- Himmelmoor
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Das Himmelmoor liegt in Quickborn, Kreis Pinneberg. Es ist das größte Hochmoor Schleswig-Holsteins und weist eine Größe von ca. 605 ha auf. Derzeit wird im Moor noch Torf abgebaut (Torfwerke Einfeld Carl Hornung - Werk Quickborn). Am Rande des Himmelmoores befindet sich ein Hundefriedhof. Im Dezember 2005 wurde ein „Förderverein Himmelmoor“ gegründet. Ursprünglich sollte der Torfabbau, laut einem Vertrag aus dem Jahre 1919, so lange weitergehen, bis das Moor verschwunden ist. Inzwischen wird aber die schrittweise Renaturierung des Himmelmoors betrieben, der Torfabbau soll den Info-Tafeln zufolge im Jahr 2020 beendet werden. Flächen im Nordteil des Himmelmoores wurden bereits wieder vernässt. Im Zuge der Wiedervernässung sind auf einigen Flächen die Birken schon abgestorben. Es gibt zwei Rundwanderwege, auf denen man sich über das Moor informieren kann, sowie einen Wanderweg auf den Spuren der Torfbahn. An manchen Wochenenden sind auch Rundfahrten mit der Lorenbahn möglich.
Fauna
Vögel: Blässralle, Höckerschwan, Stockente, Krickenten, Turmfalke, Graureiher, Kolkrabe, Wespenbussard, Mäusebussard, Uhu, Fitis, Kohlmeise, Sumpfmeise, Ringeltaube, Zaunkönig Graugans Kanadagans
Reptilien: Kreuzottern
Insekten: Hornisse, Weidenjungfer, Schwarze Heidelibelle, Große Mosaikjungfer, Große Pechlibelle, Große Königslibelle Blaue Prachtlibelle
Spinnen: Kreuzspinne, Flecken-Kreuzspinne, Kürbisspinne
Reptilien: Kreuzotter, Ringelnatter, Blindschleiche, Zauneidechse, Waldeidechse
Amphibien: Grasfrosch, Moorfrosch, Laubfrosch, Teichmolch, Kammolch, Feuersalamander,
Säugetiere: Reh, Fuchs, Hase, Iltis, Steinmarder, Mauswiesel, Hermelin, Igel, verschiedene Fledermaus und Spitzmausarten
Flora
Erle, Birke, Eiche, Nickender Zweizahn, Dreiteiliger Zweizahn, Wasserdost, Blutweiderich, Gilbweiderich, Schlaffer (Milder) Knöterich, Kleiner Knöterich, Torfmoose
Geschichte
Bereits 1915 wurde dort ein Arbeitslager für Straf-Gefangene, die von dem Zentralgefängnis Rendsburg als Torfarbeiter angefordert werden konnten, gebaut. Zwischen den Weltkriegen und noch bis in die 50er Jahre haben Strafgefangene den Torf abgebaut. Im zweiten Weltkrieg gab es neben dem Strafgefangenen-Arbeitslager ein Kriegsgefangenenlager in dem französische und sowjetische Kriegsgefangene, sowie ausländische, politische, Gefangene als Zwangsarbeiter zur Torfgewinnung eingesetzt wurden. Innerhalb dieses Kriegsgefangenen-Lagers bestand ein weiteres, separates Lager, in dem mindestens 53 jüdische Kriegsgefangene untergebracht waren: Franzosen, Polen, Russe, Norweger, mindestens ein Tscheche und ein Belgier. Auch sie wurden zur Torfgewinnung eingesetzt. Diese jüdischen Kriegsgefangenen bildeten das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 1416. Das Gebäude, in dem sie untergebracht waren, steht heute noch in nahezu unverändertem Zustand. Eine kleine Gedenktafel befindet sich vor dem Eingang des Gebäudes.
Mindestens bis 1983, wurden Gefangene der JVA Neumünster im Rahmen des offenen Vollzugs dort im Torfabbau eingesetzt. Die Gefangenen wurden mit der Moorbahn an den jeweiligen Einsatzort gebracht. Entgleiste Loren der Moorbahn waren an der Tagesordnung. KZ und Zwangsarbeitseinrichtungen waren noch vorhanden. Zum Beispiel: Ösen für Fesselungsketten im Boden und ein eisernes Tor mit dem bekannten Spruch "Arbeit macht frei".
53.7421111111119.8569444444445Koordinaten: 53° 44′ 32″ N, 9° 51′ 25″ OKategorien:- Moor in Schleswig-Holstein
- Quickborn
- Arbeitserziehungslager
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