- Heeres-Reitschule
-
52.46113.0473Koordinaten: 52° 27′ 40″ N, 13° 2′ 50″ O
Die Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz (Heeres-Reitschule) entstand durch einen OKH-Entschluss von 1935 in Potsdam-Krampnitz. Vorläufereinrichtung war die Kavallerieschule in Hannover, die 1937 nach dort verlegt wurde und in der unter anderem bis 1929 Claus Schenk Graf von Stauffenberg ausgebildet worden war (von Stauffenberg wurde noch einmal zum 1. September 1934 als Bereiteroffizier dorthin versetzt).[1] Grund dafür war unter anderem der in der Nähe befindliche Truppenübungsplatz Döberitz. Im März 1937 legte der Berliner Architekt Robert Kisch die Pläne für die Kaserne in Krampnitz vor. Das Heeres-Neubauamt begann im Frühjahr 1937 mit den Bauarbeiten. Fertigstellung wahrscheinlich gegen 1939. Der Umzug der Heeres-Reit- und Fahrschule erfolgte in Etappen und begann bereits 1937 mit dem Lehrstab und wurde 1939/40 abgeschlossen.
Seit November 1938 unterstand die Heeres-Reitschule dem „Chef der Schnellen Truppen“, General Heinz Guderian. Im Juni 1941 erfolgte die Umbenennung in „Schule für Schnelle Truppen“, 1943 in „Panzertruppenschule II Krampnitz“. Im Winter 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in ihren Kasernen.
Vorgänger der Kavallerieschule war das Königlich-Preußische Militärreitinstitut in Hannover, das der Kavallerieinspektion unterstand. 1816 wurde in Berlin eine Lehreskadron errichtet, an deren Stelle 1849 in Schwedt/Oder eine Militärreitschule trat, die erweitert als Militärreitschule 1872 nach Hannover verlegt wurde. Es war eine Anstalt zur theoretischen und praktischen Ausbildung. Sie war unterteilt in eine Offizier- und Unteroffiziersreitschule der Truppengattungen Kavallerie und Artillerie, die zu Reitlehrern für die Truppen ausgebildet wurden.
Das Gelände der Militäranlage ist rund 120 ha groß. Die prägenden Bauten sind der weithin sichtbare Turm unmittelbar am Eingang, das Offizierkasino, das Offizierswohnheim und das Fähnrichswohnheim. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind typisch für die Militärarchitektur der 1930er Jahre.
Literatur
- Carl Friedrich Mossdorf: Die Kavallerieschule Hannover. FN-Verlag, Warendorf 1986, ISBN 3-885-42168-2.
- Marie-Luise Buchinger, Krampnitz. Die ehemalige Kavallerieschule. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Jg. 6, Heft 2, 1997, ISSN 0942-3397, S. 12–23.
- Die Kavallerieschule Hannover. Originalmaterial mit freundlicher Genehmigung der Transit Film GmbH und des Bundesfilmarchivs. Hildesheim 2001. VHS/PAL (ca. 35 Min.)
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Remer, Otto Ernst, Verschwörung und Verrat um Hitler – Urteil des Frontsoldaten, 5. Aufl., Bad Kissingen: Remer-Heipke 1993, ISBN 3-87725-102-1, S. 67.
Kategorien:- Militärische Ausbildungsstätte (Deutschland)
- Wehrmacht
- Kavallerie
- Architektur im Nationalsozialismus
- Neoklassizistisches Bauwerk in Deutschland
- Bauwerk des Historismus in Brandenburg
- Potsdam
- Hannoversche Militärgeschichte
Wikimedia Foundation.