- Havor Fornborg
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Havor Fornborg ist eine vorgeschichtliche Burg in Hablingbo auf der schwedischen Insel Gotland. Nordöstlich der Höfe von Stora Havor gibt es einen Komplex, der aus der Burg und zwei großen Hausfundamenten besteht. Westlich dieser Anlagen unweit des trockengelegten Mästermyrs (Moor), liegt ein großes, erst teilweise untersuchtes Feld mit Gräbern aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis ca. 1000 n. Chr.
Hier wurde auch der Bildstein gefunden, der als Deckstein einer wikingerzeitlichen Grabkiste fungierte. Die auf diesem Stein dargestellte vierfache Bandschlinge wird heute als Piktogramm für Plätze der Vorzeit in Skandinavien verwendet.
Die Burg hat einen Durchmesser von etwa 55 m. 1961 begannen Untersuchungen der Burg und der Hausfundamente. Es stellte sich heraus, dass der Wall eine Schalenmauer bedeckt und dass ein zum größten Teil ausgefüllter Wallgraben um die Anlage führt. Im Osten gibt es eine Maueröffnung. Nach den hauptsächlich aus Keramik bestehenden Funden, und den C14-Analysen ist die Entstehung der Burg in die Zeit um die Zeitenwende zu datieren.
Auch ein Hortfund ist von Bedeutung für die Datierung der Burg. Die Niederlegung dieses Schatzes könnte die Räumung dieser Verteidigungsanlage markieren. Der Hortfund von Havor wurde auf der Innenseite des Walles in geringer Tiefe unter dem Torf gemacht. Hier stand ein von einem Stein bedecktes großes Bronzegefäß. Es enthielt vier Weinkellen, zwei Bronzeglocken ein Weinsieb und einen reich verzierten Goldring. Mit Ausnahme des Ringes, waren die Gegenstände im 1. Jahrhundert n. Chr. in den römischen Gebieten angefertigt worden. Der Goldring könnte eine nordische Arbeit sein.
Das größere der Hausfundamente ist ungefähr 45 m lang und erreicht damit Ausmaße wie sie in regionalen Zentren im dänischen Gudme und in Sorte Muld auf Bornholm im 3. und 4. Jahrhundert anzutreffen waren.
Literatur
Erik Nylén: Die jüngere vorrömische Eisenzeit Gotlands. Funde, Chronologie, Formenkunde 1956.
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