- Haus auf der Alb
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Das Haus auf der Alb in Bad Urach am nördlichen Rand der Schwäbischen Alb wurde 1929/1930 als Kaufmannserholungsheim im Stil der klassischen Moderne errichtet. Es steht nach wechselhafter Nutzungsgeschichte seit 1983 unter Denkmalschutz und wird seit 1992 als Tagungsstätte der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg genutzt.
Geschichte
Die erste Grundsteinlegung des Hauses am Uracher Albtrauf erfolgte bereits 1916 im Beisein des württembergischen Königs Wilhelm II., doch der Erste Weltkrieg und die Inflation verhinderten letztlich seine Realisierung. Erst im August 1929 konnte nach neuen Plänen des Architekten Adolf Gustav Schneck mit dem Bau begonnen werden. Bereits im Juli 1930 wurde das Haus auf der Alb als Kaufmannserholungsheim eröffnet. Die Festrede hielt der württembergische Staatspräsident Eugen Bolz, der das Haus als ein „Sinnbild des Friedens“ bezeichnete.
Bauherr und Betreiber des Hauses war die Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime (DGK) mit Sitz in Wiesbaden. Gleich nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurde es jedoch als „Kraft-durch-Freude-Heim“ der Deutschen Arbeitsfront gleichgeschaltet. Von 1939 bis 1945 war es Reservelazarett, zwischen 1945 und 1950 zuerst kurze Zeit unter französischer Besatzung Ferienkolonie für Kinder aus Frankreich, anschließend Versorgungskrankenhaus für Gesichts- und Kieferverletzte.
Schon seit 1930 gab es vor dem Gebäude ein Schwimmbecken. Nachdem bei einem Luftangriff 1945 das städtische Freibad zerstört wurde, war dieses Bassin bis 1952 das einzige nutzbare Schwimmbad von Bad Urach.
Nach einer Sanierung wurde das Haus zu Beginn der 1950er Jahre wieder als Erholungsheim genutzt, bis die DGK auf Grund finanzieller Schwierigkeiten 1974 den Betrieb einstellte und das Gebäude verpachtete.
Im Jahr 1983 drohte der Abriss des inzwischen verwahrlosten Hauses, der jedoch durch die Denkmalschutzbehörde verhindert wurde. Es wurde als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ in das Denkmalbuch eingetragen. Ende 1985 kaufte das Land Baden-Württemberg das Haus auf der Alb und investierte knapp 20 Mio. Mark in seine Modernisierung (Architekt Hellmut Kuby, Nürtingen). Im Jahr 1990 wurde das Schwimmbecken aufgeschüttet und ist heute Standort eines Skulpturenparks. Am 6. Februar 1992 wurde das Haus, versehen mit dem Prädikat „Auszeichnung guter Bauten“ des BDA Bund Deutscher Architekten, vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel als Tagungsstätte der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg eingeweiht.
Weblinks
48.4844444444449.4002777777778Koordinaten: 48° 29′ 4″ N, 9° 24′ 1″ OKategorien:- Politische Bildungseinrichtung
- Bildung in Baden-Württemberg
- Bauwerk im Landkreis Reutlingen
- Kulturdenkmal im Landkreis Reutlingen
- Bauwerk der Moderne in Baden-Württemberg
- Erbaut in den 1930er Jahren
- Bad Urach
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