- Heinrich Kurtzig
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Heinrich Kurtzig, Pseudonym Bogumil Curtius , (* 1865 in Inowrocław; † 1946 in Casablanca) war ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Kurtzig - Großvater mütterlicherseits des Literaturwissenschaftlers Stéphane Mosès − übernahm nach einer kaufmännischen Ausbildung die Leitung einer Fabrik in Inowrocław, das seit 1904 Hohensalza hieß. 1905 zog er nach Berlin, wo er 1907 eine Verlagsbuchhandlung gründete. Unter dem Pseudonym Bogumil Curtius gehörte er der Breslauer Dichterschule an. Anfangs eiferte er dem Humoristen Julius Stettenheim nach. In seinen späteren Werken beschreibt Kurtzig die Welt des Ostjudentums, in der er aufgewachsen war. Insbesondere schildert er das Leben seines Vaters Aron Kurtzig, dem es als Zuwanderer in der Provinz Kujawien gelang, sich eine Existenz aufzubauen, die von Antisemitismus weitgehend verschont blieb.
Kurtzigs Buch Dorfjuden gehörte 1933 zu den Büchern, die bei der Bücherverbrennung von den Nationalsozialisten zerstört wurden. Trotzdem veröffentlichte Kurtzig noch 1934 im Leipziger Gustav-Engel-Verlag, in dem auch seine vorherigen Bücher erschienen waren, eine humoristische Nachdichtung von Homers Odyssee. 1939 Emigrierte Kurtzig aus Deutschland und zog zur Familie seines Enkels Stéphane Mosès nach Marokko.
Werke
- Fidele Landpartie Unter dem o.g. Pseudonym erschienen, 1886
- Unseren Helden. Vor der Marne – im Gefecht 9. September 1914. Gedicht. 1914
- Ostdeutsches Judentum. Tradition einer Familie. Vorwort Erdmann Graeser. Eulitz, Stolp 1927
- Dorfjuden. Ernstes und Heiteres von ostischen Leuten. Poppelauer, o.O. 1928
- Kaufmann Frank. Geschichte eines Lebens. Engel, Leipzig 1929
- An der Grenze. Kulturgeschichtliche Erzählung. Engel, Leipzig 1931
- Liebes- und Irrfahrten nach Homers Odyssee. Wieder mal etwas Heiteres. Vorwort Thassilo von Scheffer. Engel, Leipzig 1934 u. Loewe, Berlin 1937
Literatur
- Volker Weidermann: Das Buch der verbrannten Bücher. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, S. 155–157, ISBN 978-3-462-03962-7
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