- Hans Eduard Meier
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Hans Eduard Meier (* 30. Dezember 1922 in Horgen) ist ein Schweizer Schriftentwerfer, der vor allem durch seine Schriftart Syntax bekannt wurde. Er lebt und arbeitet seit 1992 in Obstalden-Unterkirchen.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Meier hat nach dem Besuch der Primar- und Sekundarschule von 1939 bis 1942 eine Lehre als Schriftsetzer in Horgen absolviert. Danach besuchte er in den Jahren von 1943 bis 1945 die Kunstgewerbeschule Zürich. Im ersten Semester besuchte er die Setzerklasse bei Karl Sternbauer. Daran schlossen sich zwei Semester in der Fachklasse für Typografie bei Alfred Willimann an. Sein Studium schloss er mit dem einsemestrigen Vorkurs und der konsekutiven einsemestrigen Fachklasse für Grafik bei Ernst Keller ab. Nach dem Studium war er zunächst von 1946 bis 1948 Graphiker bei der Monatszeitschrift "du" in Zürich. Daran schloss sich eine Tätigkeit als Graphiker (u. a. bei der UNESCO) in Paris an. 1950 kehrte er an seine ehemalige Ausbildungsstätte Kunstgewerbeschule Zürich als Fachlehrer für Schrift und Zeichnen zurück und unterrichtete dort bis zu seiner Pensionierung 1986.
Parallel zu dieser Tätigkeit übernahm er ab 1950 auch freie Auftragsarbeiten für die Industrie. Außerdem entstanden Plakate für die Tonhalle Zürich sowie das Kunsthaus Zürich. Ab 1978 hielt er zahlreiche Vorträge zum Thema Schrift in New York, Providence, Portland, San Francisco, Los Angeles, Boston, Montreal, Mainz, Zürich, Basel, Glarus, Leipzig, Stuttgart und Weimar. Zusätzlich war er von 1984 bis 1992 Dozent für "Schriftgestalten am Computer" am Institut für Computersysteme an der ETH Zürich. Meier war außerdem noch Dozent für Schriftgestaltung am Computer im Studienbereich Visuelle Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, der heutigen Zürcher Hochschule der Künste.
Wirken
1959 erschien sein dreisprachiges Lehrheft Die Schriftentwicklung, das 1994 seine elfte Auflage erlebte.
Meier entwickelte zwischen 1955 und 1972 die Syntax, eine der weltweit bedeutendsten serifenlosen Antiqua-Schriften. Zunächst entstanden 1955 und 1959 erste Entwürfe, denen 1964 die Reinzeichnung folgte. Von 1968 bis 1972 entstanden zunächst der Bleisatz gefolgt vom Fotosatz. 1989 erfolgte eine erste Digitalisierung, woran sich 1997 eine zweite Digitalisierung und der Ausbau zur Sippe (1992: Syntax Letter, 1995: Syntax Lapidar; 1999: Syntax Serif sowie 2001 Syntax Lapidar Serif) anschloss.
Aus der Zusammenarbeit mit dem Institut für Computersysteme entstanden die Druckschriften 1984 Barbedor, 1986 Syndor, 1992 Oberon sowie 2002 Elysa. Daneben entwickelte er 1994 das SNB-Alphabet und 2002 die ABC-Schrift, die als schweizerische Schulschrift für die untersten Schulstufen entwickelt wurde und Kindern das Erlernen des Schreibens erleichtern soll.
Einige Entwürfe, z. B. die 1969 entwickelte Schrift Roman, 1970 die Classica und 2004 die Gestickte Antiqua, wurden jedoch nie realisiert.
Publikationen
- Mein Schriftunterricht im Vorkurs der Schule für Gestaltung in Zürich: Beiträge zur Ausbildung in Schrift, in: Typografische Monatsblätter, Nr. 4/1991.
- Schriftgestaltung mit Hilfe des Computers. Typographische Grundregeln, ETH Zürich, 1993, Ausgabe 204.
- Die Schriftentwicklung, Syndor Press: Cham, 1994, ISBN 3-7212-0445-X (erhältlich beim Niggli Verlag, Sulgen).
- Anleitung zu einer zeitgemässen Schulschrift für alle, die Schreiben lernen: ein Buch für die Lehrenden und Übungshefte für die Lernenden, Fridolin-Digitaldruck: Glarus, 2003. Siehe auch: Website schulschrift.ch
Weblinks
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