- Hermann Leupold
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Hermann Paul Bruno Leupold (Pseudonym nach 1933 Karel Vanek) (* 27. Juni 1900 in Charlottenburg; † 8. April 1967 in Berlin) gehörte der illegalen Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) an und gründete im Jahre 1915 mit politischen Freunden die Ortsgruppe Charlottenburg des Touristenvereins Die Naturfreunde (TVDN).
Leben und Wirken
Er wurde bereits im Alter von 15 Jahren als Vorsitzender dieser Ortsgruppe in den Berliner Vorstand gewählt. Zunächst USPD- und ab 1921 KPD-Mitglied, war Leupold außerdem im Bildungsausschuß der Berliner Naturfreunde-Ortsgruppe und später als Schriftleiter des „Fahrtgenoß“ und des „Fahrtgenoß“ der ausgeschlossenen Gruppen tätig. Später betätigte er sich als Redakteur des „Kampfgenoß“ sowie als Bildungsobmann und im „Geschäftsführenden Ausschuß“ im Arbeitersportverein „Fichte“. Nachdem er den Redakteursposten in der Zeitschrift „Mahnruf“ der „Internationalen Arbeiterhilfe“ (IAH) angenommen hatte, wurde Leupold später Landesvorsitzender der IAH in Berlin-Brandenburg. Seit April 1929 arbeitete er in der Redaktion der Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ). Die AIZ erschien vor 1933 in einer Auflage von 550.000 Exemplaren und avancierte zur populärsten Wochenzeitung in der kommunistischen Arbeiterbewegung. Ab dem Jahre 1930 gehörte Leupold darüber hinaus dem Reichsvorstand der IAH an und nahm in der Vereinigung der Arbeiterfotografen die Funktion des 1. Vorsitzenden wahr.
Nach dem Verbot der „AIZ“ durch die Nationalsozialisten erhielt Hermann Leupold Ende März 1933 die Anweisung, die Herausgabe einer Zeitschrift, die ab 1937 „Volks-Illustrierte“ hieß, in Prag in die Wege zu leiten. Zahlreiche Fotomontagen von Leupold erschienen in der AIZ unter dem Pseudonym Karel Vanek. Bis zum 15. März 1939 war er dort zusammen mit Franz Carl Weiskopf und Louis Fürnberg als AIZ-Redakteur im Kampf gegen das NS-System tätig. Leupold war außerdem Mitarbeiter zahlreicher Druckschriften, die illegal nach Deutschland geschmuggelt wurden. Ab dem Jahre 1938 betätigte er sich auch als Redakteur der tschechischen Wochenzeitschrift „Svet v obrazech“. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die Tschechoslowakei hielt er sich zunächst bis Ostern 1939 dort illegal auf, bis ihm die Emigration über Polen nach Großbritannien gelang. Dort wurde Leupold am 27. Juni 1940 verhaftet und interniert, jedoch schon im November desselben Jahres wieder entlassen. Er war u.a. 1. Vorsitzender der Glasgower Ortsgruppe des „Freien Deutschen Kulturbundes“ in Großbritannien und gewähltes Mitglied der Landesleitung. In der DDR war Leupold Direktor des Berliner Verlages.
Literatur
- Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Berlin 2007 (Zugl. Diss. Freie Universität Berlin 2004) (Naturfreunde-Verlag Freizeit und Wandern), S. 318 f. ISBN 978-3-925311-31-4
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