- Bad Bentheim
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Wappen Deutschlandkarte 52.3030555555567.159722222222249Koordinaten: 52° 18′ N, 7° 10′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Grafschaft Bentheim Höhe: 49 m ü. NN Fläche: 100,16 km² Einwohner: 15.567 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km² Postleitzahl: 48455 Vorwahlen: 05922; 05924 für Gildehaus Kfz-Kennzeichen: NOH Gemeindeschlüssel: 03 4 56 001 Webpräsenz: Bürgermeister: Dr. Volker Pannen (SPD) Lage der Stadt Bad Bentheim im Landkreis Grafschaft Bentheim Bad Bentheim ist eine Stadt und Kurort im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen. Sie liegt an den Grenzen zu Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden und hat ein staatlich anerkanntes Thermalsole- und Schwefelheilbad. In Bad Bentheim befindet sich die Burg Bentheim, das Wahrzeichen der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die Stadtgrenze ist 49 km lang, wobei die Nord-Süd Ausdehnung 14 km, und West-Ost Ausdehnung 12 km beträgt. Das Stadtgebiet von Bad Bentheim hat mit allen Stadtteilen eine gesamte Fläche von 100,16 km².
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an Nordhorn, im Nordosten an Isterberg, im Osten an Quendorf, Schüttorf und Suddendorf (alle Landkreis Grafschaft Bentheim), im Süden an Ochtrup (Kreis Steinfurt) und Gronau (Kreis Borken) und im Westen an Losser (Niederlande, Provinz Overijssel). Die nächsten Großstädte sind Münster und Osnabrück in Deutschland und Enschede in den Niederlanden.
Stadtgliederung
Sie umfasst die Ortsteile Achterberg, Bardel, Gildehaus, Hagelshoek, Holt und Haar, Sieringhoek, Waldseite und Westenberg.
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung findet Bad Bentheim um 1050 als Binithem. Über die Etymologie gibt es verschiedene Spekulationen. So könnte der Name von den Binsen herrühren, die dort früher in der morastigen Landschaft wuchsen. Auch wird vermutet, der Name gehe, wie bei der niederländischen Region Twente, auf die Tubanten zurück.
Bad Bentheim, eine ehemalige gräfliche Residenz, blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Der Marktflecken war Jahrhunderte Mittelpunkt der gleichnamigen Grafschaft. 1945 entzog die britische Militärregierung dem „braunen“ Bentheim den Status als Kreisstadt und verlagerte den Kreissitz von der „Beamtenstadt“ zur geografisch zentraler gelegenen „Arbeiterstadt“ Nordhorn.
Wahrzeichen der Stadt ist die mächtige Burganlage der Grafen von Bentheim: die Burg Bentheim, welche erstmals um 1116 urkundliche Erwähnung fand. Um 1711 wurden heilende Schwefelquellen entdeckt, aus denen sich ein Kurbadebetrieb (Thermalsole-Fachklinik) entwickelte. Seit 1865 besitzt Bentheim das Stadtrecht.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es seitens der Niederlande Pläne, große Teile von Nordwestdeutschland an die Niederlande anzugliedern (Bakker-Schut-Plan), darunter auch Bentheim als „Neder-Benthem“. Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt.
Im Rahmen der niedersächsischen Gemeindegebietsreform wurden am 1. März 1974 die Stadt Bentheim, die Samtgemeinde Gildehaus (bestehend aus den Mitgliedsgemeinden Gildehaus, Achterberg, Hagelshoek, Holt und Haar, Waldseite und Westenberg) sowie die Gemeinden Bardel und Sieringhoek zur Einheitsgemeinde Stadt Bentheim zusammengeschlossen. Seit 1979 heißt die Stadt Bad Bentheim. Der Ortsteil Gildehaus ist seit 1982 staatlich anerkannter Erholungsort.
Als Bentheimer Gold bezeichnete man den Bentheimer Sandstein, der in den Bentheimer und Gildehauser Gruben gefördert wurde und teilweise heute noch gefördert wird. Der Handel (15. bis 18. Jahrhundert) verbreitete ihn über die Grenzen der Grafschaft Bentheim hinaus ins Münsterland, nach Ostfriesland, in die Niederlande und bis nach Belgien und Dänemark. Bedeutende Bauwerke aus Bentheimer Sandstein sind zum Beispiel das Königliche Palais in Amsterdam, das Theater und die Frauenkirche in Antwerpen, die katholische Kirche in Aarhus, der 1482 vollendete Turm der Martinikirche in Groningen sowie das Rathaus in Münster. Angeblich besteht der Sockel der Freiheitsstatue in New York City ebenfalls aus Bentheimer Sandstein, aber auch andere Städte wie Obernkirchen stellen die Behauptung auf, der Sockel sei aus dem Sandstein ihrer Stadt.
Das Wappen
Die Stadt Bad Bentheim erhielt ihr Wappen im Jahre 1661 von Graf Ernst Wilhelm von Bentheim und Steinfurt (1643–1693). Das Wappen stellt ein goldenes Monogramm der Buchstaben E und G auf rotem Grund dar. Dieses wird von neunzehn ebenfalls goldenen Kugeln umgeben. Die Buchstaben E und G stehen für „Ernestus Guilelmus“; dem latinisierten Namen des Grafen. Die goldenen Bälle stammen vom Wappen des Landkreises Grafschaft Bentheim; woher jedoch das Wappen des Landkreises herrührt, ist unklar. Vom Wappen des Landkreises, und somit von den goldenen Bällen, wird aber auch in anderen Wappen als jenem von Bad Bentheim Gebrauch gemacht, so z. B. in denen von Nordhorn, Neuenhaus, De Wijk, Geldermalsen[2] und in der Stadtfahne von Neuss.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Gebrauch des Wappens untersagt. Später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, bestand das Wappen lediglich aus dem roten Grund mit 18 goldenen Kugeln darauf – ohne Monogramm! Im Jahre 1955 erhielt die Stadt durch das Niedersächsische Innenministerium die Genehmigung, das ihr damals im 17. Jahrhundert durch Graf Ernst Wilhelm verliehene Wappen wieder zu führen.
Religion
Wie die Grafschaft Bentheim so ist auch die Stadt Bad Bentheim eher evangelisch geprägt: 36,7 % der Einwohner sind evangelisch-reformiert und 15,9 % evangelisch-lutherisch, weitere 21,5 % sind römisch-katholisch; die restlichen 25,9 % haben eine andere Glaubensrichtung oder gehören keiner Religionsgemeinschaft an (Stand: 30. Juni 2006).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das wohl markanteste Wahrzeichen der Stadt, die Burg Bentheim, steht unübersehbar im Zentrum. Die alte Residenz kann mit und ohne Führung teilweise besichtigt werden. Einen weiten Blick über Bad Bentheim bietet hierbei der hohe Bergfried, auch Pulverturm genannt.
Das Bad Bentheimer Sandsteinmuseum ist ein in einem historischem Bentheimer Ackerbürgerhaus mit Erweiterungsbau untergebrachtes Museum, welches die Geschichte des Bentheimer Sandsteins (Abbau und Verwendung, Handel und Arbeit) und die Geologie dieses Sandsteins näherbringen möchte. Exponate wie romanische Taufsteine aus dem 12. und 13. Jahrhundert oder Fossilien zur Veranschaulichung der beiden Dauerausstellungen können hier besichtigt werden.
Ein Theater der besonderen Art befindet sich direkt neben der sogenannten Franzosenschlucht: Die Bentheimer Freilichtbühne. Das Theater liegt in drei stillgelegten Steinbrüchen und hat somit eine außergewöhnliche Naturkulisse zu bietet. In den Sommermonaten werden hier klassische und moderne Bühnenstücke für Erwachsene wie auch Kinder aufgeführt. Darüber hinaus finden oftmals auch besondere Veranstaltungen wie zum Beispiel Winter- und Nachtaufführungen oder Gastspiele statt.
Das Haus Westerhoff gilt als eines der schönsten Ackerbürgerhäuser der Stadt, welches aus dem Jahre 1656 stammt; es wurde in den Jahren 1989 bis 1991 fachmännisch restauriert. Heute stellen dort Künstler und Kunsthandwerker ihre Werke aus.
Auch sehenswert ist die evangelisch-reformierte Kirche mit ihrer calvinistischen Innenausstattung, in der u. a. Graf Arnold II. zu Bentheim-Tecklenburg begraben liegt. Sie wurde 1696 auf den Grundmauern der frühgotischen Kirche von 1321 erbaut, von der lediglich Bruchstücke, wie ein gotischer Raum und die darunterliegende Gruft des Grafen, erhalten sind. Heute ist sie eine schlichte Barockkirche, in deren Mittelpunkt eine alte Steinkanzel steht. Auf dem Friedhof um die Kirche finden sich jahrhundertealte Grabmäler von kunsthistorischer Bedeutung.
Die römisch-katholische Kirche St. Johannes Baptist mit ihrer barocken Innenausstattung liegt westlich vom Schlosspark und stammt aus der Zeit der Gegenreformation. Auf Geheiß Graf Ernst Wilhelms von Bentheim wurde sie 1670 aus Bentheimer Sandstein errichtet. Außen wirkt der Bau eher schlicht, innen gibt es jedoch prächtige, frühbarocke Altäre und Überreste der Original-Verglasung in den Fenstern der Nordwand.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind:
- evangelisch-altreformierte Kirche (1896)
- Martin-Luther-Kirche (1912)
- Kloster Bardel
- Naturökologisch-Niederländisches Ferienreservat Gut Langen
- Bentheimer Wald
- Bentheimer Berge
- Otto-Pankok-Museum in Gildehaus
Kultur
Eine Besonderheit in Bad Bentheim sind die sogenannten „Nachtwächterrundgänge“, die jeden Montag und Freitag (in der Sommersaison auch jeden Samstag) ab 21 Uhr stattfinden. Treffpunkt mit dem Nachtwächter ist das untere Burgtor der Burg Bentheim. Bei diesen nächtlichen Touren durch Bad Bentheim geben sowohl Geschichten und Sagen über die Stadt und die Burg als auch historische Daten und Fakten einen Einblick in die Stadtgeschichte.
Das so genannte „Weggen wegbringen“ ist eine alte Tradition, die gelegentlich noch in Bad Bentheim und der Grafschaft, sowie im benachbarten Emsland und Osnabrücker Land gepflegt wird. Der „Weggen“ ist ein meterlanges Rosinenbrot, welches nach der Geburt eines Kindes von Freunden und Nachbarn gebracht wird, um die Ankunft des Säuglings zu feiern. Hierbei wird der „Weggen“ auf einer Leiter getragen.
Am ersten Wochenende im Dezember wird der Bad Bentheimer Weihnachtsmarkt durchgeführt. Besondere Attraktionen sind ein altes Dampfkarussell sowie eine von der Partnerstadt Wolkenstein gestiftete Weihnachtspyramide, die 2010 von Besuchern der Homepage des MDR in die „TOP 10“ der Großpyramiden in Deutschland gewählt wurde.[3]
Kulinarische Spezialitäten
Eine regionale Spezialität Bentheims sind die Bentheimer Moppen. Dabei handelt sich um eine besondere Art von Keksen, die vor allem zur Weihnachtszeit gegessen werden. Sie enthalten sehr viel Kümmel, so dass der Geschmack von dem gewöhnlicher Weihnachtsplätzchen stark abweicht.
Wikibooks: Kochbuch/ Bentheimer Moppen – Lern- und LehrmaterialienIm November 2011 wurde dem Bentheimer Restaurant Keilings der erste Michelin-Stern verliehen; es handelt sich um das erste Sterne-Restaurant im Landkreis Grafschaft Bentheim.[4]
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Luftverkehr
Bad Bentheim ist circa eine Autostunde entfernt vom internationalen Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) in Greven. Ein regionaler Flugplatz befindet sich im 30 Autominuten entfernten Klausheide bei Nordhorn.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Bad Bentheim an der Bahnstrecke Almelo–Salzbergen ist seit der in den 1950er Jahren erfolgten Stilllegung des Bahnhofs Gildehaus der letzte Bahnhof des deutschen Schienennetzes vor dem Grenzübergang in die Niederlande. Bis zur Öffnung der EU-Binnengrenzen durch das zweite Schengener Abkommen diente er daher auch der Zollabfertigung grenzüberschreitender Züge. Seit die Strecke im Jahr 1976 durchgehend elektrifiziert wurde, treffen an diesem Bahnhof das niederländische (1500 V =) und das deutsche (15 kV, 16,7 Hz ~) Bahnstromsystem zusammen. Aus diesem Grund ist die Oberleitung über den Bahnhofsgleisen zwischen den beiden Systemen umschaltbar. In Bad Bentheim muss somit bei Zügen, die mit Elektrolokomotiven ohne die Möglichkeit zum Systemwechsel bespannt sind, ein Lokwechsel erfolgen, wobei die deutsche und niederländische Lokomotive im Gegensatz zu anderen Systemwechselbahnhöfen jeweils aus eigener Kraft vom oder zum Zug rangieren kann.
Im innerdeutschen Verkehr ist Bad Bentheim Ausgangsbahnhof der Wiehengebirgs-Bahn (RB 61) über Rheine, Osnabrück und Herford nach Bielefeld.
Im Fernverkehr verkehren InterCitys der Linie 77 grenzüberschreitend von Schiphol Airport und Amsterdam über Bad Bentheim in Richtung Osnabrück, Hannover, Berlin und (nach einem weiteren Grenzübertritt) Stettin.
Am Bahnhof entlang führt die Strecke der Bentheimer Eisenbahn von Achterberg (bis 1981 von Gronau) über Nordhorn und Neuenhaus nach Coevorden in den Niederlanden. Nahe dem Bahnhof befindet sich auch das ehemalige Verwaltungsgebäude dieser Bahngesellschaft.
Seit dem 12. Dezember 2010 betreibt die Bentheimer Eisenbahn AG in Kooperation mit dem niederländischen Verkehrsunternehmen Syntus im Rahmen eines Pilotprojektes für zunächst drei Jahre täglich im Stundentakt eine Regionalbahnlinie (bezeichnet als Grensland Express)[5] zwischen Bad Bentheim und Hengelo über Oldenzaal.[6] Zwischen dieser Linie und der RB 61 besteht in Bad Bentheim ein direkter Anschluss. Sollte sich nach Ablauf der Laufzeit das Projekt als wirtschaftlich erweisen, soll das Angebot dauerhaft bestellt werden und die Bahnlinie damit erhalten bleiben. Es ist zudem vertraglich festgehalten, dass dann eine Verlängerung dieser Bahnlinie bis Nordhorn geprüft werden soll.
Busverkehr
Regionalbusse der Bentheimer Eisenbahn (Tarifgebiet Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim) verbinden Bad Bentheim sowohl an Werktagen als auch an Sonn- und Feiertagen im regelmäßigen Taktverkehr mit Gronau (Westf.) und Schüttorf sowie Nordhorn, Neuenhaus und Emlichheim. Von Frühjahr bis Herbst führen zu bestimmten Zeiten Busse auf der Linie Emlichheim—Nordhorn—Bad Bentheim Fahrradanhänger mit (Fietsenbus).[7] Im übrigen verkehrt im innerstädtischen Bereich von Bad Bentheim täglich ein Bus auf der sogenannten Bäderlinie.[8]
Straßenverkehr
Die Stadt liegt an der Bundesstraße 403. Des Weiteren ist Bad Bentheim über die Bundesautobahnen 30 (Bad Oeynhausen—Osnabrück—Bad Bentheim; in den Niederlanden weiter als Rijksweg 1 (A 1) über Hengelo nach Amsterdam) und 31 (Emden—Bottrop) an das Fernstraßennetz angebunden.
Wirtschaft
Bad Bentheim hat neben dem Fremdenverkehr eine klein- und mittelständische Wirtschaft, wie sie für kleinere Kurorte typisch ist: Cafés, Hotels und Pensionen. Gildehaus hat sich zu einem Zentrum des deutsch-niederländischen Unfallwagenhandels entwickelt.
Größte Arbeitgeber sind:
- Das Eylarduswerk in Gildehaus (eine evangelische Diakonieeinrichtung für die Jugendhilfe, ca. 210 Beschäftigte)
- Die Fachklinik Bad Bentheim (Dermatologie, Psoriasis, Rheumatologie, Orthopädie, ca. 270 Beschäftigte)
- Die Anlagenbau- und Erdöl-/Erdgaskonzerne Deilmann, KCA Deutag, Bentec, Interfels; weltweit ca. 9.500 Beschäftigte
Tourismus
Wichtiges Standbein der lokalen Wirtschaft Bad Bentheims ist der Tourismus. Im Zentrum steht dabei der Kurbetrieb um die Bentheimer Thermalsolequelle, die zu den stärksten ihrer Art in Europa gehört,[9] sowie der Erholungs- und Wellnesstourimus. Wie im gesamten Landkreis Grafschaft Bentheim liegt ein Schwerpunkt dabei auf dem Fahrradtourismus.
In den vergangenen Jahren hat sich der Tourismussektor dabei rasant entwickelt.[10] 2009 eröffnete der neue Ferienpark mit 250 Ferienhäusern und angeschlossenem Wellnesszentrum mit einer Investitionssumme von rund 50 Millionen €.[11]
Ebenfalls 2009 eröffnete das neue Kombibad Badepark, für das Investitionen in Höhe von rund 10 Millionen € getätigt wurden. [12]
Freizeit
Schlosspark
Bei dem so genannten „Schlosspark“ unterhalb der Burg handelt es sich um eine geometrische, 12 ha große Parkanlage, die nach alten Aufzeichnungen im Stil fürstlicher Gärten des 18. Jahrhunderts angelegt wurde. Im nördlichen Teil der Anlage befindet sich ein See. Im Sommer ist im Schlosspark eine Wasserfontäne in Betrieb, die dort in einem flachen, aus Sandstein erbauten, Becken in die Höhe schießt. Dieser größere Springbrunnen wird von symmetrisch angeordneten Rosenflächen von Hecken eingezäunten umgeben.
Im Winter dienen die steilen Hänge im südlichen Teil der Anlage direkt unterhalb der Burg als Rodelbahn. Seit 2006 befindet sich im süd-westlichen Teil ein Hochseilgarten, unweit des Spielplatzes für Kinder. Im Westen, auf dem großen Parkplatz des Schlossparks, finden die Sommer- und Herbstkirmes, das große Stadtschützenfest und am letzten Samstag im August ein internationaler Flohmarkt statt.
Mineraltherme
Die Bentheimer Mineraltherme liegt auf dem Gelände der Fachklinik Bad Bentheim und bietet auf über 3.000 Quadratmetern zwei Hallen- und ein Freibad mit Liegewiese, eine Saunalandschaft, Sonnenbänke und ein Bistro. Direkt angeschlossen ist ein Trainingstherapiezentrum.
Siehe auch: Wilhelm PlaggePersönlichkeiten
Ehrenbürger
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt Bentheim bemüht, das ehemals gute Verhältnis zu den Niederlanden wieder herzustellen. In diesem Bestreben wurde die Stadt sehr vom Niederländer Prof. Dr. Hendricus Prakke unterstützt. Dafür wurde ihm 1966 die Ehrenbürger-Würde der Stadt verliehen. Der im Jahre 1992 verstorbene Prakke war Bürger der Stadt Assen, mit der Bad Bentheim seit 1959 eine intensive Städte-Partnerschaft pflegt.
Auch Herr Dr. h. c. Hans-Carl Deilmann bekam die Ehrenbürger-Würde der Stadt verliehen. Sein Unternehmen, die Deilmann AG (heute KCA Deutag), das in den 1970er Jahren weltweit über 8.000 Mitarbeiter beschäftigte, hatte maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung in Bentheim und der Grafschaft. Zu seinen Ehren wurde die Deilmannstraße benannt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johan Picardt, deutsch-niederländischer, evangelisch-reformierter Moorkolonisator, Pastor, Mediziner und Schriftsteller
- Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, Graf, Domherr von Straßburg
- Hanna Krabbe, geboren und aufgewachsen in Bad Bentheim, RAF-Mitglied, verurteilt im Zusammenhang mit der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm 1975
- Friederike Krabbe, geboren und aufgewachsen in Bad Bentheim, mutmaßliches RAF-Mitglied, zur internationalen Fahndung ausgeschrieben
- Gaby Baginsky, Schlagersängerin mit zirka 20 veröffentlichten Alben, wohnhaft in Bad Bentheim
- Union Youth, Rockband, (ex Jonas), 2 veröffentlichte Studioalben, Mitglieder aufgewachsen und wohnhaft in Bad Bentheim
- Franz Wittenbrink, Arrangeur, Komponist, Dirigent, Regisseur und Pianist geb. in Bad Bentheim
- Hermann Schulze-Berndt, Religionspädagoge und Autor
- Werner Ratering, Künstler
- Bernhard T. Großfeld, Professor für Internationales Wirtschaftsrecht
- Fritz Hacke, Reichstagsabgeordneter
Sonstiges
- Aus der Grafschaft Bentheim stammen die Haustierrassen Bentheimer Landschaf und Buntes Bentheimer Landschwein.
- Im Jahre 1895 verbrachten Königin Emma der Niederlande und ihre 15-jährige Tochter Wilhelmina einige Wochen am Bentheimer Bade. Vorher hatten bereits Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. dort logiert. Zu Ehren Otto von Bismarcks wurde auf dem nach ihm benannten Bismarckplatz in der Bentheimer Innenstadt eine Sandsteinstatue nach seinem Abbild aufgestellt.
- Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
- In Bad Bentheim sind Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt[13]
- Bad Bentheim wird in einem Lied der Gruppe Jupiter Jones auf deren gleichnamigem Album thematisiert. Der Titel des Liedes lautet Komm bloß nicht nach Bad Bentheim; in dem Lied geht es um einen alten, verbitterten Mann in einer Kneipe. [14] [15]
Literatur
- Hubert Titz (Hrsg.): Bad Bentheim - Aspekte einer Stadtgeschichte. Schriftenreihe der Volkshochschule des Landkreises Grafschaft Bentheim. Bd 21. Schriftenreihe des Heimatvereins Grafschaft Bentheim. Bd 138. Bad Bentheim 1996, ISBN 3-922428-43-6
- Herbert Wagner (Geograph): Die Gestapo war nicht allein… Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1929-1945. Gestapo und Grenzpolizeikommissariat Bentheim. LIT-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6
- Johannes Wolburg: Der Bentheimer Sattel im Rahmen der Geologie des Emslandes. Auf der Frühjahrstagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft in Bentheim vom 8.-10. Mai 1950. In: Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften. Stuttgart 102.1950, H 1. S.147-148. ISSN 0012-0189
Weblinks
Commons: Bad Bentheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Heraldry of the world
- ↑ Mitteldeutscher Rundfunk: Die schönste Pyramide dreht sich in Ronneburg 8. Dezember 2010
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 9. November 2011: „Sternekoch – das ist für uns ein Ritterschlag“. Überraschung: Michelin zeichnet Keilings Restaurant aus.
- ↑ Informationen zum Grensland-Express
- ↑ Pressemitteilung der Landesnahverkehrsgesellschaft vom 15. November 2010
- ↑ Informationen zum Fietsenbusangebot
- ↑ Informationen zum Bäderbusangebot
- ↑ http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-645287-5.html Wellness in Niedersachsen - Bad Bentheim
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 28. März 2009: „Ferienpark ist Investition in Zukunft“
- ↑ Wolfgang Pott: Unternehmen Ferienpark: Ein Kurort hofft auf Millionen, derwesten.de, abgerufen am 17. August 2011.
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 21. Dezember 2009: Ein „Juwel“ stärkt Familientourismus - Badepark Bad Bentheim offiziell eröffnet mit Festakt und Tag der offenen Tür
- ↑ Stolpersteine in Bad Bentheim
- ↑ http://www.gn-online.de/?artikelid=393945&n=%E2%80%9EKomm%20blo%C3%9F%20nicht%20nach%20Bad%20Bentheim%E2%80%9C
- ↑ http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5984&key=standard_document_42053361
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