fulda–Göttingen
- westliche Richtung): Offenbach am Main–Frankfurt am Main, auch südmainische S-Bahn
- Bahnstrecke Friedberg-Hanau nach Friedberg
- Odenwaldbahn, Babenhausen–Wiebelsbach-Heubach–Erbach–Eberbach
Entwicklung
Der funktionale Vorgänger des Hanauer Hauptbahnhofs war die Endstation der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn, eröffnet 1848. Deren Bahnhof befand sich stadtnah im westlichen Bereich des heutigen Haltepunkts Hanau West.
Der heutige Hanauer Hauptbahnhof wurde im Zuge der Bebra-Frankfurter Bahn errichtet, als diese südmainisch und bei Steinheim über den Main geführt wurde (1867/1873). Dazu war am Kreuzungspunkt mit der Main-Spessart-Bahn, der Verlängerung der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn nach Aschaffenburg, ein Bahnhof erforderlich. Dort wurde der Bahnhof Hanau-Ost errichtet, der zu einem späteren Zeitpunkt in Hanau Hauptbahnhof umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde das Bahnbetriebswerk Heideäcker errichtet.
Die durch den Zwangspunkt der Main-Überquerung vorgegebene Lage des Bahnhofs erklärt, warum er so weit vom Stadtzentrum errichtet wurde, was noch heute erhebliche Probleme für den ÖPNV in Hanau mit sich bringt, der zwei Zentren bedienen muss: Den Hauptbahnhof und den innerstädtischen Busknoten Freiheitsplatz. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bahnhof durch eine Straßenbahnlinie der Hanauer Straßenbahn bedient.
Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude Hanau-Ost (Hanau Hbf), ein Inselbahnhof, wurde 1966 abgerissen und durch ein nördlich der Gleisanlagen liegendes Empfangsgebäude und einen großzügigen Bahnhofsvorplatz ersetzt. Die ursprüngliche Lage als Inselbahnhof ist heute noch an der Gleisnummerierung und der Straßenanbindung des zwischen den Gleisen gelegenen Park-and-Ride Parkplatzes zu erkennen. Die Lage und Fußbodenhöhe des neuen Bahnhofs wurde wesentlich von der Lage des bestehenden Personentunnels bestimmt. Da der Bahnhof teilweise in einem ehemaligen Flussbett des Mains errichtet wurde, gibt es immer wieder, besonders aber nach Gewitterregen, Probleme mit eindringendem Wasser. Der den Fahrgästen zugängliche Teil des Empfangsgebäudes wurde nach Aufgabe der Gepäck- und Expressgutbeförderung Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts grundlegend umgestaltet.
Betrieb
Fernverkehr
Der Hanauer Hauptbahnhof ist bei der Deutschen Bahn als Bahnhof der Kategorie 2 eingestuft und somit ein Fernverkehrssystemhalt. Über mehrere Fernverbindungen via ICE & IC ist die Stadt mit einem großen Teil Deutschlands sowie einigen Städten im Ausland verbunden.
Linie Zuglauf ICE 11 Berlin Ostbahnhof – Kassel – Fulda - Hanau - Frankfurt(Main) Hbf – Stuttgart – München Hbf ICE 12 Berlin Ostbahnhof – Kassel – Fulda - Hanau - Frankfurt(Main) Hbf – Basel SBB – Bern − Interlaken Ost IC(E) 31 (Kiel –) Hamburg – Münster – Dortmund – Köln – Mainz – Frankfurt Flughafen – Frankfurt Hbf – Hanau - Würzburg – Nürnberg – Passau (– Wien) ICE 91 (Dortmund - Köln - Frankfurt Flughafen-) Frankfurt Hbf - Hanau - Nürnberg – Linz - Wien
(*) TerraVisionNahverkehr
Hanau ist über mehrere RegionalExpress- und RegionalBahn-Linien mit dem Umland verbunden. Seit 1995 enden zudem die Linien S8 und S9 der Rhein-Main-S-Bahn am Hauptbahnhof. Am Bahnhofsvorplatz befindet sich zudem eine zentrale Bushaltestelle.
Siehe auch: Nahverkehr in Hanau
←Linien →Beginn RB 33
Bahnstrecke Friedberg-HanauHanau Nord Offenbach Hbf SE 50
KinzigtalbahnWolfgang Offenbach Hbf RE 50
KinzigtalbahnLangenselbold Hanau West RB 55
Frankfurt-Hanauer EisenbahnGroßauheim Frankfurt Ost
Offenbach HbfRE 55
Frankfurt-Hanauer EisenbahnKahl Beginn RB 56
KahlgrundbahnGroßauheim Beginn RB 64
OdenwaldbahnHanau Klein-Auheim Offenbach Hbf RE 64
OdenwaldbahnHainburg Hainstadt Steinheim S8, S9
KinzigtalbahnEnde Veränderungen
Zum Fahrplanwechsel 2005/2006 wurde Hanau von der ICE-Verbindung (Ruhrgebiet – Rhein-Main – Nürnberg/München), die von der neuen ICE-3 Generation befahren wird, größtenteils abgekoppelt. Die Begründung – laut Deutscher Bahn – war nicht mangelnde Wirtschaftlichkeit, sondern bauliche Bedingungen. Da am Bahnhof erst ein Umbau erfolgt war und die Deutsche Bahn ihre Entscheidung nicht mit den zuständigen Behörden absprach, brachte ihr das harsche Kritik seitens der Stadtverwaltung und der Politik ein.
Ein Fortschritt hingegen war die Modernisierung der Odenwaldbahn (RMV-Linie 64), die die Anzahl der Züge auf der Achse Odenwald–Frankfurt am Main deutlich steigerte und in weiteren Schritten steigern wird.
Im Zuge des Fahrplanwechsels 2006/2007 erhält der Hanauer Hbf eine Vielzahl neuer Fernverkehrsverbindungen:
- stündliche ICE-Anbindungen nach Berlin (bisher alle 2 Stunden),
- in der Gegenrichtung jede Stunde abwechselnd in die Schweiz oder nach München eine ICE-Anbindung
- einzelne zusätzliche IC-Verbindungen, unter anderem nach Berlin und Halle an der Saale
- Halt größtenteils aller ICE-, IC- und EC-Züge der Achse (Hamburg-Bremen-)Ruhrgebiet–Köln-Bonn-Frankfurt-Hanau–Nürnberg (im Zweistundentakt) und teilweisen Verlängerungen Richtung Passau–Wien–Budapest (zwei EC-Zugpaare) oder Mittenwald–Seefeld in Tirol (IC-Zugpaar 328/329).
Planungen
Der Hanauer Hauptbahnhof besitzt noch Potenziale, die zum Ausbau der Kinzigtalbahn, den Bau der Nordmainischen S-Bahn und der Verlängerungen der S-Bahn nach Wächtersbach genutzt werden können. Verschiedene Überlegungen zur Weiterentwicklung des schienengebundenen Nahverkehrs um Hanau existieren derzeit:
- Es ist ein Ersatz für die SE-Linie 50 sowie die RB-Linie 55 durch eine S-Bahn im Gespräch. Dabei soll die S-Bahnlinie 8 nach Wächtersbach und S-Bahnlinie 9 nach Aschaffenburg verlängert werden.
- Eine S-Bahn-Linie soll vom Frankfurter Innenstadttunnel und dem Frankfurter Ostbahnhof kommend als Nordmainische S-Bahn bis Hanau geführt werden.
Unfälle
Am 14. November 1884 fuhr bei Hanau ein Personenzug auf einen Güterzug auf. Ein aus der Gegenrichtung kommender zweiter Güterzug fuhr in die Trümmer. 22 Personen starben bei dem Unfall, 26 wurden verletzt. Ursache war eine unterlassene telegraphische Zugmeldung.
Am 8. November 1900 fuhr bei dichtem Nebel ein Personenzug nach Offenbach am Main kurz hinter Hanau auf den D 42 Berlin–Frankfurt (Main). 12 Tote und 4 Verletzte waren die Folge des Unfalls. Der D 42 hatte ein Halt zeigendes Blocksignal überfahren. Der Lokführer hatte das im Vorbeifahren bemerkt, bremste und drückte den Zug hinter das Blocksignal zurück. Der Blockwärter nahm an, dass der D-Zug weitergefahren sei und gab den Block für den nachfolgenden Personenzug frei. Wegen des Nebels erkannte die Beteiligten die Situation zu spät. Die beiden letzten Wagen des D-Zuges wurden zerstört, fingen Feuer und brannten aus.
Am 27. April 1954 überfuhr ein aus Wiebelsbach-Heubach kommender Personenzug nach der Ausfahrt aus dem Hanauer Hauptbahnhof ein „Halt“ zeigendes Signal, das die Einfahrt der südlichen in die nördlichen, auf die Steinheimer Mainbrücke führenden Gleise, sperrte. Der mit 20 Minuten Verspätung aus der Gegenrichtung kommende „Skandinavien-Express“, der sich auf dem Weg von Basel nach Großenbrode Kai befand, passierte die Brücke zur gleichen Zeit. Die Lokomotive des Personenzugs fuhr in die Flanke des „Skandinavienexpress“, dessen Lokomotive vom Bahndamm stürzte. Dessen Zugpersonal hatte die Katastrophe kommen sehen und noch eine Notbremsung eingeleitet. Der Zug fuhr zum Unfallzeitpunkt aber immer noch ca. 60 km/h. Die der Lokomotive nachfolgenden Wagen des Schnellzuges, ein Speisewagen und ein Packwagen, wurden zertrümmert, die folgenden Wagen schwer beschädigt. Eine Reisende, der Zugführer und zwei Schaffner des Schnellzuges starben. Darüber hinaus gab es 97 Verletzte. Lokführer und Heizer der umgestürzten Lokomotive konnten abspringen, blieben weitestgehend unverletzt und konnten noch den Dampf aus der umgestürzten Lokomotive ablassen, um eine Kesselexplosion zu verhindern.
Literatur
- Martin Schack: Neue Bahnhöfe – Die Empfangsgebäude der Deutschen Bundesbahn 1948 bis 1973. Neddermeyer Verlag Bernd, 2004. ISBN 3933254493
Weblinks
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