- Bahnstrecke Hanau–Frankfurt
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Hanau–Frankfurt Kursbuchstrecke (DB): Hauptstrecke:
615 (Frankfurt–Hanau)
641 (Frankfurt–Hanau)
S-Bahn-Strecke:
645.1/2 (F-Schlachthof–Offenbach Ost)
645.3/4 (F-Schlachthof–F Stresemannallee)
645.8/9 (F-Schlachthof–Hanau)Streckennummer (DB): Hauptstrecke:
3600 (Hanau–Frankfurt)
S-Bahn-Strecke:
3680 (Frankfurt-Schlachthof–Hanau)
3681 (Frankfurt-Schlachthof–Frankfurt Süd)
3688 (Frankfurt Süd–Frankfurt Stresemannallee)Streckenlänge: 23,0 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: D4 Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h Zweigleisigkeit: Hauptstrecke: (durchgehend)
S-Bahn-Strecke:
Frankfurt-Schlachthof–Frankfurt Süd,
Frankfurt-Schlachthof–Offenbach Ost,
Mühlheim–Mühlheim-DietesheimBundesland (D): Hessen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeDie Bahnstrecke Hanau–Frankfurt ist eine zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke in Hessen. Sie verläuft entlang des Main und verbindet die Städte Hanau und Offenbach am Main mit der Metropole Frankfurt am Main.
Die Bahnstrecke wurde als Fortführung des ursprünglich „Bebra-Hanauer Eisenbahn“ oder kurz „Bebraer Bahn“ genannten Eisenbahnprojektes gebaut, das in diesem Zusammenhang in Frankfurt-Bebraer Eisenbahn umbenannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die „Bebra-Hanauer Eisenbahn“ war ein kurhessisches Eisenbahnprojekt, mit dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Süden des Landes erschlossen werden sollte. Die Landeshauptstadt Kassel war zuvor von der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft mit dem Nordwesten des Landes (Übergang zum Streckennetz der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft in Warburg) und dem Osten (Übergang zur Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft in Gerstungen) verbunden worden. Das Projekt trat dabei in Konkurrenz zur Main-Weser-Bahn, die bereits seit 1852 Kassel mit Frankfurt am Main verband. Diese Strecke verlief aber nur bis Marburg über kurhessisches Gebiet, ab Gießen wurde das Großherzogtum Hessen durchquert.
Mit der Annexion Kurhessens durch Preußen im Prager Frieden am 23. August 1866 übernahmen die Preußischen Staatseisenbahnen den kurz vor der Fertigstellung befindlichen Streckenteil Bebra–Fulda, sowie den bereits geplanten und trassierten Weiterbau durch das Kinzigtal nach Hanau. Hier bestand Anschluss an die von der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft gebauten und betriebenen Bahnstrecken Frankfurt Ost–Hanau (genannt „Hanauer Bahn“) und Hanau–Kahl (genannt „Maintalbahn“).
Noch 1864 hatte die ehemalige Freie Stadt Frankfurt eine Weiterführung der „Bebraer Bahn“ verhindert und auch die Zustimmung zur Nutzung der Gleise der „Hanauer Bahn“ verweigert, obwohl diese über kurhessisches Territorium verliefen. Nachdem Preußen im Prager Frieden auch Frankfurt annektiert hatte, wurden die Züge der „Bebraer Bahn“ über die „Hanauer Bahn“ zum Hanauer Bahnhof geleitet. Da dieser allerdings im Osten Frankfurts und damit weit abseits der Frankfurter Westbahnhöfe und den dort endenden Eisenbahnstrecken lag, wurden die Züge ab 1869 über die Frankfurter Verbindungsbahn zum Main-Neckar-Bahnhof durchgebunden.
Diese nordmainische Verbindung wies aber mehrere Nachteile auf, sie bedeutete einen Umweg und umfuhr dabei die Stadt Offenbach am Main, nicht zuletzt war die Kapazität der Verbindungsbahn beschränkt. So gab es bereits 1868 Pläne für eine Mainbrücke südlich des damaligen Hanauer Bahnhofs in Hanau und eine südmainische Strecke, die in Offenbach auf die Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn treffen sollte. Die geplante Trasse verlief durch das Großherzogtum Hessen, dieses bestand zwar als einziges der hessischen Länder nach dem Prager Frieden noch fort, war aber im Deutschen Krieg ebenfalls auf der Seite der Verlierer gewesen.
Die Gleisanlagen der Lokalbahn waren allerdings nicht auf die Bedingungen des Eisenbahnfernverkehrs ausgelegt, daher wurde eine neue Fernbahntrasse in Dammlage errichtet, außerdem wurden die Innenstädte von Sachsenhausen und Offenbach südlich umfahren. In Hanau wurde südöstlich des damaligen Hanauer Bahnhofs (heute Hanau West) ein neuer großer Inselbahnhof (damals Hanau Ost) und westlich davon die Steinheimer Mainbrücke errichtet. Die Eröffnung der neuen Strecke verzögerte sich bis zur Fertigstellung der Mainquerung, am 15. November 1873 wurde die Strecke zunächst bis zum „Bebraer Bahnhof“ (dem heutigen Frankfurter Südbahnhof) in Betrieb genommen.
Genau ein Jahr später, am 15. November 1874 wurde die „Bebra-Hanauer Eisenbahn“ dann offiziell in „Frankfurt-Bebraer Eisenbahn“ umbenannt. Es dauerte dann noch ein weiteres Jahr, bis die Strecke über den ehemaligen Bahnhof Mainspitze und die Friedensbrücke bis zum Frankfurter Main-Neckar-Bahnhof weitergebaut und am 1. Dezember 1875 eröffnet wurde.
Die neue Main-Neckar-Brücke wurde ab 1881 erbaut und am 1. August 1885 zunächst nur für den Güterverkehr eröffnet. Nach der Schließung der Frankfurter Westbahnhöfe und Eröffnung des heutigen Frankfurter Hauptbahnhofs am 18. August 1888 wurde die alte Trasse über die Friedensbrücke aufgegeben und durch die gut einen Kilometer weiter süd-westlich verlaufende, heutige Trasse ersetzt.
Bedienung
Die Bahnstrecke Hanau–Frankfurt ist heute der am stärksten genutzte Streckenabschnitt der ehemaligen „Frankfurt-Bebraer Eisenbahn“, sowohl im Fern- wie auch im Nahverkehr.
Es verkehren diverse Intercity- bzw. Intercity-Express-Linien, drei Regional-Express-Linien und eine Stadt-Express-Linie (betriebsintern als Regionalbahn geführt), sowie (zumindest in einzelnen Abschnitten) vier Linien der S-Bahn Rhein-Main:
Schienenpersonenfernverkehr
Im Schienenpersonenfernverkehr [2] wird die Hauptstrecke von vier zweistündlichen ICE-Linien genutzt, die Linien 11 und 12 bzw. 20 und 22 verdichten sich jeweils gegenseitig zu einem Stundentakt und befahren zwei der drei Teilstrecken der ehemaligen "Frankfurt-Bebraer Eisenbahn". Die ICE-Linie 50 und die IC-Linie 50 verdichten sich gegenseitig zum Stundentakt und befahren heute als einzige Züge fast die gesamte Strecke der ehemaligen "Frankfurt-Bebraer Eisenbahn". Die restlichen IC(E)-Linien befahren nur diesen Streckenabschnitt und dann weiter über die Main-Spessart-Bahn.
Linie Linienverlauf Takt ICE 11 Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Hanau – Frankfurt – Mannheim – Stuttgart – München 120 min ICE 12 Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Hanau – Frankfurt – Mannheim – Karlsruhe – Basel SBB (– Interlaken Ost) 120 min ICE 20 (Kiel –) Hamburg – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Hanau – Frankfurt – Mannheim – Karlsruhe – Basel SBB (– Interlaken Ost) 120 min ICE 22 (Kiel –) Hamburg – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Hanau – Frankfurt – Frankfurt Flughafen – Stuttgart 120 min ICE 31
IC 31Kiel – Hamburg – Dortmund – Duisburg/Wuppertal – Köln – Koblenz – Frankfurt Flughafen – Frankfurt – Hanau – Nürnberg – Regensburg/München einzelne Züge ICE 41 (Dortmund –) Essen – Duisburg – Köln Messe/Deutz – Frankfurt Flughafen – Frankfurt – Hanau – Nürnberg – München (– Garmisch-Partenkirchen) 60 min ICE 50
IC 50Dresden – Leipzig – Erfurt – Bad Hersfeld – Fulda – Hanau – Frankfurt Hbf bzw. Frankfurt Süd – Frankfurt Flughafen – Wiesbaden (bzw. Darmstadt – Mannheim – Kaiserslautern – Saarbrücken) 120 min
120 minICE 91 (Dortmund – Duisburg/Wuppertal – Köln – Koblenz – Frankfurt Flughafen –) Frankfurt – Hanau – Nürnberg – Passau – Wien Westbf 120 min Bahnhöfe ohne Halt kursiv Schienenpersonennahverkehr
Im Schienenpersonennahverkehr verkehren die folgenden Züge: [3]
Güterverkehr
Der 1873 in Betrieb genommene Güterbahnhof Offenbach wurde 1919 stillgelegt.[4] Im Jahr 2005 wurde er wieder in Betrieb genommen und seitdem umgebaut.[5]
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahnenbauten- und strecken 1839–1939. In: Eisenbahn in Hessen. 1. Auflage. Bd. 2.1, Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8062-1917-3, S. 309ff (Strecke 019).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Fernverkehr Liniennetzpläne (abgerufen 1. November 2010)
- ↑ S-Bahn Rhein-Main (abgerufen am 1. November 2010)
- ↑ 1919: Alter Güterbahnhof wird stillgelegt, abgerufen am 22. Oktober 2011
- ↑ Renaissance des Güterbahnhofs, abgerufen am 22. Oktober 2011
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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