- Hermann Klaatsch
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Hermann Klaatsch (* 10. März 1863 in Berlin; † 5. Januar 1916 in Eisenach) war ein deutscher Anthropologe.
Von 1895 bis 1907 war Hermann Klaatsch Professor in Heidelberg, im April 1907 wurde er auf eine außerordentliche Professur für Anthropologie und Ethnologie an die Universität Breslau berufen. Als selbständiger Extraordinarius war Klaatsch in Breslau dem Anatomischen Institut und damit der medizinischen Fakultät zugeordnet. Von 1905 bis 1907 unternahm er eine Forschungsreise nach Australien. Bekannt sind seine vergleichend-anatomischen Studien über Primaten sowie seine Arbeiten zur Stammes- und Rassengeschichte. Er leistete auch einen wesentlichen Beitrag zur Erstbeschreibung des als Homo heidelbergensis benannten Unterkiefers von Mauer.
1902 erschien die Abhandlung Entstehung und Entwicklung des Menschengeschlechtes in Kraemers Weltall und Menschheit. Klaatsch war einer der Wissenschaftler, die früh die Auffassung vertraten, dass der Mensch nicht aus Affen entstanden sein konnte. Der „Umweg“ über das Baum- und Klettertier hätte eine entsprechende Anpassung erfordert, die ihre Spuren an der menschlichen Anatomie hinterlassen haben müsste.
Literatur
- Walter Jankowsky: Hermann Klaatsch und die Entwicklung der modernen Anthropologie. In: Walter Jankowsky (Hrsg.): Abhandlungen aus dem Gebiet der Anthropologie. Darmstadt 1962, S. 25–31.
- Corinna Erckenbrecht: "Vom Forschungsziel zur Sammelpraxis. Die Australienreise und die völkerkundliche Sammlung Hermann Klaatsch im Lichte neuer Quellen." In: Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln 3/2006, S. 25-36. Köln
- Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Bibliographisches Institut, Lexikonverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1975, Band 13, S. 735.
- Hans Kraemer (Herausgeber): Weltall und Menschheit. Bong, Berlin und Leipzig 1902.
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