- Heidelberger Philosophenweg
-
Der Philosophenweg ist ein vor allem zu Beginn sehr steiler Weg, der vom Heidelberger Stadtteil Neuenheim auf den Heiligenberg führt. Er liegt damit dem Heidelberger Schloss auf dem Königstuhl direkt gegenüber und ist eine der wichtigsten touristischen Landmarken Heidelbergs.
Verlauf des Weges
Der Eingang zum Weg ist, obwohl beschildert, relativ unscheinbar und für Ortsfremde schwer zu finden. Die untere Hälfte führt steil und gewunden auf den ersten 700 Metern durch eine der teuersten Wohngegenden Heidelbergs. Im ersten Knick liegt das zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen der vor Erschütterungen geschützten Lage dort erbaute Physikalische Institut (Philosophenweg 12) der Universität Heidelberg. In seiner Umgebung liegen weitere Gebäude der Fakultät für Physik, darunter auch zwei weitere Gebäude des Philosophenwegs: Das Institut für Theoretische Physik in Nummer 16 und 19, mit der Fakultätsbibliothek in Haus 16. Hier wohnte von 1912-1939 der Zoologe Hugo Merton, der seine Professur unter nationalsozialistischer Herrschaft verlor und 1939 nach England emigrierte. Der Physiker Hans Jensen (Nobelpreis 1963) kaufte das Haus 1952 im Auftrag der Universität Heidelberg.
Mit der Hausnummer 21 endet der bebaute und steile Teil des Philosophenweges und geht über in das Philosophengärtchen. Von hier aus hat der Besucher den besten Blick über den Neckar auf die Heidelberger Altstadt, den Königstuhl und das Schloss, aber auch hinaus in die Rheinebene. Auf einer Plattform im Gärtchen steht eine Büste Eichendorffs, in deren Sockel ein Gedicht des berühmten Romantikers eingraviert ist. Es ist belegt, dass Eichendorff regelmäßig auf dem Philosophenweg spazierte. Am östlichen Ende des Weges befindet sich die Hölderlin-Anlage mit dem Hölderlinstein, der an die Heidelberg-Ode des Dichter erinnert.
Auf der anderen Seite endet der Philosophenweg im sogenannten Schlangenpfad, einem Weg aus Treppen, der zick-zack förmig vom Heiligenberg Richtung Alte Brücke herunterführt. Seinem Aussehen verdankt dieser Weg wohl auch seinen Namen.
Ursprung des Namens
Seinen Namen verdankt der Weg allerdings vermutlich nicht diesen Persönlichkeiten, sondern den Heidelberger Studenten, die den Weg wohl schon früh als idealen Ort für romantische Spaziergänge und ungestörte Zweisamkeiten entdeckten. (Die synonyme Verwendung der Worte Student und Philosoph stammt aus Zeiten, in denen jeder Studierende vor Beginn des Fachstudiums zunächst Philosophie - die sogenannten sieben freien Künste - studieren musste).
Literatur
- Heidelberg, ISBN 3-9215-2446-6
49.4158.7002777777778Koordinaten: 49° 24′ 54″ N, 8° 42′ 1″ O
Wikimedia Foundation.