- Johann von Efferen
-
Johann von Efferen († 24. November 1606) war der erstgeborene Sohn von Hieronymus von Efferen und Anna von Nesselrode. Er hatte Agnes von Virmund zu Neersen geheiratet. Johann hatte 4 Geschwister, Andreas, der 1547 in der Schlacht auf der Mockerheide starb sowie Wilhelm, der ein Deutschordensritter wurde und nach Livland ging. Zwei weitere Brüder wurden Kartäuser im Kloster Vogelsang in Jülich. Johann wurde 1559 Herr der Herrlichkeit Stolberg und Burg Stolberg.
Johann, der Erstgeborener, bat 1559 erstmals den Herzog von Jülich, ihn mit Stolberg zu belehnen. Selbst zahlreiche weitere Versuche zeigten keine Wirkung. Es kann vermutet werden, dass diese Passivität Jülichs die Folge noch laufender Rechtsstreitigkeiten zwischen Stolberg und der Abtei Kornelimünster war. Außerdem war der Herzog bemüht, die finanziell wichtigen Schürfrechte aus dem Lehensvertrag auszuklammern. Johann widersetzte sich hier, da er große Nachteile befürchtete. Erst als das Reichskammergericht ein Urteil gefällt hat, belehnt der Herzog von Jülich am 28. Januar 1573 Johann zusammen mit seinem Bruder Wilhelm mit den Besitztümern in Stolberg. Die Schürfrechte blieben im Lehensvertrag enthalten. Während dieser Übergangszeit übernahm Johann die Aufgabe kommissarisch.
Wilhelm lebte in Livland und überließ, wie eine 13 Jahre später erstellte Urkunde belegt, die Herrschaft Stolberg Johann.
Die gesamte Amtszeit Johann von Efferens war von Streitigkeiten mit der Abtei Kornelimünster geprägt. Hierzu gehörten die Besitzverhältnisse in den Stolberger Kohleabbaugebieten im Schnorrenfeld. Gleichzeitig versuchte Johann die Bedeutung Stolbergs durch den Zuzug von Kupfermeistern zu steigern. So gelang es ihm im Jahre 1571, Leonhard Schleicher dazu zu bewegen, einen Kupferhof in direkter Nachbarschaft der Burg, die noch existierende heutige Adler-Apotheke zu errichten. Zahlreiche weitere folgten Ende des 16. Jahrhunderts.
1572 kam es zu einem Bruch Stolbergs mit der Mutterkirche in Eschweiler als Johann dem angereisten Priester verbot, das Gotteshaus zu betreten. Außerdem wurden Geldzahlungen eingestellt. Versuche, katholische Gottesdienste in der Kapelle zu feiern wurden teilweise sogar mit Gewalt abgewährt. Im Jahre 1590 holte der Burgherr einen lutherischen Priester nach Stolberg und bot den Stolberger Bürgern die Möglichkeit, den lutherischen Glauben in seiner zuvor von Katholiken benutzten Kapelle zu praktizieren. Johann selber wechselte jedoch nicht seinen Glauben. Es kann vermutet werden, dass er es lediglich den Kupfermeistern leichter machen wollte, vom benachbarten Aachen nach Stolberg umzusiedeln, da in Stolberg, anders als in der größeren Stadt keine religiösen Zwänge auf sie ausgeübt wurden. Als mögliche Folge wuchs bis zum Jahr 1600 die Zahl der Kupferhöfe auf 12.
Johann verstarb am 24. November des Jahres 1606. Er hinterließ zwei Töchter, Catharina, die mit Conrad Raitz von Frentz verheiratet war sowie Sibille von Efferen, die eine Ehe mit Heinrich von Streithagen zu Welten geschlossen hatte.
Die Herrlichkeit Stolberg sowie die Burg blieben ein Lehen von Wilhelm von Efferen, da Johanns Frau Agnes bereits sechs Jahre zuvor gestorben war.
Literatur
- Helmut Schreiber (Hrsg.): Stolberger Burgherren und Burgfrauen 1118 – 1909. Beiträge zur Stolberger Geschichte, Band 25. Burg Verlag Gastinger 2001, ISBN 3-926830-16-6
Kategorien:- Person (Stolberg (Rheinland))
- Geboren im 16. Jahrhundert
- Gestorben 1606
- Mann
Wikimedia Foundation.