Heino Kiik

Heino Kiik (* 14. Mai 1927 im Dorf Änniksaare, heute Gemeinde Avinurme, Kreis Tartu, Estland) ist ein estnischer Schriftsteller.

Biographie

Heino Kiik besuchte von 1935 bis 1941 die Schule in Vadi und anschließend das Gymnasium in Mustvee. Von 1945 bis 1947 machte er eine Ausbildung am Gartenbauinstitut in Räpina. 1947 bis 1951 studierte Kiik Agrarwissenschaft an der Estnischen Landwirtschaftsakademie (heute Estnische Universität der Umweltwissenschaften) in Tartu. Von 1948 bis 1950 arbeitete er als Agronom.

Mit der sowjetischen Besetzung Estlands wurden 1948 sein Vater Jaan und 1949 seine Mutter Ella verhaftet. Beide wurden zusammen mit Heino Kiiks Bruder Kalju und den Großeltern nach Sibirien deportiert, wo zahlreiche Mitglieder der Familie umkamen.

Heino Kiik begann nach dem Zweiten Weltkrieg in Estland eine journalistische und schriftstellerische Karriere. Von 1952 bis 1954 war er als Gehilfe bei der landwirtschaftlichen Zeitung Talurahvaleht tätig, 1950/51 in der Redaktion des kommunistischen Blatts Rahva Hääl ("Volksstimme") und 1955 bis 1958 bei der Zeitung Edasi ("Vorwärts"). Von 1952 bis 1962 war er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Sotsialistlik Põllumajandus ("Sozialistische Landwirtschaft"). Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Gartenbau und zur Pflanzenkunde.

Schriftsteller

Heino Kiik wurde vor allem mit seiner Prosaliteratur bekannt. 1969 trat er dem Schriftstellerverband der Estnischen SSR bei. Seine Romane sind dem Realismus verpflichtet. Kiiks Werke kritisieren die Zustände in der Sowjetunion, insbesondere die Kollektivierung der Landwirtschaft, wenn auch gelegentlich nur zwischen den Zeilen und hinter vorgehaltener Hand. Viele seiner Werke wie Mind armastas jaapanlanna und Maria Siberimaal entstanden bereits in den 1970er Jahren, konnte aber wegen der sowjetischen Zensur erst nach dem politischen Umbruch in Estland frei veröffentlicht werden.

Werke (Auswahl)

• "Metsiku taltsutamine" (Roman, 1965, in Buchform erst 1970)
• "Mõedaku eelpäev" (Erzählung, 1966)
• "Tondiöömaja" (Roman, 1967)
• "Arve Jomm" (Roman, 7 Bände, 1971-1990)
• "Tütarlaps ja teised" (Schauspiel, 1974)
• "Elupadrik" (Roman, 1986)
• "Mind armastas jaapanlanna" (erotischer Roman; Band I 1987, Band II 1990)
• "Maria Siberimaal" (Roman, 1988)

Literatur

• Hasselblatt, Cornelius. Geschichte der estnischen Literatur. Berlin, New York 2006 (ISBN 3-11-018025-1), S. 610-612

Weblinks

• Lebenslauf (estnisch)
• Leben und Werk (französisch)

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