Helbing Kümmel

Helbing Kümmel

Helbing Kümmel ist ein Kümmelschnaps (niederdeutsch „Köm“) der Hamburger Heinrich Helbing GmbH, einem Unternehmen der Borco-Marken-Import GmbH & Co. KG. Hergestellt wird Helbing Kümmel aus dem Samen des Wiesenkümmels (Carum carvi) sowie Getreidealkohol.

Nach Informationen der Welt am Sonntag werden pro Jahr mehr als 750.000 Flaschen der Spirituose abgefüllt, die Fachpublikation Getränkezeitung schätzt den Umsatz sogar auf rund 1 Million Flaschen jährlich, welche hauptsächlich im norddeutschen Raum konsumiert werden. Zunehmend jedoch wird Kümmelschnaps auch im gesamten deutschen Bundesgebiet sowie im Ausland getrunken oder zum Kochen und Backen verwendet. Als einziger Kümmelschnaps wird Helbing in die USA exportiert, wo er vorrangig von deutschstämmigen Auswanderern getrunken wird.

In Deutschland ist Helbing Kümmel mit einem Marktanteil von rund 41 % (laut A.C. Nielsen) im Kümmelsegment absoluter Marktführer.

Inoffiziell wird Helbing Kümmel als Nationalgetränk Hamburgs bezeichnet. Im Hamburger Rathaus wird der Kümmelschnaps bei allen offiziellen Anlässen serviert.

Geschichte

Gegründet wurde die Destillerie im Jahre 1836 vom Dresdner Johann Peter Hinrich Helbing, welcher vom Kaufmann Heinrich Carl von Schimmelmann an das Schloss Ahrensburg geholt wurde. Helbing entstammte einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie, die sich durch den Besitz mehrerer erfolgreicher Bierbrauereien einen Namen gemacht hatte. Als jüngerer Sohn von zwei Brüdern hatte Johann Peter Heinrich Helbing jedoch keine Gelegenheit, in den väterlichen Betrieb einzusteigen. Schimmelmann braute zu dieser Zeit ebenfalls sein eigenes Bier und war nun auf der Suche nach einer geeigneten Spirituose. Johann Peter Heinrich Helbing entwickelte daraufhin einen Kümmelschnaps und gründete in Hamburg sein eigenes Unternehmen, welches später von Sohn Christoph Heinrich Helbing weitergeführt wurde. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das kleine Familienunternehmen zum größten Spirituosenunternehmen Deutschlands mit rund 400 Mitarbeitern heran. Nicht zuletzt die Hefeproduktion als zweites Standbein und Keimzelle des größten deutschen Hefeproduzenten sicherte den Erfolg des Unternehmens. Nach dem Tod Christoph Heinrich Helbings im Jahre 1886 führten seine Frau Sophie gemeinsam mit ihrem gemeinsamen Sohn sowie zwei Schwiegersöhnen den Betrieb fort. Vier Jahre später jedoch wurde der Betrieb in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Helbingsche Dampf-Kornbrennerei und Presshefe-Fabriken AG umfirmiert. Im Jahre 1919 integrierte sich die Destillerie in die Ostwerke AG. Die später neu gegründete Heinrich Helbing GmbH wurde 1927 eine Tochterfirma der Norddeutschen Hefeindustrie AG aus der sich mit der Deutsche Hefewerke GmbH einer der größten Hefehersteller Europas entwickelte. 1974 übernahm die Hamburger Familie Matthiesen als Inhaber des Unternehmens Borco-Marken-Import die Marke Helbing und leitet seitdem die Geschicke der Heinrich Helbing GmbH.

Quellen (Presse)

  • Getränkezeitung, Heft 5/2007
  • Financial Times Deutschland, Ausgabe vom 11. August 2006
  • Welt am Sonntag, Ausgabe vom 18. November 2007

Weblinks


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