- Hermann Weigert
-
Hermann O. Weigert (* 20. Oktober 1890 in Breslau; † 12. April 1955 in New York City) war ein deutscher Musikpädagoge und Dirigent.
Leben
Hermann Weigert wurde als Sohn einer deutsch-jüdischen Familie geboren. Schon in seiner Kindheit fiel er durch seine hohe Musikalität auf und studierte an der Berliner Hochschule für Musik. Nach dem ersten Weltkrieg begann er als Korrepetitor in Magdeburg und Lübeck und erhielt wenig später eine Anstellung an der Berliner Staatsoper, wo er Leiter der Studienklasse und Kapellmeister wurde. In dieser Zeit arbeitete er u.a. mit Dimitri Mitropoulos, Heinz Tietjen, George Szell, Otto Klemperer und Gustaf Gründgens zusammen und erhielt eine Professur an der Hochschule für Musik in Berlin.
1934 verließ Weigert das nationalsozialistische Berlin und bekam nach vorübergehender Tätigkeit in Südafrika eine Anstellung als Chefkorrepetitor fürs deutsche Fach an der Metropolitan Opera in New York, wo er insbesondere als Kenner der Werke Richard Wagners hervortrat. Er arbeitete vor allem mit Kirsten Flagstad zusammen und lernte in New York 1939 die damals erst 21-jährige Sopranistin Astrid Varnay kennen, die er ausbildete und 1944 heiratete. Gemeinsam mit ihr kehrte er 1948 nach Europa zurück und ebnete seiner Frau die Karriere an den renommierten Bühnen Europas und 1951 auch in Bayreuth. Hier arbeitete er auch einige Jahre als Berater der Festspielleitung.
Hermann Weigert dirigierte nach dem Krieg an verschiedenen Opernhäusern und Funkhäusern in Deutschland und nahm gemeinsam mit seiner Frau Astrid Varnay einige Schallplatten auf, u. a. Tristan und Isolde, Salome, Troubadour und Brünnhildens Schlussszene aus Götterdämmerung, die den Grand Prix du Disque erhielt. Auf einigen Liederabenden begleitete er seine Frau am Klavier. Im Alter von 65 Jahren verstarb er in New York an einem Herzinfarkt.
Wikimedia Foundation.