- Heißwachs
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Skiwachs (engl. „wax“) ist ein Wachs, das auf den Belag von Skiern und Snowboards aufgetragen wird. Das Wachs verhindert das Benetzen des Belags mit durch die Reibung und den Druck der Gleitfläche auf den Schnee entstandenem Schmelzwasser und erhöht die Gleitfähigkeit des Sportgeräts.
Speziell für klassische Langlaufski gibt es auch Steigwachs, der im Gegensatz zu Gleitwachs bei Druck am Schnee haften bleiben soll, um dem Sportler das Abstoßen am Schnee zu ermöglichen. Der Belag klassischer Langlaufskier wird nur in der Mitte mit Steigwachs behandelt. »Skiwachs« ohne weitere Bezeichnung meint in der Regel Gleitwachs.
Skiwachs gibt es als Heißwachs und Kaltwachs. Heißwachs ist in Stangen erhältlich und wird mit geringer Hitze zum Beispiel eines Bügeleisens flüssig gemacht und in den Belag eingearbeitet. Kaltwachs ist als Flüssigwachs zum Sprühen oder Auftragen und als Hartwachs zum Abreiben auf den Belag erhältlich. Der Heißwachsauftrag ist sehr viel haltbarer als der Kaltwachsauftrag.
Unterschieden wird Skiwachs nach der Härte und dem Anteil an Fluor. Weiche Wachse schmelzen bei geringeren Temperaturen (etwa 120°C) als harte Wachse (etwa 150°C). Weil die Schneekristalle nach Alter und Temperatur unterschiedlich geformt sind, muss die Härte des verwendeten Wachses der Beschaffenheit des Schnees und dessen Temperatur entsprechend gewählt werden. Weiche Wachse kommen tendenziell bei altem Schnee (also runden Schneekörnern) und hoher Temperatur zum Einsatz, harte Wachse dagegen bei neuem Schnee (also lockeren Schneekristallen) und niedriger Temperatur. Die Schwierigkeit und grade im Wettkampf die über Hundertstelsekunden entscheidende »Kunst« besteht nun darin, das Wachs auf die herrschenden Verhältnisse abzustimmen.
Wachse mit hohem Anteil an Fluor gleiten gegenüber Wachsen mit geringen Anteil an Fluor besser, haften besser am Belag und weisen Schmutz besser ab. Gleichzeitig steigt der Preis mit dem Fluoranteil. Spezielle Finish-Wachse, die in unterschiedlicher Konsistenz als Pulver, Sprays und in Blöcken auf dem Markt sind, werden im Rennlauf als letztes Feintuning verwendet. Hierbei handelt es sich meist um 100%ige Fluorverbindungen.
Im Sportfachhandel wird in der Regel nicht von Hand gewachst, sondern mit einer Maschine. Die Maschine fräst oft gleichzeitig eine Struktur in den Belag ein, die das Schmelzwasser unter dem Sportgerät nach außen leitet und die Gleiteigenschaften des Sportgeräts noch weiter verbessert.
Weltweit gibt es über 40 verschiedene Produzenten von Skiwachsen. Große Reputation genießen Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz und Skandinavien.
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