Hans Schenck

Hans Schenck

Hans Schenck, genannt auch Hans Scheußlich, Scheutzlich, lateinisch Pincerna (= Mundschenk) (* um 1500 in Schneeberg; † um 1566 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Hans Schenck: Bildnis Tiedemann Giese, um 1525/1530

Er ist der Sohn des gleichnamigen Vaters Hans Schenck der Alte, der den unschönen Familiennamen Scheußlich bereits in Schenck eingetauscht hatte. Es wird vermutet, dass er beim Bau der St.-Annenkirche in Annaberg gelernt hat. Bereits frühzeitig verließ er Sachsen und trat in den Dienst der Hohenzollern. In Berlin hatte er maßgeblichen Anteil an der Ausschmückung des Schlosses. Vermutlich hatte er sogar die Bauleitung inne. Bereits 1526 sandte ihn Herzog Albrecht von Preußen an den polnischen Hof, da man dort einen fähigen Bildhauer dringend benötigte. Nach Rückkehr aus Polen lebte er hauptsächlich in Berlin, wo er 1543 das Bürgerrecht und ein Haus in der Heiliggeiststraße erwarb.

In der Nikolaikirche zu Berlin tragen drei Grabplatten die Kennzeichen seines eher bizarren, zum Manierismus neigenden Stils. Auch das Epitaph für Joachim Zerer, den 1543 verstorbenen kurfürstlichen Kammersekretät, in der Marienkirche Berlin wird ihm zugeschrieben. Dieses Epitaph zeichnet sich aber durch etwas mehr Bescheidenheit aus, das Überladende fehlt hier.

Neben seiner Leistungen als Bildhauer sind auch seine Verdienste als Medaillenschneider hervorzuheben.

Werke

  • 1558: Friedrichsgrabmal in Halberstadt = Hauptwerk
  • Ausgestaltung des Stadtschlosses in Berlin
  • Grabmäler in Berlin und Brandenburg
  • Elemente im Jagdschloss Grunewald und im zerstörten Schloss in Königsberg
  • Salomonistor in Dresden (zugeschrieben)

Literatur

  • Hans Joachim Seeger: Hans Schenck (genannt Scheußlich), Leipzig 1930 (Dissertation).

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