- Heilig-Kreuz-Kirche (Giesing)
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Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz, genannt Heilig-Kreuz-Kirche, ist die letzte vollständig erhaltene neugotische Kirche Münchens. Zugleich ist sie die älteste Pfarrkirche Giesings.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Heilig-Kreuz-Kirche liegt auf dem Giesinger Berg in der Ichostraße und erhebt sich über (Alt-)Giesing.
Geschichte
Über den ersten Kirchenbau ist wenig bekannt. Im 12. Jahrhundert wurde dieser durch eine spätromanische Kirche ersetzt. Mitte des 19. Jahrhunderts erwies sich diese Kirche wegen des starken Bevölkerungswachstums als zu klein, so dass der Gedanke an einen Kirchenneubau aufkam. Nachdem Giesing 1854 der Stadt München eingemeindet worden war, sollte der Kirchenneubau auch den damaligen Vorstellungen einer Stadtpfarrkirche entsprechen, wie sie die romantische Bewegung beschreibt.
Dementsprechend wählte man als Bauplatz die Kuppe des Giesinger Berges aus. Der Bauplatz wurde durch eine Stützmauer noch ein wenig erweitert. Der Neubau nach Plänen von Georg von Dollmann entstand dann oberhalb der alten Dorfkirche. 1866 war Grundsteinlegung der dreischiffigen Einturmhallenkirche, 1886 wurde die Kirche eingeweiht. 1888 erfolgte dann der Abriss der alten Dorfkirche, um Platz für die Gartenanlagen zu schaffen.
Im Zweiten Weltkrieg unzerstört, überstand Heilig Kreuz auch die Purifikationswellen der 1960er und 1970er Jahre. Seit 1988 ist eine umfassende Generalsanierung im Gange, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Der kleine Dachreiterturm wurde in den Jahren 1997/1998 neu hochgezogen und beherbergt eine Bronzeglocke, die in einem Stahlglockenstuhl aufgehängt ist.
Die Pfarrei ist mit einem Pfarradministrator besetzt. Dieses Amt nimmt zurzeit Hochwürden Domvikar Engelbert Dirnberger wahr.
Ausstattung
- Hochaltar (Joseph Beyrer nach Entwürfen von Georg von Dollmann, 1866–1892)
- Kanzel (Joseph Beyrer nach Entwürfen von Georg von Dollmann, 1866–1892)
- Kreuzweg (Joseph Beyrer, 1889–1891)
- Apostel-Skulpturen (Joseph Beyrer, 1899)
- Reliefs (Querhaus – Joseph Beyrer, 1893–1897)
- Skulptur St. Barbara (Pfarrhof – 16. Jahrhundert)
- Skulptur St. Katharina (Pfarrhof – 16. Jahrhundert)
Glocken
Im achteckigen Turm hängen vier Glocken im Salve-Regina-Motiv (as0–c1–es1–f1), die 1953 von Karl Czudnochowsky gegossen wurden; die große Glocke stammt von 1960.
Maße
- Länge: 71 m
- Breite: 40 m
- Höhe des Kirchturms: 95 m
Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Dumont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3.
- Gabriele Schickel: Neugotischer Kirchenbau in München. Vergleichende Studien zu Architektur und Ausstattung der Kirchen Maria-Hilf in der Au und Heilig-Kreuz in Giesing. Scaneg, München 1987, ISBN 3-89235-018-3.
- Johann Wagner, Hugo Schnell: Heilig Kreuz - Giesing. München. Schnell und Steiner, Regensburg 1965, ISBN ohne Angabe (Reihe: Kleine Kunstführer/Kirchen und Klöster).
Weblinks
Commons: Heilig-Kreuz-Kirche (Giesing) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien48.11638888888911.577777777778Koordinaten: 48° 6′ 59″ N, 11° 34′ 40″ OKategorien:- Römisch-katholisches Kirchengebäude in München
- Neugotisches Kirchengebäude in München
- Backsteinbauwerk des Historismus
- Obergiesing
- Heilig-Kreuz-Kirche
- Baudenkmal in München
- Erbaut in den 1880er Jahren
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