Hieronymus Ambrosius Langenmantel

Hieronymus Ambrosius Langenmantel
Hieronymus Ambrosius Langenmantel, Kupferstich ca. 1715
Das von Langenmantel gestiftete Gnadenbild Maria Knotenlöserinzu St. Peter am Perlach (Augsburg)
Titelblatt eines von Langenmantel übersetzten Buches des Jesuiten Paolo Segneri, 1696

Hieronymus Ambrosius Langenmantel (* 24. November 1641 in Augsburg; † 5. November 1718, ebenda)[1] war ein katholischer Priester und Gelehrter, der sich neben Theologie und Naturwissenschaften auch mit der Geschichte und mit diversen Fremdsprachen befasste.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Hieronymus Ambrosius Langenmantel entstammte der alten Augsburger Patrizierfamilie gleichen Namens und war der Sohn des Augsburger Bürgermeisters Oktavian Langenmantel († 1689) sowie dessen Frau Anna Maria Catharina Imhoff. Er studierte an der Universität Ingolstadt, wurde zunächst Weltpriester, später Kanoniker an den Kollegiatstiften St. Peter am Perlach, sowie St. Moritz zu Augsburg. Mehrere seiner Brüder bekleideten ebenfalls das Amt des Augsburger Bürgermeisters bzw. Stadtpflegers.

Als Kanonikus an St. Peter zu Augsburg stiftete er dort im Jahre 1700 das Gnadenbild Maria Knotenlöserin, das weltweite Berühmtheit - besonders auch in Südamerika - erlangte. Es soll zusammenhängen mit einem familiären Ereignis von Hieronymus Ambrosius Langenmantel. Sein Großvater Wolfgang Langenmantel († 1637) [2] stand kurz vor der Trennung von seiner Frau und besuchte deshalb den Jesuitenpater Jakob Rem in Ingolstadt. Pater Rem betete vor einem Bildnis Mariens und sprach:"In diesem religiösen Akt erhebe ich das Band der Ehe, löse alle Knoten und glätte es." Danach sei wieder Friede zwischen den Eheleuten eingekehrt, die Trennung habe nicht stattgefunden und Langenmantel habe später zur Erinnerung daran das Bild der "Knotenlöserin" in Auftrag gegeben.[3][4]

Am 5. April 1681 wurde er als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.[5] Er war Respondent an der Universität Tübingen und verfasste Schriften zu Optik, Giften und Anatomie: Microscopii Tontoniani fabrica (1688), De verme narcotica virtute praedito (1688), Circa Salamandrum (1688) und De ossibus Elephantum (1689). Er war auch Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, mit dem Namen „der Wenigste“.

Langenmantel stand mit vielen berühmten Zeitgenossen in Kontakt, etwa mit dem Jesuiten Athanasius Kircher (1602-1680), den er in Rom kennengelernt hatte und mit dem er eng befreundet war,[6] dem Astronomen und Kalendermacher Gottfried Kirch (1639-1710),[7] dem Zwickauer Gymnasialrektor und Historiker Christian Daum (1612-1687),[8] sowie mit dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716)[9]

Diverse theologische Werke wurden von Hieronymus Ambrosius Langenmantel aus anderen Sprachen ins Deutsche übersetzt und publiziert, u.a. solche von Paolo Segneri (1624-1694),[10] und von Louis Maimbourg (1610-1686)[11], außerdem der Roman "Die gekrönte Unschuld" oder "Leben der frommen Hirlandin"[12] von Pater René de Ceriziers S.J. (1603–1662)[13][14] Überdies verfasste er eine Reihe von lateinischen Lebensbeschreibungen der Augsburger Bürgermeister[15]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle zu den genauen Lebensdaten
  2. Genealogische Seite zu den Eltern und Großeltern von Hieronymus Ambrosius Langenmantel
  3. Zur Stiftung des Gnadenbildes "Maria Knotenlöserin"
  4. Zur Geschichte des Gnadenbildes "Maria Knotenlöserin"
  5. Quelle zur Aufnahme in die Leopoldina
  6. Rezension einer Biografie Kirchners, mit Hinweis zum Briefkontakt mit Hieronymus Ambrosius Langenmantel (fast am Seitenende)
  7. Quelle zum Briefkontakt mit Gottfried Kirch
  8. Quelle zum Briefkontakt mit Christian Daum
  9. Quelle zum Briefkontakt mit Leibnitz
  10. Zu Paolo Segneri
  11. Louis Maimbourg in der englischen Wikipedia
  12. Zur deutschen Buchausgabe des Romans
  13. Zum Jesuiten René de Ceriziers
  14. Zur Übersetzung des Romans durch Langenmantel
  15. Quelle zur Publikation über die Augsburger Bürgermeister

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