Heino Kleiminger

Heino Kleiminger
Kleimninger als Nationalspieler 1964

Heino Kleiminger (* 3. Februar 1939 in Wismar) ist ein ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler (DDR).

Kleiminger begann seine fußballerische Laufbahn im Alter von zwölf Jahren bei der westmecklenburgischen Betriebssportgemeinschaft (BSG) Motor Wismar, die zu dieser Zeit in der zweitklassigen DDR-Liga vertreten war. Dort spielte er fünf Jahre in den Jugendmannschaften und ging danach 1956 17-jährig zum DDR-Oberliga-Klub SC Empor Rostock, dem späteren F.C. Hansa Rostock. Er gehörte damit zur jungen, hauptsächlich aus Norddeutschland stammenden, zweiten Generation der Emporspieler, nachdem die Mannschaft 1954 vom erzgebirgischen Lauter an die Ostsee umgesiedelt worden war. Bereits in seinem ersten Jahr beim SC Empor wurde er in der Oberliga eingesetzt. Das erste Spiel bestritt er am 23. September 1956 zuhause gegen Motor Zwickau. Obwohl er dort sofort sein erstes Oberligator schoss, unterlag seine Mannschaft mit 3:6. Kleiminger war bis 1969 beim Rostocker Klub aktiv und wurde hauptsächlich als Halbstürmer eingesetzt. Er brachte es auf 186 Oberligaspiele und erzielte 62 Tore. Diese Jahre gehörten zu den erfolgreichsten des SC Empor und FC Hansa, der in dieser Zeit viermal den zweiten Platz in der Oberliga erreichte und dreimal im Finale des DDR-Fußballpokals stand.

Sein fußballerisches Können verhalf ihm zwischen 1963 und 1964 zu vier Länderspielen, in denen er fünf Tore schoss. Vier Tore schoss er allein beim 12:1-Sieg gegen Ceylon (heute Sri Lanka) am 12. Januar 1964 in Colombo. Alle vier Spiele waren Vorbereitungsspiele der DDR-Olympiaauswahl, bei denen nach dem damaligen Reglement Spieler, die in der WM-Qualifikation eingesetzt wurden, nicht spielberechtigt waren. Wegen einer Verletzung konnte Kleiminger das Olympia-Turnier 1964, bei dem die DDR-Mannschaft Bronze holte, nicht mitspielen. Insgesamt nahm Kleiminger an neun Spielen der DDR-Olympiaauswahl teil, die jedoch nicht alle als offizielle Länderspiele gewertet wurden. Hinzu kommen neun Nachwuchs- und zwei Juniorenländerspiele.

Nach seiner Oberligalaufbahn war Kleiminger noch einmal von 1970 bis 1974 bei der TSG Wismar in der DDR-Liga aktiv. Danach arbeitete er als Jugendtrainer und war von 1976 bis 1980 Übungsleiter bei der TSG Bau Rostock, dem späteren Rostocker FC. Er überstand 1997 einen schweren Herzinfarkt und 1998 eine Bypassoperation. Später war er Übungsleiter in Kritzow (1996 bis 2000). Er ließ sich in Graal-Müritz nieder und trainierte dort von 2005 bis 2006 den sechsklassigen mecklenburgischen Landesligisten TSV Graal-Müritz. Noch mit 67 Jahren übernahm er für eine Saison den Trainerposten des fünfklassigen Verbandsligisten SG Warnow Papendorf.

Er ist ein Neffe des mecklenburgischen Pädagogen und Heimatforschers Rudolf Kleiminger, Cousin des Rostocker Landessuperintendenten Matthias Kleiminger und Großcousin des SPD-Politikers und früheren Rostocker Bundestagsabgeordneten Christian Kleiminger. Außerdem ist er mit dem international bedeutenden Physiker und NS-Gegner Gustav Mie ("Mie-Streuung") verwandt.

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