Heinrich, Herzog von Sachsen-Römhild

Heinrich, Herzog von Sachsen-Römhild
Herzog Heinrich von Sachsen-Römhild als Feldherr im Harnisch mit Marschallstab und Allongeperücke, Kupferstich von Peter Schenk d. Ä.; heute im Kupferstichkabinett Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden
Herzog Heinrich von Sachsen-Römhild – Brustbild nach halbrechts im Harnisch mit Allongeperücke, Spitzenhalstuch und Schulterschärpe in Oval mit seiner Devise „Si deus pro nobis, quis contra nos?“ (lat. „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“) und großem Wappen mit Fürstenhut, auf Konsole mit Umschmuck; Kupferstich von Peter Schenk d. Ä., heute im Kupferstichkabinett Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden

Herzog Heinrich von Sachsen-Römhild (* 19. November 1650 in Gotha; † 13. Mai 1710 in Römhild) war der einzige Regent von Sachsen-Gotha-Römhild, Landgraf in Thüringen und königlich preußischer Feldzeugmeister (Generalmajor).

Leben

Heinrich war der vierte Sohn Herzog Ernst I. des Frommen von Sachsen-Gotha (1601–1675) und der Elisabeth Sophia von Sachsen-Altenburg (1619–1680) und erhielt bei der Aufteilung Sachsen-Gothas unter den sieben Söhnen den Anteil Römhild.

Heinrich zog am 18. November 1680 mit seiner jungen Frau Marielies in Römhild ein und residierte im Schloss, das er "Glücksburg" nannte und nach seinen Vorstellungen umbauen und einrichten ließ. Herzog Heinrich entfaltete auch sonst eine rege Bautätigkeit. Unter seiner Herrschaft entstand unter anderem die Schlosskirche, ein Amt- und Zollhaus, vier Kavaliershäuser für den Hofadel, eine Reitschule, eine Rennbahn und die Orangerie. Die prächtigsten Bauwerke waren das Grottenhaus, auch Marien-Elisabethenlust - nach seiner Frau, die er sehr liebte - genannt, und das Merzelbacher Lustschloss, nach Entwürfen des Hofbildhauers Lux, der auch den Hochaltar in der Stiftskirche schuf. Heinrich ließ auch den Bürgersee trockenlegen und in einen Lustgarten umwandeln und stattete die Stadtkirche mit einem barocken Hochaltar, einer prunkvollen Fürstenloge und einer neuen Orgel aus. Das luxuriöse Hofleben und die repräsentative Hofhaltung des Herzogs verhalfen dem kleinen Landstädtchen Römhild zu wirtschaftlichem Aufschwung und kultureller Blüte. Leider überstieg der Aufwand die Finanzkraft des Herzogs bei weitem. Als der beliebte Herrscher 1710 unerwartet starb, hinterließ er beträchtliche Schulden. Sein Nachlass wurde versteigert.

Herzog Heinrich wurde in der Altarhalle der Römhilder Stiftskirche beigesetzt. Heute existiert keine Inschrift und kein Grabmal mehr.

Seine Ehe (1676) mit Marie Elisabeth von Hessen-Darmstadt (1656–1715), Tochter des Landgrafen Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt, blieb kinderlos und die ernestinische Seitenlinie Römhild erlosch. Das Fürstentum wurde im Coburg-Eisenberg-Römhilder Erbstreit der gothaischen Ernestiner (beendet 1735) aufgeteilt.


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