Hans Hartig

Hans Hartig
Hans Hartig: Blumengarten und Friesenhäuser am Meer, um 1910

Hans Hartig (* 6. Oktober 1873 in Karvin, Landkreis Kolberg-Körlin/Pommern; † 14. Februar 1936 in Berlin) war ein deutscher Maler und Graphiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als jüngstes von 5 Kindern eines protestantischen Pastors im pommerschen Karvin geboren. 1879 zog die Familie nach Stolzenhagen bei Stettin um. Nach dem Abitur in Gartz folgte die Übersiedlung nach Berlin, um nach dem Willen des Vaters Chemie zu studieren. 1895 schreibt sich H. an der Berliner Akademie ein und wird Schüler im Malkurs von Paul Vorgang (1860-1927). Der Einberufung zum Militär (1897) folgte im Jahr 1898 der Umzug der Familie H. nach Berlin und eine erneute Einschreibung an der Berliner Akademie. 1900 wird Hartig in die "Landschafterklasse" von Eugen Bracht (1842-1921) aufgenommen, dessen Meisterschüler er wird.

Künstlerisches Schaffen

Hans Hartig: Tauwetter am Bahnhof Alexanderplatz, um 1919

1901 wird Hartigs erste Beteiligung an der Großen Berliner Kunstausstellung zu einem sensationellen Erfolg: Gleich am ersten Tag erwirbt der Preußische Staat für die Nationalgalerie sein Gemälde "Odertal" (im Krieg verloren gegangen). 1902 folgt er mit sechs weiteren Studenten seinem Lehrer Bracht nach Dresden wo er 1906 sein Studium beendet und im Anschluss nach Berlin zurückkehrt.

Hartig beteiligt sich 1906 an den Ausstellungen der Berliner Secession. 1907 Studienreise nach Masuren "um Schnee zu malen" mit Hinwendung zu einer starkfarbigen Malerei. H. gründet mit Hans Klohss, Ernst Kolbe, Alfred Liedtke, Leonhard Sandrock und Carl Wendel den "Club Berliner Landschafter". 1909 stellt Hartig auf der Deutschen Kunstausstellung in New York sein Gemälde "Im Winterhafen" aus. 1910 H. erhält auf der Großen Berliner Kunstausstellung einstimmig den Helfft-Preis für sein Gemälde "Garten am Meer". Zudem wird ihm im Lithographenwettbewerb der Erste Preis zuerkannt.

1911 entsteht auf Sylt Hartigs "Sturmflutzyklus" (ein Gemälde des Zyklus befindet sich in der Nationalgalerie Berlin). Der Beteiligung an der Ausmalung des Schöneberger Rathauses(1913) folgt 1914 die Mitgliedschaft in der Jury der Großen Berliner Kunstausstellung. Als weiteren Erfolg wird er als Vertreter Deutschlands auf die 11. Biennale von Venedig eingeladen, wo das dortige Museum sein Gemälde "Tauwetter" erwirbt.

Weiteres Wirken

Mitbegründer des Pommerschen Künstlerbundes (1916) und seit dieser Zeit regelmäßig in Neuwarp tätig. 1927 folgt die Ernennung zum Ehrenbürger des Stadt Neuwarp, 1929 dann die Beteiligung an der Ausstellung "Hundert Jahre Berliner Kunst". In den Jahren 1932/33 erhält Hartig jeweils den Ehrenpreis des Vereins Berliner Künstler.

Ausstellungen

  • Hans Hartig, Stiftung Pommern, Kiel, 1998.
  • Hans Hartig: Malarstwo i Grafika, Zamek Ksiazat Pomorskich, Stettin, 2005/06.

Hartigs Werke sind in folgenden Museen zu finden:

  • Nationalgalerie, Berlin
  • Stadtmuseum Berlin
  • Pommersches Landesmuseum, Greifswald
  • Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
  • Museum Narodowe, Stettin

Literatur

  • Hans Zeeck: Hans Hartig. In: Unser Pommerland. H. 9/1923, S. 265f.
  • Wieland Barthelmess: Hans Hartig 1873-1936. Ein Malerleben im Deutschland der Jahrhundertwende. Fischerhude 1998
  • Wieland Barthelmess: Hans Hartig 1873-1936. Zamek Ksiazat Pomorskich, Stettin 2005

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hartig — ist der Familienname folgender Personen: Adam Franz von Hartig (1724–1783), österreichischer Diplomat Arnold Hartig (1878–1972), österreichischer Medailleur Edmund von Hartig (1812–1883), österreichischer Staatsmann Ernst Friedrich Hartig… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Joachim Friedrich Julius Weimann — (* 19. August 1932 in Kassel) ist ein deutscher Forstwissenschaftler. Er war von 1986 bis 1997 Leiter der Hessischen Forsteinrichtungsanstalt und deren Nachfolgeinstitution, der Hessischen Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Joachim Weimann — mit seiner Frau Freya, 2009 Hans Joachim Friedrich Julius Weimann (* 19. August 1932 in Kassel) ist ein deutscher Forstwissenschaftler. Er war von 1986 bis 1997 Leiter der Hessischen Forsteinrichtungsanstalt und deren Nachfolgeinstitution, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Hoyos-Sprinzenstein — Hans Hoyos Sprinzenstein, vollständiger Name Johannes Nepomuk Felix Franz Maria Rudolf Pius Gregor Reichsgraf von Hoyos Sprinzenstein (* 5. Mai 1923 in Horn; † 20. Dezember 2010 in Horn) war ein österreichischer Adeliger und Großgrundbesitzer.… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Ludwig Hartig — Das Hartighaus in …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Ludwig-Hartig-Preis — Der Georg Ludwig Hartig Preis wird seit 1990 zumeist alle zwei Jahre von der Georg Ludwig Hartig Stiftung verliehen. Er ist mit 5.000 Euro (zuvor 10.000 DM dotiert. Mit dem Preis sollen in Erinnerung an den „forstlichen Klassiker“ Georg Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Ludwig Hartig — (né le 2 septembre 1764 à Gladenbach, près de Marbourg – mort à Berlin le 2 février 1837) est un agronome allemand réputé pour ses travaux de sylviculture. Sommaire …   Wikipédia en Français

  • Theodor Hartig — (* 21. Februar 1805 Dillenburg; † 26. März 1880 Braunschweig) war ein deutscher Forstwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hartig“ …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Ludwig Hartig — (September 2, 1764 February 2, 1837), German agriculturist and writer on forestry, was born at Gladenbach, near Marburg. Life After obtaining a practical knowledge of forestry at Harzburg, he studied from 1781 to 1783 at the University of Giessen …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Haq–Har — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”