Hieronymus von Efferen

Hieronymus von Efferen

Hieronymus von Efferen (* ; † 27. Juli 1552) war der Sohn von Vinzenz von Efferen und Herr der Herrlichkeit und Burg Stolberg. Er heiratete Anna von Nesselrode, die Großnichte von Wilhelm II. von Nesselrode, einem früheren Stolberger Unterherren. Aus dieser Ehe stammen fünf Söhne.

Hieronymus übernahm das Lehen von seiner Mutter Johanna von Merode zu Schloßberg. Am 13. September 1541 wurde er von Herzog Johann III. von Kleve erneut belehnt und damit als Unterherr Stolberg bestätigt.

Die erste Urkunden, die von Hieronymus überliefert sind, stammen aber aus dem Jahre 1526/27, obwohl seine Mutter erst im Jahre 1532 starb.

Hieronymus vorrangiges Interesse bestand darin, die wirtschaftliche Entwicklung Stolbergs zu fördern. So vergab er am 26. Dezember 1532 an Johann von Velde die Konzession, eine Kupfermühle zu errichten. Dies war ein entscheidender Schritt für die Messingindustrie der Stadt. Die Urkunde wurde von 6 Schöffen und einem Schultheiß unterzeichnet, der erste historische Hinweis darauf, dass Stolberg ein Schultheißenamt besitzt. Wenig später belehnte Hieronymus Johann Rave mit einer Mühle, die später als Ravensmühle bekannt wurde.

Neben der Messingindustrie, die durch die beiden Mühlen gefördert wurden, war er auch daran interessiert, Eisenindustrie anzusiedeln. Sein Vater hatte bereits Heinrich Dollart die Möglichkeit geboten, sich in Stolberg mit einem Werk anzusiedeln. Hieronymus erwarb 1/3 des Hammers. 1540 investierte er sogar in eine Neueinrichtung des Dollartshammers. 1542 verkaufte er seine Anteile am Werk an Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg. Hieronymus wurde vom Herzog daraufhin zum Artillerie- und Zeugmeister Jülichs ernannt. Als folge wurde der Dollartshammer zu einer Schmiede für Kanonenrohre, Gewehre und Kugeln. Die Wirtschaft florierte.

1539 begann Hieronymus damit, in einem Waldstück Steinkohle abzubauen, 1541 wurde in der Nähe des Burgfelsens nach Eisen gegraben. Dies hatte zur Folge, dass es zu einem Streit mit der Abtei Kornelimünster über Schürfrechte kam, die vor dem Reichskammergericht in Speyer ausgetragen wurde. Zu diesem Zweck wurde von Egidius von Walschaple ein Bild erstellt, das den genauen Lauf der Bäche im Stolberger Tal sowie sämtliche dort vorhandenen Gebäude und Wälder zeigt. Das Bild ist bis heute erhalten.

Karte des Egidius von Walschaple

Während des Geldrischen Erbfolgekrieges kam es zu Verwüstungen in Stolberg. Soldaten des Prinzen von Oranien plünderten große Bereiche der Stadt. Teile der Burg wurden angezündet, der Dollartshammer ausgeraubt. Bis 1548 wurden die Schäden beseitigt, die Burg dabei teilweise erweitert.

1548 wurde Hieronymus vom Herzog von Jülich zum Vogt und Amtmann von Wassenberg sowie zum Amtmann von Heinsberg ernannt.

Um die Selbstständigkeit Stolbergs zu betonen war er bemüht, die Burgkapelle von der Zugehörigkeit zur Pfarre Eschweiler zu lösen. Bereits 1533 bat er darum, einen eigenen Priester für seine Kapelle zu erhalten. Nachdem die Bestrebungen erfolglos blieben, beorderte er selber einen Priester nach Stolberg. Außerdem legte er einen eigenen Friedhof an.

Hieronymus Todesjahr ist historisch nicht gesichert. Vermutlich starb er bei einer Straßenschlacht am 27. Juli 1552 in Heinsberg. Er bemühte sich, den Sturm kalvinistischer Bürger auf die dortige Kirche abzuwehren. Ein Denkmal in der Kirche St. Gagolf in Heinsberg wurde zu seinen Ehren errichtet. Hiernonymus wurde in Heinsberg beigesetzt.

Die Nachfolge von Hieronymus von Efferen trat seine Frau Anna von Nesselrode an.

Literatur

  • Helmut Schreiber (Hrsg.): Stolberger Burgherren und Burgfrauen 1118 – 1909. Beiträge zur Stolberger Geschichte, Band 25. Burg Verlag Gastinger 2001, ISBN 3-926830-16-6

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