Hermann Otto Nietschmann

Hermann Otto Nietschmann

Hermann Nietschmann (Pseudonym: Armin Stein; * 11. Januar 1840 in Neutz-Lettewitz; † 27. November 1929 in Halle) war ein evangelischer Pfarrer, Schriftsteller und Komponist. Mit nahezu 100 Büchern und mehr als 300 Artikeln für Zeitschriften und Zeitungen gehört er zu den quantitativ produktivsten deutschen Schriftstellern und ist bezüglich der Anzahl seiner Veröffentlichungen mit Hedwig Courths-Mahler oder Karl May vergleichbar.


Leben und Wirken

Hermann Otto Nietschmann war der Sohn des Lehrers Johann Nietschmann, (1807-1891). Mit 13 Jahren trat er in die Latina der Franckeschen Stiftungen zu Halle ein und erwarb dort das Abitur. 1859 erfolgte die Immatrikulation für Theologie an der heutigen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er verbrachte fast sein gesamtes Leben in Halle an der Saale.

Nach Abschluss des Studiums 1864 war er einige Jahre als Hauslehrer tätig. Im Jahr 1867 wurde er Diakon, später Pfarrer an der Moritzkirche und am städtischen Hospital. An der Moritzkirche war Armin Stein 40 Jahre tätig und trat dann am 1. Oktober 1907 in den Ruhestand.

Moritzkirche in Halle

Im Pfarrhaus der Moritzkirche entstand die Mehrzahl seiner Werke (Bücher und Kompositionen). Mit seiner Frau, einer geborenen Berta Brandt (* 23. März 1841) hatte er vier Kinder.

Sein Pseudonym entstand durch die alte Form von Hermann - nämlich Armin, und der Nachname wurde durch die ersten fünf Buchstaben rückwärts gelesen, gebildet -also Nietschmann -Niets- rückwärts -Stein. Auf der Mehrzahl seiner Werke stand das Pseudonym Armin Stein, darunter meist in Klammern Hermann O. Nietschmann.

Sein literarisches Wirken

Sein schriftstellerisches Schaffen kann man in zwei Hauptgebiete aufteilen. Das erste war die volkstümliche Erzählung - er selbst nannte sie "Schlichte Geschichten" - insgesamt 9 Bände. Das zweite Hauptgebiet war die geschichtliche Erzählung oder "Deutsche Geschichts- und Lebensbilder", insgesamt 33 Bände. Seit 1879 erschienen seine Werke vor allem in der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle (Saale). Zu den warmherzigen Erzählungen gehören Sammlungen wie

  • "Freudvoll und leidvoll",
  • "Am stillen Herd",
  • "Aus Krieg und Frieden",
  • "In der Dämmerstunde" u.v.a.


Unter den 33 Bänden deutscher Geschichts- und Lebensbilder ist an erster Stelle das 1901 in 1.Auflage erschienene Buch: "Die Stadt Halle a.d.Saale. In Bildern aus ihrer geschichtlichen Vergangenheit dargestellt" zu nennen.

Weiterhin gehören zu dieser Hauptgruppe die Werke

  • "Der Salzgraf von Halle",
  • "Kardinal Albrecht",
  • "Der Kirchenfürst und sein Günstling",
  • "Georg Friedrich Händel",
  • "August Hermann Francke",
  • "Otto der Große",
  • "Gutenberg",
  • "Martin Luther",
  • "Katharina von Bora",
  • "Das Buch vom Magister Melanchthon",
  • "Der große Kurfürst",
  • "Friedrich des Großen Jugendleben",
  • "Königin Luise",
  • "Aus dem Reich der Töne"(Bach, Haydn, Mozart, Beethoven) u.v.a.

Ein bedeutendes autobiographisches Werk ist das Buch "Arnold Strahl – Ein Schülerleben". Hier beschreibt Armin Stein seine Schulzeit auf der Latina(Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale))

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