Bahnstrecke Frankfurt–Hanau

Bahnstrecke Frankfurt–Hanau
Frankfurt–Hanau
Kursbuchstrecke (DB): 640, 641
Streckennummer (DB): 3660
Streckenlänge: 20,0 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: > 120 km/h
Zweigleisigkeit: (durchgehend)
Bundesland: Hessen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
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Strecke von Frankfurt Hbf
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von Main-Neckar-Bahn von Darmstadt
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Mainbahn von Frankfurt (Main) Stadion
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0,0 Frankfurt (Main) Süd (ehem. Bebraer Bf)
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zum S-Bahn-Tunnel Frankfurt City
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S-Bahn-Tunnel Frankfurt-Mühlberg
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südmainische Strecke nach Hanau
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B 43
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Deutschherrnbrücke (seit 1913), Main
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Städtische Verbindungsbahn
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Hanauer Bahnhof (bis 1912)
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geplante S-Bahn-Strecke von Frankfurt Hbf
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2,4 Frankfurt (Main) Ost (seit 1912)
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Straßenbrücke
3,2 Schwedlerbrücke (Fußgängerbrücke)
Bahnhof ohne Personenverkehr
3,9 Frankfurt (Main) Ost Gbf
Straßenbrücke
A 661
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Städtische Verbindungsbahn
   
5,2 Lahmeyerbrücke (heute Fußgängerbrücke)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Hafenbahn vom Osthafen
Bahnhof ohne Personenverkehr
5,4 Frankfurt (Main) Ost Gbf Stw IV
Bahnhof, Station
7,2 Frankfurt-Mainkur
Haltepunkt, Haltestelle
10,1 Maintal West (ehem. Bischofsheim-Rumpenheim)
Bahnhof, Station
12,3 Maintal Ost (ehem. Hochstadt-Dörnigheim)
Haltepunkt, Haltestelle
15,7 Hanau-Wilhelmsbad (ehem. Bf)
Brücke über Wasserlauf (mittel)
17,7 Kinzig (Brücke von 1926)
Haltepunkt, Haltestelle
17,9 Hanau West (ehem. Hanau Bf)
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Hanau West Abzw
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südmainische Strecke von Frankfurt
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20,0 Hanau Hbf (ehem. Hanau Ost, Inselbahnhof)
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Kinzigtalbahn nach Gelnhausen
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Strecke nach Nidderau (bzw. Gelnhausen)
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Odenwaldbahn nach Babenhausen
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Main-Spessart-Bahn nach Aschaffenburg

Die Bahnstrecke Frankfurt–Hanau ist eine normalspurige, durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke im südlichen Hessen. Sie beginnt heute im Frankfurter Südbahnhof und verläuft ab dem Frankfurter Ostbahnhof am Nordufer des Mains nach Hanau Hauptbahnhof.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Bau der Taunus-Eisenbahn 1839–1840 Main-abwärts nach Wiesbaden gab es bald darauf Pläne für eine Bahnstrecke Main-aufwärts nach Hanau. Die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft konstituierte sich 1844 und begann den Bau der Strecke 1845, die Eröffnung folgte drei Jahre später am 10. September 1848 unter dem Namen „Frankfurt-Hanauer Eisenbahn“ (bzw. je nach Standort auch „Hanauer Bahn“ oder „Frankfurter Bahn“).

Beginn der Strecke war der Hanauer Bahnhof im Frankfurter Ostend, das Ende der Strecke nach 16,4 Kilometern der Bahnhof Hanau nahe der Hanauer Innenstadt, sie verlief dabei außerhalb des Stadtgebietes der Freien Stadt Frankfurt ausschließlich über Kurhessisches Territorium.

Die Strecke war zunächst ein reiner Inselbetrieb, erst sechs Jahre später nach dem Weiterbau der Strecke bis Kahl am Main erfolgte 1854 der Anschluss an die Ludwigs-West-Bahn der Bayrischen Staatseisenbahnen traf, siehe Main-Spessart-Bahn. Da die Hanauer Bahn damit zu einer Strecke mit überregionaler Bedeutung avancierte, wurde die Strecke ab 1859 über die Städtische Verbindungsbahn Frankfurt am Main an die Frankfurter Westbahnhöfe und damit an das übrige Frankfurter Eisenbahnnetz angeschlossen.

1863 war bereits die Betriebsführung der Verbindungsbahn an die großherzogliche Hessische Ludwigsbahn übergegangen, die 1872 wurde die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft dann mitsamt aller ihrer Strecken von der Hessische Ludwigsbahn übernommen, nachdem 1866 Preußen das Kurfürstentum Hessen und die Freie Stadt Frankfurt übernommen hatte.

Da die Verbindungsbahn auf Dauer allerdings nicht im Stande war, den kompletten Personen- und Güterverkehr abzuwickeln, wurde die Hanauer Bahn über eine 1911–1913 erbaute Querspange an die Frankfurt-Bebraer Eisenbahn angeschlossen. Dazu wurden sowohl der Hanauer Bahnhof als auch der alte Bebraer Bahnhof geschlossen und 1912 durch die Bahnhöfe Frankfurt (Main) Ost bzw. Frankfurt (Main) Süd ersetzt und durch die Deutschherrnbrücke über den Main hin miteinander verbunden.

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt im Bahnhof Frankfurt (Main) Süd an den Gleisen 7 und 8 in Verlängerung der ursprünglichen Trasse der Mainbahn. Einer Rampe ab der Seehofstraße folgt zunächst ein Überwerfungsbauwerk über die südmainische Strecke nach Hanau, unmittelbar danach wird die Bundesstraße 43 überquert. Die Strecke führt weiter in Hochlage zur Deutschherrnbrücke, über die sie seit 1913 den Main überquert.

Nach der Überquerung der Hanauer Landstraße verläuft diese ab dem Bahnhof Frankfurt (Main) Ost parallel zur Strecke. Nordöstlich des Bahnhofs Frankfurt-Mainkur verlaufen beide einen guten Kilometer lang in einem weiten Bogen unmittelbar parallel zum Main. Von aus verläuft die Strecke fast geradewegs nach Osten durch die 1974 gebildete Stadt Maintal mit den Stationen West und Ost.

Östlich der Unterquerung des Autobahnzubringers zur Bundesautobahn 66 erreicht die Strecke den ehemaligen Fürstenbahnhof Hanau-Wilhelmsbad und verläuft dann in einem weiten Bogen von Nordwest Richtung Hanau Innenstadt. Der Fluss Kinzig und sein Vorland wird auf Brücken aus eisernen Vollwandträgern auf gemauerten Pfeilern und Widerlagern von 1926 überquert.

Der ehemalige Endbahnhof der Strecke und heutige Haltepunkt Hanau West liegt unmittelbar westlich der Hanauer Innenstadt. Unmittelbar nach dem Haltepunkt zweigt eine eingleisige Strecke aus der Hauptstrecke ab, die zunächst parallel zu dieser weiterverläuft. Südlich der Innenstadt unterqueren die Strecken zuerst die Bundesstraße 45 und teilen sich dann auf. Während die Hauptstrecke die Gleise der südmainschen Strecke von Frankfurt unterquert und dann zum südlichen Teil des Hanauer Hauptbahnhofs, einem ehemaligen Inselbahnhof, mit Durchbindung zur Main-Spessart-Bahn führt, verläuft die Zweigstrecke kreuzungsfrei zum nördlichen Teil des Hauptbahnhofs mit Durchbindung zur Kinzigtalbahn.

Bedienung

Personenverkehr

Zu Beginn der 2010er Jahre bedienen im Schienenpersonennahverkehr Regionalbahn und Regional-Express alle Zwischenhalte der Bahnstrecke. Intercity und Intercity-Express können die Strecke prinzipiell ebenso nutzen wie die gut einen Kilometer kürzere südmainische Strecke.

Montags bis freitags sowie an Samstagen bis 14 Uhr verkehren zwischen Hanau Hbf und Frankfurt zwei Regionalzüge pro Stunde, wobei jede zweite Regionalbahn nicht bis zum Frankfurter Hauptbahnhof, sondern lediglich bis zum Südbahnhof geführt wird. Alle zwei Stunden ersetzt ein von Würzburg kommender Regionalexpress mit Halt an allen Stationen die sonst üblichen Regionalbahnen, welche montags - freitags teilweise sowie täglich in den Abendstunden bis Aschaffenburg durchgebunden sind. In der Hauptverkehrszeit werden auch einzelne Züge der Odenwaldbahn sowie der Kinzigtalbahn über die Frankfurt-Hanauer-Eisenbahn geführt, welche jedoch nur in Maintal Ost, Frankfurt Ost und teilweise Hanau West einen Halt einlegen. Die Regionalbahnzüge bestehen planmäßig aus einer Lok der Baureihe 143, seltener Baureihe 110, und 5 n-Wagen. Das Material der Regionalexpress-Züge variiert zwischen Lokomotiven der Baureihen 111 und 146 sowie Modus-Wagen und diverser Typen von Doppelstock-Wagen.

Güterverkehr

Nach dem Abriss des Frankfurter Hauptgüterbahnhofs ist Frankfurt (Main) Ost der größte Güterbahnhof in Frankfurt. Er umfasst einen Containerbahnhof und Anschlüsse zum Frankfurter Osthafen. Durchgehende Güterzüge nutzen hauptsächlich die nordmainische Strecke, da diese kreuzungsfrei von der Umgehungsbahn über die ursprüngliche Trasse der Mainbahn vom Bahnhof Frankfurt (Main) Stadion erreichbar ist.

Planungen

Hauptartikel: Nordmainische S-Bahn

Es bestehen konkrete Planungen, im City-Tunnel Frankfurt eine weitere Abzweigstelle in Verbindung mit einer Tunnelstrecke zum Ostbahnhof zu errichten. Diese soll im Bereich des Güterbahnhofes wieder ans Tageslicht gelangen und dann parallel zur Bestandsstrecke auf gleicher Trasse in einer weiteren zweigleisigen Bahnstrecke für die S-Bahn Rhein-Main bis Hanau Hbf weitergeführt werden. Es wurden bereits Bauvorleistungen für diese Strecke getätigt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.

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