- Hanna Krabbe
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Hanna Elise Krabbe (* 24. Oktober 1945 in Bad Bentheim) war Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF) und an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm im Frühling 1975 beteiligt.
Leben
Hanna Krabbe wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Friederike Krabbe in der Kleinstadt Bentheim auf. In der Kreisstadt Nordhorn besuchte sie das Gymnasium und machte dort das Abitur. Ihre Eltern waren wohlhabende Textilfabrikanten und bekennende Funktionäre des NS-Staates (Gaujugendführer, NS-Frauenbund).
Krabbe begann ein Psychologiestudium und wurde zunächst Mitglied des Sozialistischen Patientenkollektivs, das im Kampf gegen die „Ärzteklasse“ eine klassenlose Gesellschaft schaffen wollte und dabei auch Gewaltanwendung nicht ausschloss. Als das SPK vermehrt von den Strafverfolgungsbehörden bedrängt wurde und sich schließlich auflöste, schloss sich Krabbe wie mehrere andere SPK-Mitglieder der RAF an. Auch ihre jüngere Schwester Friederike Krabbe hatte später Kontakte zur RAF.
Sie war am so genannten Kommando Holger Meins der RAF beteiligt, das am 24. April 1975 die deutsche Botschaft in Stockholm überfiel und besetzte (siehe Geiselnahme von Stockholm). Bei der Geiselnahme wurden Militärattaché Andreas von Mirbach und Wirtschaftsattaché Heinz Hillegaart erschossen. Die schwedische Polizei stürmte die Botschaft, nachdem der Sprengsatz der Geiselnehmer explodiert war. Hanna Krabbe wurde am 20. Juli 1977 wegen gemeinschaftlichen Mordes in zwei Fällen vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu lebenslanger Haftstrafe, die sie in der JVA Lübeck-Lauerhof absaß, verurteilt[1]. Nach einer Haft von etwa 21 Jahren wurde sie begnadigt und am 10. Mai 1996 entlassen.
Einzelnachweise
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