Henschel Hs 297

Henschel Hs 297
Ein von den US-Truppen erbeuteter Föhn-Werfer – der gelegentlich gebrauchte Spottname „Bierkasten-Flak“ wird nachvollziehbar

Die Henschel Hs 297 Föhn war eine deutsche Kleinst-Flugabwehrrakete im Zweiten Weltkrieg.

Vom Prinzip her ähnelt die Hs 297 der Fliegerfaust, jedoch mit dem Unterschied, dass die Hs 297 nicht als Schulterwaffe konzipiert wurde. Bei beiden Waffensystemen sollten mehrere kleinkalibrige, ungesteuerte Raketen gegen Tiefflieger eingesetzt werden.

Die Raketen besaßen ein Kaliber von 7,29 cm bei einer Länge von 29,5 cm und einem Gewicht von 2,7 kg. Der Start erfolgte aus einfach konstruierten Gestellen, die 35 Raketen (5 × 7) aufnehmen konnten und aus denen mehrere Raketen gleichzeitig abgefeuert wurden. Auch Einzelstarts waren möglich. Die Reichweite der Raketen betrug 1200 Meter. Die Werfer wurden mittels eines Schwebehalbkreisvisiers im direkten Verfahren gerichtet.[1]

Das Gerät war als sogenannter Volks-Fla-R-Werfer für den Masseneinsatz im Volkssturm gedacht. Bis zum Februar 1945 waren 50 Geräte ausgeliefert worden, die für die Truppenerprobung vorgesehen waren. 24 dieser Werfergestelle gingen mit der 3./FlakLehruVersAbt 900 (o) im Raum Remagen in Stellung und wurden dort am 2. März 1945 erstmalig gegen alliierte Jagdbomber eingesetzt. Wenige Tage später, nach der Einnahme der Ludendorff-Brücke bei Remagen, fielen einige der als geheim eingestuften Werfer unbeschädigt in die Hände der Amerikaner.[2]

Einzelnachweise

  1. Brüne, Lothar und Weiler, Jakob: Remagen im März 1945 – Eine Dokumentation zur Schlussphase des 2. Weltkrieges, Friedens-Museum „Brücke von Remagen e. V.“ (Hrsg.), Remagen 1993, ISBN 3-9803385-9-2, S. 68 f.
  2. Brüne, Lothar und Weiler, Jakob (ebd.), S. 30 u. 206 ff.

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