1 gegen 100

1 gegen 100
Seriendaten
Deutscher Titel 1 gegen 100
Originaltitel Eén tegen 100
Story t1683766.jpg
Produktionsland Niederlande, Deutschland, Schweiz, Österreich
Produktionsjahr(e) 2002, 2008
Genre Quizshow
Idee Endemol
Moderation

1 gegen 100 ist ein Quizshow-Format, das vom niederländischen Unternehmen Endemol stammt und ursprünglich als Eén tegen 100 bekannt wurde.

Die Sendungen wurden zunächst testweise in der niederländischen Stadt Hilversum aufgezeichnet und umfassten rund 60 Minuten pro Show. 1 gegen 100 ist die von RTL, ORF 1 und SF 1 ausgestrahlte deutsche, österreichische bzw. schweizerische Variante. In den USA läuft das Format unter dem Titel 1 vs. 100 bei NBC. Der Erstausstrahlungstermin in Deutschland war im Jahr 2002, wobei die Sendung von Linda de Mol moderiert wurde. Vom 5. Mai 2008 bis zum 22. August 2008 zeigte RTL eine 30-minütige von Wolfram Kons moderierte Variante im Nachmittagsprogramm.[2] Die österreichische Ausgabe der Show wird von Klaus Eberhartinger moderiert; die niederländische Version von Caroline Tensen und in den USA moderiert der Schauspieler Bob Saget die Sendung. Die Ausstrahlung in der Schweiz startete am 1. September 2008 (Moderation: Susanne Kunz anstelle von Mona Vetsch).

Inhaltsverzeichnis

Das Spielprinzip

In der ursprünglichen Version stehen 101 Kandidaten auf einer Tribüne im Studio, wobei jeder von ihnen ein Abstimmgerät zur Beantwortung der gestellten Fragen hat. Ein Zufallsgenerator wählt am Anfang der Show einen der Kandidaten aus, welcher sich auf einen Stuhl in der Mitte des Studios setzt. Der Moderator stellt in jeder Runde eine Kategorie vor, wie z. B. „Film & Fernsehen“. Nun kann der Kandidat wählen, ob er eine leichte oder schwere Frage zu diesem Thema gestellt bekommen will. Nach der Entscheidung liest der Moderator eine Frage mit 3 Antwortmöglichkeiten vor und die 100 Kontrahenten haben für die Beantwortung sechs Sekunden Zeit. Danach muss der Kandidat ohne Zeitlimit die Frage beantworten. Ist seine Antwort richtig, kommt er in die nächste Runde. Nun überprüft der Moderator die Antworten der 100 Kandidaten. Wurde eine falsche Antwort gegeben, dürfen die betreffenden Personen nicht mehr weiter mitspielen. Anschließend wird die nächste Frage gestellt. Ziel des Spiels ist es, alle 100 Gegner „wegzuspielen“, d.h. als einzig verbleibender übrigzubleiben. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Fragen man dafür braucht.

In den neuen deutschen Versionen steht der Hauptkandidat von Anfang an fest. Er spielt gegen 100 Gegner und alle bekommen die gleiche Frage ohne Nennung des Wissengebiets oder der Möglichkeit, einen Schwierigkeitsgrad zu bestimmen, gestellt. Unter den 100 befinden sich in der Regel auch herausragende Personen. Meist sind RTL-Stars, Vertreter bestimmter Gruppen wie „Professoren“ oder „Türsteher“ und ein persönlicher Bekannter des Kandidaten anwesend.

In Österreich wird das gleiche Prinzip wie in der ursprünglichen Version verwendet, mit der Ausnahme, dass die Frage nicht nach Thema oder Schwierigkeit gewählt werden kann. Hat der Kandidat eine Frage falsch beantwortet, wird das erspielte Geld unter den verbliebenen Kontrahenten verteilt.[3]

„Wert“ der ausgeschiedenen Gegenspieler

In der ersten Runde ist jeder der 100 Kontrahenten 500 € „wert“, wenn er „weggespielt“ wird. Falls beispielsweise 14 Gegner in der ersten Runde aus dem Spiel ausscheiden, so gewinnt der Kandidat 7.000 €. In der nächsten Runde würden lediglich noch 86 Gegner verbleiben, auf die sich nun der Gesamtbetrag von 50.000 € aufteilt. Somit wäre dann in der zweiten Runde jeder Kandidat schon 581 € „wert“. Den erspielten Betrag auf dem Konto erhält man jedoch nur dann, wenn alle anderen Kandidaten ausgeschieden sind.

Da man sich vor der Frage für die Schwierigkeitsgrade „leicht“ oder „schwer“ entscheiden kann, ist es für den Kandidaten aus mathematischer Sicht sehr unlogisch, die schwere Frage zu wählen. Zum Einen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kandidat scheitert und kein Geld gewinnt und zum Anderen ist es ungünstig, gleichzeitig viele Kontrahenten ausscheiden zu lassen, da man dann weniger Geld gewinnt.

Ein Beispiel: Es sind noch 100 Gegenspieler übrig. Der Kandidat wählt die schwere Frage und spielt damit 7 Gegner aus dem Spiel. Er bekommt pro Gegner 50000 € ÷ 100 = 500 €, insgesamt also 7 × 500 € = 3500 €. Würde er mit leichten Fragen jeweils bloß einen Gegner wegspielen, bekäme er für den ersten Gegner 50000 € ÷ 100 = 500 €, für den nächsten Gegner 50000 € : 99 = 505,05 € usw. Beim siebten Gegner erhielte er dann schon 50000 € : 94 = 531,91 €; insgesamt also 3609,77 €.

Die theoretisch höchste Gewinnsumme – d.h. wenn jeder Gegner einzeln „weggespielt“ wird – beträgt 259368,89 €.

In den USA kann der Kandidat den Gesamtbetrag von 1.000.000 $ gewinnen, wobei in den ersten drei Runden jeder ausgeschiedene Kandidat 1000 $ einbringt.

Gewinne in der deutschen Version

Der Fragenwert beginnt bei 50 € und steigt mit jeder weiteren Frage über 100 €, bis er schließlich 1000 € erreicht. Für jeden Gegner, der die Frage falsch beantwortet, bekommt der Hauptkandidat diesen Gegenwert. Sollte der Hauptkandidat es schaffen, alle Gegner ausscheiden zu lassen, erhält er 100.000 €. Dabei ist es egal, wie viel der Hauptkandidat bisher erspielt hat. Mit der letzten richtigen Antwort erhält er 100.000 €. Sollte er eine Frage falsch beantworten, auch die entscheidende 100.000 € Frage, wird das bisher erspielte Geld unter den verbliebenen restlichen Gegnern aufgeteilt.

In der Sendung vom 24. Juli 2008 schaffte es ein Kandidat erstmals, alle 100 Gegner zu schlagen, und gewann 100.000 €. [4]

Gewinne in der österreichischen Version

In der österreichischen Variante der Show erhält der Kandidat fixe Geldbeträge pro 10 ausgeschiedener Gegner. Nach 10 weggespielten Gegnern hat man 500 € auf dem Konto, nach 20 Gegnern 1.000 €, nach 30 Gegnern 2.500 €, nach 40 Gegnern 5.000 €, nach 50 Gegnern 10.000 €. Die weiteren Gewinnstufen betragen 25.000 €, 50.000 € und 75.000 €, wenn nur noch 10 bis 1 Gegner übrig sind. Mit dem letzten eliminierten Gegner gewinnt man auch in Österreich 100.000 €.

Gewinne der Schweizer Version

In der Schweizer Version bekommt der Kandidat in jeder Runde pro Kandidat 1.000 Franken. Zusätzlich kann er einmal den 2-fach-Joker einsetzen, welcher pro Kandidat 2.000 Franken einbringt. Zusätzlich hat er drei Joker. Setzt er einen, muss er die Frage nicht richtig beantworten, bekommt aber für die weggespielten Gegner kein Geld und sein bisheriger Gewinn wird halbiert. In der Schweizer Version kann man nicht während des Spiels das Studio verlassen und das bisher erspielte Geld nach Hause nehmen, man gewinnt erst, wenn alle 100 Gegner besiegt sind, was aber mit den drei Schweizer Jokern wesentlich einfacher ist als in der deutschen bzw. österreichischen Version.

Die Joker

Nach jeder gespielten Frage fragt der Moderator den Kandidaten „Geld oder Gegner?“ (in Österreich: „Beute oder Meute“). Das heißt soviel wie: Den Gewinn mitnehmen oder weiterspielen. Entscheidet sich der Hauptkandidat für Letzteres, spielt er weiter. Jede gestellte Frage muss er beantworten. Braucht er Hilfe, stehen ihm drei Joker zur Verfügung die er immer (und auch in Kombination) verwenden darf. In der Schweizer Version hat der Kandidat keine Möglichkeit das Spiel zu beenden bis alle 100 Gegenspieler ausgeschieden sind. Er hat allerdings drei Mal die Möglichkeit, die Frage nicht zu beantworten (eine vierte kann er im Spiel erspielen). Setzt er einen Joker, halbiert sich sein bisher erspieltes Geld und er erhält für die in dieser Runde ausgeschiedenen Gegner kein Geld.

Frag Alle/Mehrheitsjoker

Tendiert der Kandidat zu einer bestimmten Antwort, kann er sich anzeigen lassen, wie viele der Gegner diese, von ihm bestimmte, Antwortmöglichkeit gewählt haben. Der Wert dieses Jokers sinkt mit der Anzahl der weggespielten Gegner, da weniger Befragte eine niedrigere statistische Relevanz bedeutet.

Frag Zwei/Entscheidungsjoker

Es werden automatisch zwei Gegner ausgewählt, wobei einer von ihnen die richtige und einer die falsche Antwort gewählt hat. Beide müssen ihre Entscheidung erklären. Der Vorteil für den Hauptkandidaten ist, dass eine falsche Antwort somit definitiv wegfällt.

Frag Einen/Expertenjoker

Der Hauptkandidat sucht sich aus den verbleibenden Gegnern einen aus, den er für „vertrauensvoll“ hält, und lässt sich von ihm seine Antwort erklären. Dabei ist nicht klar, ob die von dem Gegner gegebene Antwort falsch ist.

Die Musik

Es gibt bei 1 gegen 100 zwei Richtungen von „Musikeinlagen“, die beide von dem niederländischen Komponisten Martijn Schimmer komponiert wurden.

Online

Am 12. Juli 2009 stellte Microsoft eine Adaption von „1 gegen 100“ über den eigens betriebenen Onlinespieledienst Xbox Live zur Verfügung.[5] Dieser Service war nur für Xbox Live Gold Mitglieder aufrufbar. Im Sommer 2010 ist das Spiel wieder eingestellt worden. [6]

Das Schweizer Fernsehen bietet ein Online-Spiel auf seiner Website an.[7]

Referenzen

  1. Susanne Kunz übernimmt Moderation. Schweizer Radio und Fernsehen, 4. August 2008, abgerufen am 16. Januar 2011.
  2. Alexander Krei: Endemol sucht schon: Holt RTL «1 gegen 100» zurück? Quotenmeter GmbH, 16. Januar 2008, abgerufen am 16. Januar 2011.
  3. Alexander Krei: «1 gegen 100»: Erste Bilder aus dem Studio. Quotenmeter GmbH, 15. März 2008, abgerufen am 16. Januar 2011.
  4. Dr. Marc Lucas - gewinner bei 1 gegen 100 (video)
  5. Informationen auf Xbox.com
  6. Brian Crecente: Microsoft Cans 1 Vs. 100 for Xbox 360 [Updated.] 15. -7 2010, abgerufen am 16. Januar 2011 (englisch).
  7. 1 gegen 100 Online-Spiel des Schweizer Fernsehen

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