- Hebräerevangelium
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Das Hebräerevangelium ist ein apokryphes Evangelium, das nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen wurde und offensichtlich bei Judenchristen im griechischen Sprachraum im 2. und 3. Jahrhundert Verwendung fand.
Die Rekonstruktion des Textes ist über die Zitate bei den frühkirchlichen Schriftstellern Clemens von Alexandria, Origenes, Papias und Hegesipp u. a. nur fragmentarisch möglich. Eine Abgrenzung gegen das Ebioniterevangelium und das Nazaräerevangelium, die teilweise ebenfalls als Hebräerevangelium bezeichnet wurden, wird dabei z. B. von Vielhauer und Wilson durchgeführt.
Das Evangelium wurde laut dem Kirchenvater Hieronymus von "Nazarenern" gebraucht. Es hatte folgende Merkmale: Es war aramäisch verfasst, stand dem Evangelium nach Matthäus nahe und trug den Titel "Evangelium nach den Hebräern".
Sein Ursprung wird von Klaus Berger um das Jahr 140 n. Chr. datiert.
Literatur
- Klaus Berger/Christiane Nord: Das Neue Testament und Frühchristliche Schriften. Frankfurt, 1999 ISBN 3-458-16970-9
- Robert McLachlan Wilson: "Apokryphen II". In: TRE Bd. 3 (1978), S. 316-362; hier: S. 327-330 (Judenchristliche Evangelien) Google-Booksearch
- Philipp Vielhauer: Geschichte der urchristlichen Literatur: Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die apostolischen Väter. Berlin, New York: de Gruyter 1978 ISBN 3-11-007763-9, S. 648 ff.
Weblinks
Wikisource: Gospel of the Hebrews – Quellen und Volltexte (Englisch)Kategorie:- Apokryphe Schrift des Neuen Testaments
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