- Hans-Günther Toetemeyer
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Hans-Günther Toetemeyer (* 25. Januar 1930 in Keetmanshoop, Südwestafrika) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war vom 29. März 1983 bis 10. November 1994 für drei Wahlperioden Mitglied des Deutschen Bundestages, zuvor in der 6. und 7. Wahlperiode (1966-1975) Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Toetemeyer wurde in Südwestafrika, dem heutigen Namibia, geboren (sein Vater war Missionar), zog aber schon früh mit seinen Eltern nach Gelsenkirchen. Von 1949 bis 1950 besuchte er dort das Gymnasium und arbeitete nach dem Abitur auf dem Bau. Im Jahr 1951 ging er zur Kirchlichen Hochschule Wuppertal, wo er Evangelische Theologie, Geschichte und Anglistik studierte. Zwischendurch setzte er sein Studium an der Universität Bonn fort. Nach dem Studienabschluss 1956 arbeitete er erst als Berufsschullehrer, ab 1965 dann an einer kaufmännischen Berufs- und Fachoberschule für Wirtschaft in Köln. Dort arbeitete er noch bis 1972.
Gemeinsam mit Dieter Corbach († 1994), Ulrich Iseke und Peter Wieners erstellte Hans-Günther Toetemeyer 1953 die erste Ausgabe des Liederbuches Mundorgel.
Politik
Lokalpolitik
Toetemeyer trat 1963 der Kölner SPD bei und wurde 1968 Mitglied des Vorstandes des Kölner SPD-Unterbezirkes. Ab 1975 war er Mitglied im Unterbezirksvorstand der SPD Hagen. Von 1964 bis 1967 Mitglied des Rates der Stadt Köln, war er von 1972 bis 1983 als Beigeordneter der Stadt Hagen verantwortlich für die Bereiche Schulen, Kultur und Sport.
Landespolitik
1966 und 1970 wurde Toetemeyer als Direktkandidat im Wahlkreis Köln-Stadt V Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags, dem er in der sechsten und siebten Wahlperiode vom 24. Juli 1966 bis 27. Mai 1975 angehörte. Dort war er Mitglied des Kulturausschusses, des Petitionsausschusses und des Rechnungsprüfungsausschusses (1970 bis 1972 als stellvertretender Vorsitzender), ferner des Arbeitskreises Kultur, Schule, Wissenschaft der SPD-Fraktion. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Landtagsarbeit lagen in der Schul- und Hochschulpolitik, insbesondere die Auseinandersetzungen um die Schulreform (Gemeinschaftsschule vs. Bekenntnisschule) und die Einführung der Gesamtschule treten hervor.
Bundespolitik
Bei der Bundestagswahl 1983 wurde Toetemeyer in den Deutschen Bundestag gewählt. Er erlangte das Direktmandat im Wahlkreises Hagen und war von 1983 bis 1987 als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung und Wissenschaft tätig. Bis zum Dezember 1984 war er zudem stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, danach rückte er dort ebenfalls als ordentliches Mitglied nach. In den beiden folgenden Bundestagswahlen konnte er sein Mandat jeweils behaupten und so blieb er bis zum Ausscheiden aus dem Parlament ordentliches Mitglied des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nachdem Toetemeyer von 1987 bis April 1993 auch noch stellvertretendes Mitglied des Auswärtigen Ausschusses war, rückte er danach auch als ordentliches Mitglied nach. Nach der Bundestagswahl 1994 schied er aus dem Parlament aus.
Verbände, Arbeitsgemeinschaften
Toetemeyer trat 1962 der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bei und engagierte sich auch als Mitglied in der Deutsch-Namibischen Gesellschaft. Ab 1966 war er zudem Vorsitzender des Bezirks Mittelrhein der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer, zwei Jahre später wurde er stellvertretender Bundesvorsitzender und 1970 schließlich Landesvorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft.
Literatur und Quellen
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 2, N - Z, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S.883.
- Toetemeyers Unterlagen aus der Zeit als Landtagsabgeordneter (1966 bis 1975) werden im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland verwahrt und bilden dort den Bestand RW 0244.
- Die Unterlagen aus der Zeit von 1979 bis 1994 befinden sich im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, siehe Eintrag in der Beständeübersicht.
- Weiteres Material liegt im Historischen Archiv der Stadt Köln als Bestand 1521.
Weblinks
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