- Hans Plüschke
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Hans Martin Plüschke (* 12. März 1939; † 15. März 1998) war ein Beamter des Bundesgrenzschutzes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Plüschke erschoss am 14. August 1962 Rudi Arnstadt, einen Hauptmann der Grenztruppen der DDR. Der damals 23-jährige Plüschke gab bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Fulda an, in einer Notwehrsituation gehandelt zu haben. Das Verfahren gegen ihn wurde im Oktober 1962 eingestellt. Die genauen Umstände des Zwischenfalls sind bis heute ungeklärt. Nach Ansicht der DDR hatte die BGS-Streife, der auch Plüschke angehörte, die Grenzlinie zur DDR überschritten und war an Arnstadt und seinem Begleitposten vorbeigeschritten. Darauf hätte der Posten von Rudi Arnstadt, ein Soldat, mit seiner Maschinenpistole einen Warnschuss in die Luft abgegeben. Plüschke gab später in einem Interview an, dass er und die beiden anderen BGS-Beamten daraufhin kehrt gemacht und auf Arnstadt geschossen hätten. In einem MDR-Interview bestritt der Begleitposten sowohl, dass Arnstadt geschossen hatte, als auch, dass er selbst auf die BGSler gezielt hatte.[1]
Verschiedene bundesdeutsche Medien behaupteten später, dass Plüschke in der DDR nachfolgend in Abwesenheit wegen Mordes zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Das erscheint unwahrscheinlich, da die DDR lange Zeit davon ausging, dass der Todesschütze einer der anderen beiden BGS-Beamten war. Hans Plüschke befürchtete Racheversuche seitens der DDR, weswegen seine Identität von den bundesdeutschen Behörden jahrelang geschützt wurde.
Am 15. März 1998 wurde Plüschke, der damals als Taxi-Unternehmer arbeitete, knapp zehn Kilometer von Wiesenfeld (dem Todesort von Rudi Arnstadt) entfernt in der Nähe seines Taxis erschossen aufgefunden.[2]
Ort und Art der Tötung (wie bei Arnstadt ein Einschuss über dem rechten Auge) deuten auf eine Verbindung der beiden Vorfälle hin. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es keinen Hinweis, die diese These beweisen konnte. Der Mord wurde bis heute nicht aufgeklärt.
Plüschke hinterließ eine Frau und fünf Kinder. Seine Witwe glaubt an einen Racheakt.[3]
Film
- Bernd Weisener und Daniela Sonntag 2010: „Aus Feind wird Freund?“, ZDF-Dokumentation[4]
- Rainer Erices und Jan Schönfelder 2011: Zwei Tote im Kalten Krieg, MDR [5]
Weblinks
- Vor 40 Jahren: Schüsse an Grenze und der Mord an Hans Plüschke Osthessen-News vom 12. August 2002
- Auge um Auge Focus vom 30. Mai 2009
- Deutsch-deutsches Mordmysterium Spiegel vom 2. September 2009
Siehe auch
Einzelnachweise
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