Hauptbahnhof Karlsruhe

Hauptbahnhof Karlsruhe
Karlsruhe Hbf
Haupteingang
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrsknoten
Art Kreuzungsbahnhof
Bahnsteiggleise

15

Reisende

55.000[1]

Tägliche Zugfahrten

385[1]

Abkürzung

RK

Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Eröffnung

1913

Stadt Karlsruhe
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 59′ 38,4″ N, 8° 24′ 2″ O48.9939972222228.40055833333337Koordinaten: 48° 59′ 38,4″ N, 8° 24′ 2″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Baden-Württemberg
Empfangshalle des Karlsruher Hauptbahnhofs

Der Bahnhof Karlsruhe Hauptbahnhof ist ein Fernbahnhof der Stadt Karlsruhe in Baden-Württemberg. Er gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service. Der Bahnhof liegt südlich der Innenstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Alter Bahnhof

Als die Badische Hauptbahn zwischen Mannheim und Basel gebaut wurde, entstand am Ettlinger Tor, etwa 500 m südlich vom Karlsruher Marktplatz nach dem Entwurf von Friedrich Eisenlohr ein Bahnhof. Die Eröffnung fand am 1. April 1843 statt; der Bahnhof besaß zwei Bahnsteige. Vom Anfang an war er als Durchgangsbahnhof konzipiert. Südlich vom Bahnhof entstand ein Lokdepot, östlich davon ein Güterbahnhof.

Zunächst betrug die Spurweite 1600 mm, nach wenigen Jahren wurde dieser untypische Standard eliminiert und es wurden weitere Linien nach Maxau (Maxaubahn), Pforzheim (Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker), Heilbronn (Kraichgaubahn) und Mannheim über Leopoldshafen (Rheinbahn) eröffnet. Die Gleise verliefen auf Geländeniveau, die einzelnen Bahnlinien wiesen wegen der Nähe an vorhandene Bebauung enge Radien auf.

Die sich aus dem steigenden Verkehr ergebenden langen Wartezeiten an den Gleisübergängen, welche die Stadtteile verbanden, behinderten die Stadtentwicklung. Die gusseiserne Straßenbrücke in der Achse der Hirschstraße wurde aufgrund der Emissionen der darunter hindurchfahrenden Lokomotiven nur ungern benutzt. Auch der Bahnhof selbst war inzwischen zu klein geworden. Es gab Überlegungen zum Umbau der Linien zur Hoch- oder Einschnittbahn, letzten Endes hat sich jedoch die Verlegung des Bahnhofs als die günstigste Variante erwiesen. Nach der Verlegung wurde der alte Bahnhof zur Markthalle umgebaut und erst Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts abgerissen, um Platz für den Bau des neuen Badischen Staatstheaters zu schaffen. Auch der Güterbahnhof wurde noch lange benutzt und wurde erst 1997 abgerissen und das Gelände für die B 10 benutzt.

Neuer Bahnhof

Der gegenwärtige Bahnhofsbau wurde etwa einen Kilometer südlich von seinem Vorgänger erbaut, unweit der früher errichteten strategischen Bahnlinie Mannheim – Graben-Neudorf – Karlsruhe – Rastatt. Der Bau nach Plänen August Stürzenackers begann im Jahre 1910, und bereits in der Nacht vom 22. zum 23. Oktober 1913 konnte der Bahnhof eröffnet werden. Der Bahnhof und die Zufahrtgleise wurden an der ehemaligen Beiertheimer Gemarkung gebaut und nahmen auch einen erheblichen Teil des Stadtgartens sowie des Gartens hinter dem Stephanienbad in Anspruch. Dort musste deshalb die damals älteste Kanadische Pappel Europas gefällt werden.

Die Bahnsteige legte man auf einen Damm, mit Zugang über eine Fußgängerunterführung. Die Empfangshalle steht an der Nordseite und erstreckt sich quer bis zur Unterführung. Das Gebäude weist sowohl klassizistische Züge als auch solche des Jugendstils auf. Östlich davon befindet sich eine zweite Unterführung, die ursprünglich als Ausgang für die ankommenden Fahrgäste diente, zwischenzeitlich hauptsächlich als Tiefgaragenzufahrt benutzt wurde und seit wenigen Jahren kostenpflichtige, gesicherte Fahrradparkplätze beherbergt, womit die Fußgänger wieder gefahrlos die Unterführung nutzen können. Eine fünfschiffige Bahnhofshalle, ähnlich der wenige Jahre zuvor fertig gestellten Halle des Bahnhofs in Breslau, überdacht fünf Inselbahnsteige. Südlich davon gab es anfangs einen nicht überdachten Bahnsteig.

Östlich des Bahnhofs entstand ein Postamt, westlich zusätzliche Kopfbahnsteige und der Schmalspurbahnhof der Albtalbahn. Der Bahnhofsvorplatz ist von Hotel- und Restaurantbauten mit vorgebauten Arkadegängen umgeben und bildet ein typisches Ensemble der Großstadtarchitektur aus den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Eine Woche vor der Bahnhofseröffnung wurden Straßenbahnlinien vom Marktplatz sowie von der Hauptpost zum Vorplatz geführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den der Bahnhof unbeschädigt überstanden hatte, wurde der Bahnhofsvorplatz umgestaltet: Eine Unterführung wurde gebaut, die Straßenbahnhaltestellen modernisiert. Anfang der 1990er Jahre wurden diese Änderungen im Wesentlichen rückgängig gemacht. Seit 2006 beherbergt die stillgelegte Unterführung den Karlsruher Nobelclub Rockatiki. Auf dem Bahnhof kam noch ein Durchgangsbahnsteig hinzu. Nach der Einführung des Karlsruher Modells und dem Bau der Verbindungsrampe hinter dem Albtalbahnhof wurde ein Teil der Kopfbahnsteige stillgelegt. Zwei Bahnsteige wurden erhöht und nach Osten verlängert, um die ICEs empfangen zu können.

Die Allianz pro Schiene zeichnete den Bahnhof 2008 als „Bahnhof des Jahres“ in der Kategorie „Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern“ aus.[2]

Betrieb

Stadtbahn in der Bahnsteighalle

Auf dem Bahnhof halten täglich etwa 150 Fernzüge, hauptsächlich ICEs und ICs auf der Rheinstrecke sowie zwischen Straßburg und Stuttgart. Darüber hinaus beginnen und enden zahlreiche Regionalbahnen und -expresse sowie S-Bahnen und S-Bahn Eilzüge der Deutschen Bahn und der Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft am Karlsruher Hauptbahnhof. Die meisten Karlsruher Stadtbahnen benutzen jedoch die Bahnsteige A bis D auf dem Vorplatz (offiziell: Bahnhofplatz), welche von der städtischen Straßenbahn und vom Bus mitbenutzt werden. Nach den Angaben der DB empfängt der Hauptbahnhof täglich etwa 55.000 Fahrgäste und Besucher.

Seit dem 10. Juni 2007 fährt der Hochgeschwindigkeitszug TGV von Paris über Straßburg und Karlsruhe nach Stuttgart. Damit dauert die Fahrt von Karlsruhe nach Paris nur 3 Stunden und 2 Minuten.

Südlich des Hauptbahnhofs gibt es einen weiteren Vorplatz, der lange Zeit nicht bzw. nur als Parkplatz genutzt wurde. Heute befindet sich dort ein Busbahnhof für Fernbusse. Des Weiteren ist eine Bebauung des Geländes geplant, u. a. sollen zwei Hochhäuser entstehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Reisen, Service und Shopping für täglich 55.000 Reisende und Besucher. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
  2. Karlsruhe und Schwerin sind am kundenfreundlichsten, Allianz pro Schiene, abgerufen am 21. September 2008

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