Herren von Bolanden

Herren von Bolanden
Stammwappen der Herren von Bolanden

Die Herren von Bolanden waren Reichsministeriale, die vorwiegend im Donnersbergkreis begütert waren.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen der Bolander (Hauptlinie) bestand aus einem sechsspeichigen roten Rad in Gold.

Geschichte

Als erster nachweisbarer Angehöriger des Geschlechtes wird 1128 ein Werner von Bolanden genannt. Die Bolander waren Anfangs als Dienstmannen der Erzbischöfe von Mainz tätig (Kirchenministeriale). Als solche waren Bolander beim Mainzer Aufstand gegen den Erzbischof Arnold von Selenhofen 1160 beteiligt. Bereits vor 1129 gründet die Familie das Kloster Hane in der Nähe ihrer Stammburg. Schwerpunkt des Wirkungsfeldes der Bolander war im 12. Jahrhundert der Nahe- und Wormsgau. Vor allem im Bereich des Donnersberges scheinen sie im Auftrag des Reiches den Landesausbau in Form von Rodungen vorangetrieben zu haben. Bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erscheint Werner II von Bolanden in Urkunden als Gefolge des deutschen Königs, offensichtlich in der Funktion als Reichsministeriale. Im Dienste des Reiches hat er und die Familie einen schnellen Aufstieg innerhalb kurzer Zeit durchgemacht. Werner von Bolanden erscheint als Reichsvogt des Ingelheimer Reiches und damit als Verwalter des Reichsgutes am Mittelrhein. Um 1220 teilt sich die Familie in die Linie Bolanden, Falkenstein und Hohenfels auf. Die Linie von Bolanden erhält für ihre Verdienste das erbliche Hofamt des kaiserlichen Truchsessen verliehen. 1246 ist Philipp aus der Linie Falkenstein Verwalter der Reichsburg Trifels und Hüter der Reichskleinodien. In der Folgezeit benutzten die Bolander ihre Lehen zum Ausbau eines eigenen Territorium. Durch finanzielle Probleme im 14. Jahrhundert ging viel Besitz verloren. 1386 starb die Linie Bolanden aus, 1418 folgte die Linie Falkenstein. 1602 erlosch die Linie Hohenfels. Als Erbe treten u.a. die Grafen von Sponheim, und Nassau-Saarbrücken auf. Große Teile des Besitzes wurden an Kurpfalz verkauft.

Besitz

In einem Lehnbuch aus dem 13. Jahrhundert wurden alle Besitzungen und Lehen von Werner von Bolanden (aus dem Ende des 12. Jahrhundert) verzeichnet. Schwerpunkt des Besitzes liegt im Wormsgau, vor allem um den Donnersberg. Neben Burgen sind Rechte in ca. 150 Orten als Lehen von 44 Herren überliefert.

Burgen

Literatur

  • Kurt Andermann: Die Bolanden - Ministeralen der Staufer, in: Vor-Zeiten. Geschichte in Rheinland-Pfalz von Dieter Lau und Franz-Josef Heyen (Hrsg.), Band IV, Mainz 1988, S. 69 - 86.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedrich von Bolanden — Stammwappen der Herren von Bolanden Friedrich von Bolanden war Bischof von Speyer von 1272 bis 1302. Friedrich von Bolanden stammte aus der Familie von Bolanden. Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des… …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Eppstein — Das Wappen der Herren von Eppstein Die Herren von Eppstein waren ein deutsches Uradelsgeschlecht und stammten von den seit 1107 nachweisbaren Herren von Hainhausen (auch Herren von Hagenhausen genannt) im Rodgau ab. Ihr Stammsitz war eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Magenheim — Die Herren von Magenheim waren ein mittelalterliches Hochadelsgeschlecht im Zabergäu und Kraichgau mit einem Dutzend niederadeliger Vasallen. Der namengebende Stammsitz der Familie war der abgegangene Ort Magenheim bei Cleebronn, der 793 erstmals …   Deutsch Wikipedia

  • Bolanden (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der Herren von Bolanden Die Herren von Bolanden waren Reichsministeriale, die vorwiegend im Donnersbergkreis begütert waren. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen, Festungen und Schlössern in Rheinland-Pfalz — Die Liste von Burgen, Festungen und Schlössern in Rheinland Pfalz nennt Burgen, Festungen und Schlösser im Bundesland Rheinland Pfalz. Sie ist Teil der Liste von Burgen und Schlössern in Deutschland. Rheinland Pfalz entstand erst 1947 – nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Sponheim — Wappen der Gft. Sponheim Landkarte um 1690 Die Grafschaft Sponheim im heutigen Rheinland Pfalz entwickelte sich im …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte von Eppstein (Pfalz) — Ortswappen Eppstein (Pfalz) Die Ortsgeschichte von Eppstein in Rheinland Pfalz geht bis in das 5. Jahrhundert zurück. Auf und im Rahmen einer bis heute nicht näher bekannten römischen Struktur siedelten sich wohl germanische Neusiedler an und… …   Deutsch Wikipedia

  • Ortsgeschichte von Eppstein in der Pfalz — Ortswappen Eppstein (Pfalz) Die Ortsgeschichte von Eppstein in Rheinland Pfalz geht bis in das 6. Jahrhundert zurück. Nach der Völkerwanderung wurden hier die Franken im Gebiet des Mittelrheins und am Main sesshaft. Inhaltsverzeichnis 1 Der Nam …   Deutsch Wikipedia

  • Siegfried III. von Eppstein — Erzbischof Siegfried III. von Eppstein, ältestes Grabdenkmal im Mainzer Dom Siegfried III. von Eppstein (* um 1194; † 9. März 1249 in Bingen), aus dem Geschlecht der Herren von Eppstein, war Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchheimbolanden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”