- Harambee
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Harambee bedeutet auf Swahili etwa so viel wie: „Lasst uns alle zusammen an einem Strick ziehen!“.
Es war Kenias erster Präsident Jomo Kenyatta, der unter diesem Slogan eine noch heute wichtige gesellschaftliche Selbsthilfebewegung ins Leben gerufen hat. In seinen Reden rief er immer wieder mit seinem typischen „Haaa-ramm-beiij“ zur Zusammenarbeit auf.
Wenn z. B. in der Presse zu einer Harambee – immer mit einem attraktiven „Ehrengast“ (Guest of honour) - aufgerufen wird, dann wird hier öffentlich Geld für ein bestimmtes Projekt wie eine Schule, ein USA-Studium oder ein Kirchenbau gesammelt. Das Bargeld wird nach langem Schlagenstehen in großen Körben gespendet, und die Höhe der einzelnen Spender-Summe wird jeweils laut ausgerufen. Es gibt auch kleine Spiele, mit denen reiche Bürger zu vermehrter Spende angeheizt werden. So werden z. B. ein Junge und ein Mädchen vor die Versammlung gestellt, und man kann auf die beiden Köpfe spenden. Da verhaken sich schnell zwei Parteien, die „ihr“ Kind gerne vorn sehen und die Spende immer höher reizen. Zur Freude jeweils des einen Lagers, das jede erneute Spende ihres Wohltäters mit lautem Jubel begrüßt. Der Ehrengast muss immer am meisten spenden. Das meiste Geld sammelt er vorher bei wohlhabenden Freunden oder Firmen ein und greift auch selbst in die Privat-Schatulle. Ehrengast zu sein, ist Pflicht und Ehre zugleich. Bei großen Harambees werden die Summen mit Namensnennung der Spender am nächsten Tag in der Zeitung veröffentlicht. Das dient durchaus der Imagepflege der Spender.
Kategorie:- Kultur (Kenia)
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