Hinterländer Anzeiger

Hinterländer Anzeiger
Hinterländer Anzeiger
Beschreibung deutsche Tageszeitung
Verlag Wetzlardruck GmbH
Erstausgabe 1. Dezember 1950
Erscheinungsweise täglich
Verkaufte Auflage (IVW 3/2011, Mo-So) 10.715 Exemplare
Chefredakteur Alois Kösters
Herausgeber Johann Eifinger †
Weblink www.mittelhessen.de

Hinterländer Anzeiger ist eine Tageszeitung im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit einer verkauften Auflage von 10.715 Exemplaren[1]. Sie gehört heute zur Zeitungsgruppe Lahn-Dill des Verlagshauses Wetzlardruck (u.a. Wetzlarer Neue Zeitung). Einzugsgebiet ist vor allem der Altkreis Biedenkopf, das sogenannte Hinterland.

Als Beilage erscheinen seit 1907 auch die Hinterländer Geschichtsblätter (88. Jahrgang - Stand 2009), das Vereinsblatt des Hinterländer Geschichtsvereins.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorläufer für den Hinterländer Anzeiger war das Anzeigenblatt für den Kreis Biedenkopf und den Bezirk Vöhl, das der Biedenkopfer Justus Tobias Heinzerling zum ersten Mal im Herbst 1837 in wöchentlicher Erscheinungsweise herausbrachte. Ab 1845 erschien das Blatt wöchentlich zweimal.

1848 machte Heinzerling aus dem Anzeigenblatt den Hinterländer Boten mit demokratischer Ausrichtung. Die Zeitung galt zusammen mit dem Wetterauer Volksblatt und dem Wächter an der Schwalm aus Alsfeld als ein „Trommler der neuen Zeit“. 1849 musste Heinzerling auf Druck des Innenministeriums in Darmstadt die Zeitung aufgeben und wieder ein Anzeigenblatt ohne politische Berichterstattung und Meinungsäußerungen veröffentlichen.

Mit der Ausgabe vom 1. Januar 1877 erhielt Heinzerlings Zeitung den Namen Hinterländer Anzeiger. Nach seinem Tod am 8. Oktober 1877 übernahm seine Witwe Margarethe Heinzerling das Geschäft unter der Firma Heinzerlingsche Buchdruckerei, die von ihren Söhnen Friedrich und Karl geleitet wurde. Sie bauten Druckerei und Zeitung weiter aus und gingen 1887 zu einem wöchentlich dreimaligen Erscheinen über.

Erst am 1. April 1932 stellte der Hinterländer Anzeiger auf eine tägliche Erscheinungsweise von montags bis samstags um. Bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen im März 1945 erschien die Zeitung täglich. Zunächst verbot die alliierte Militärbehörde die Herausgabe, um bald für kurze Zeit eine Genehmigung zum Druck von amtlichen Bekanntmachungen unter dem Zeitungskopf des Hinterländer Anzeigers zu geben.

Schon am 1. Dezember 1945 mussten gemäß einer Anordnung der Militärregierung alle deutschen Zeitungen ihre Titel ablegen und auf eine neue Lizenz warten. Bis 1948 gab die Heinzerlingsche Buchdruckerei die Amtlichen Nachrichten heraus, gefolgt vom Hinterländer Anzeigenblatt.

Ende Juli 1949 hob die Militärregierung den Lizenzzwang auf und der Hinterländer Anzeiger erschien wieder, zunächst in der Biedenkopfer Druckerei gedruckt, dann von einem Gießener Verlag geliefert. Am 1. Dezember 1950 kam schließlich ein langjähriger Pachtvertrag mit der Wetzlarer Verlagsdruckerei zustande, die von 1948 an bereits ein eigenes Blatt für Biedenkopf herausgegeben hatte.

Gegenwart

Heute ist der Hinterländer Anzeiger mit einer Redaktion in Biedenkopf und in Gladenbach vertreten. Die Kreisseite mit Informationen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf wird inzwischen von der Redaktion der Marburger Neuen Zeitung gestaltet, die 1997 aus der Marburger Redaktion des Hinterländer Anzeigers entstanden war. Der Mantel wird von der Zentralredaktion in Wetzlar produziert. Die Titelrechte liegen weiterhin bei der Familie Heinzerling.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. laut IVW, drittes Quartal 2011, Mo-So (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)

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