- Herakleion (Ägypten)
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31.30416666666730.100555555556Koordinaten: 31° 18′ 15″ N, 30° 6′ 2″ O
Herakleion war Ägyptens wichtigster Seehafen nach Griechenland in den zwei Jahrhunderten zwischen 550 und 331 v. Chr. Nach mehreren Katastrophen ging die Stadt endgültig im 8. Jahrhundert n. Chr. unter.
Herakleion wurde von den Ägyptern selbst Thonis oder auch Tahone genannt, gelegen „am Eingang des Meeres der Griechen“, wie man seit 1899 von einer Stele in Naukratis weiß.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Herakleion – sowie auch Menouthis und Teile von Kanopus – lagen in der Bucht von Abukir an einer Stelle, die heute etwa sechs Kilometer von der Küste entfernt ist und knapp zehn Meter unter dem Meeresspiegel liegt. 2001 wurde die Stelle von Franck Goddio und seinem Team wiederentdeckt.
Die durch Texte von Herodot und Strabon bekannte Stadt war auf mehreren Inseln erbaut und von Kanälen durchzogen. Während der geologischen Vermessung, die parallel zu den Freilegungen 2001 durchgeführt wurde, wurden Anlagen zwischen den Städten Herakleion und Ost-Kanopos entdeckt, die den Aufzeichnungen antiker Texte entsprechen und aufzeigen, dass tatsächlich mehrere Siedlungen in diesem Teil des nun versunkenen Gebietes Ägyptens existiert haben.
Der Herakles-Tempel
Den griechischen Namen Herakleion verdankte Thonis einem sagenumwobenen Herakles-Tempel, der in der gesamten antiken Welt bekannt war: Hier sollen der Troianer Paris und die Königsgattin Helena auf der Flucht vor Menelaos, dem eifersüchtigen Herrscher Spartas, gestrandet sein, kurz bevor ihre Liebe den Troianischen Krieg auslöste.
Dieser Tempel war ursprünglich dem Amun-Sohn Konshu als Heiler und Orakelgott geweiht, den die Griechen mit Herakles gleichsetzten. Später wurde das Heiligtum Amun gewidmet.
Bedeutung
Die Stadt Herakleion galt jedoch nicht nur als eines der prominentesten religiösen Zentren. Sie war auch ein reger Handelshafen seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Ihre einzigartige Infrastruktur ist unter anderem in 16 im Hafenbecken gefundenen antiken Schiffswracks aus dem 6. bis 2. Jahrhundert v. Chr. dokumentiert.
Eine Inschrift verfasst im Jahre 380 v. Chr. verkündet: Zehn Prozent Zoll erhebt Pharao Nektanebos I. durch seine Schatzhausbeamten in Herakleion auf Gold, Silber, Holz und alle anderen Waren, die „aus dem Meer der Griechen kommen“, ebenso auf Güter aus Naukratis.
Literatur
- Hubert Cancik, Helmuth Schneider (Hrsg.): Der neue Pauly: Enzyklopädie der Antike, J.B. Metzler, 1996, S. 471, ISBN 3476014703
Weblinks
- Franck Goddios Homepage
- „Herakleion: Die Auferstehung der Götter“, GEO, Nr. 12, 2001
- „Ägyptens versunkene Schätze“, GEO, Nr. 5, 2006, Bilderstrecke und Video
- Artikeldossier, ZDF, 26. April 2006, Bilderstrecke und Video
- Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD in Bonn, 5. April 2007 bis 27. Januar 2008
- Versunkenes Herakleion
- Ägyptens Versunkeneschätze
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- Kultort des Herakles
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