- Harlem Désir
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Harlem Désir (* 29. November 1959 in Paris) ist ein französischer Politiker.
Désir, Sohn eines Martiniquaners und einer Elsässerin, studierte Philosophie an der Sorbonne und gründete die Vereinigung SOS Racisme, deren Präsident er bis 1992 war. Vor seiner Wahl zum Europaparlamentsabgeordneten war er außerdem als Radiojournalist und im Verlagswesen tätig. Zudem war er Herausgeber einer monatlich erscheinenden Zeitung und Koordinator eines Netzwerkes von in sieben Ländern vertretenen europäischen Organisationen, die Wohnraum für Jugendliche zur Verfügung stellen.
Von 1989 bis 1994 und von 1997 bis 1999 war er Mitglied des Rates für Soziales und Wirtschaft. 1997 trat Harlem Désir außerdem als Kandidat für Gemeindewahlen in Aulnay-sous-Bois an. Seit 2001 ist er als Gemeinderat in Aulnay-sous-Bois tätig.
Harlem Désir wurde im Juni 1999 zum ersten Mal ins Europäische Parlament gewählt. Im Juni 2004 wurde er wiedergewählt. Zunächst Mitglied der Kommission für Industrie, Forschung und internationalen Handel, ist er seit 2004 Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion des Europäischen Parlamentes und für Wirtschafts- und Sozialfragen, sowie für internationalen Handel zuständig.
Harlem Désir gilt als „Nummer zwei“ in der Parteihierarchie der Parti Socialiste. Er ist nationaler Sekretär für Koordination und war vom 30. Juni 2011 bis zum 16. Oktober 2011 kommissarischer Parteivorsitzender (premier secrétaire délégué), als die gewählte Parteivorsitzende Martine Aubry ihr Amt wegen ihrer Teilnahme an den offenen Vorwahlen der PS ruhen ließ.
Harlem Désir beschäftigt sich mit Global Governance. Er ist Mitglied des World Parliamentary Forums, das während des Weltsozialforums in Porto Alegre und Mumbai etabliert wurde.
Werke
- 1985: Touche pas à mon pote
- 1987: SOS Désirs
- 1994: La situation et le devenir des associations à but humanitaire
- 1997: De l'immigration à l'intégration: repérages
- 2000: Les sept jours d'Attika
Weblinks
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