Hochbunker Friedrich-Karl-Straße

Hochbunker Friedrich-Karl-Straße

Der Hochbunker Friedrich-Karl-Straße ist ein dreistöckiger Hochbunker vom Typ M 500 in Berlin-Tempelhof, der als ziviler Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg erbaut wurde. Nach Kriegsende wurde der Bunker als Lagerraum genutzt, nach einem Umbau können darin heute Musiker Proberäume mieten. Der Bunker steht unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Bauform

Der Bunker befindet sich fast genau in der Mitte des Blocks, der durch die Burgemeisterstraße im Norden, die Werder-Straße im Osten, die Friedrich-Karl-Straße im Süden sowie die Friedrich-Franz-Straße im Westen gebildet wird. Die Postanschrift ist Friedrich-Karl-Straße 24. Unweit vom Bunker am östlichen Ende der Friedrich-Karl-Straße liegt der Hafen Tempelhof.

Der Bunker besitzt drei Geschosse und hat einen rechteckigen Grundriss von ca. 15 × 32 m, der längs der Nord-Süd-Richtung ausgerichtet ist. Unter dem ausgeprägten Walmdach befindet sich ein begehbares Dachgeschoss. Das Gebäude ist vom Erdboden bis zur Dachspitz knapp 18 Meter hoch, die Traufhöhe ist gut 10 Meter. Die Wandstärke nimmt vom Erdgeschoss bis zum Dach kontinuierlich ab, wobei die Innenwände in der senkrechten Flucht stehen, und die Außenwände mit 2,75° angeböscht sind. Die Fassaden sind verputzt und mit schießschartenförmigen Belüftungen und einem umlaufenden Konsolenfries gestaltet, der den Übergang zum Dachgebälk bildet.

An den schmalen Seiten zur Friedrich-Karl-Straße und zur Burgemeisterstraße befinden sich die beiden rundbogigen Eingänge, deren Einfassungen aus Kunststein gearbeitet sind. Durch einen Vorraum erreicht man hinter den Eingängen je ein Treppenhaus und zwei lange Korridore, die das Gebäude erschließen. Von den Korridoren gehen links und rechts kleine Räume ab, die durch nichttragende Wände voneinander abgeteilt sind.

Geschichte

Nach den ersten Luftangriffen der Royal Air Force auf Berlin am 25. August 1940 beschloss die Führung des Deutschen Reiches im September 1940 das „Bunkerbauprogramm für die Reichshauptstadt“ als Bestandteil des „Führer-Sofortprogramms“. Für Berlin entwickelte die Baugruppe Langer des Generalbauinspektors, einer durch Speer geleitete Behörde, verschiedene Typen von Normbunkern. Der Bunker in der Friedrich-Karl-Straße ist ein Beispiel für den Bunkertyp M 500, benannt nach dem Fassungsvermögen von 500 Personen. In Berlin sind neben dem Tempelhofer Bunker noch drei weitere baugleiche Bunker des Typs M 500 erhalten, die alle drei ebenfalls unter Denkmalschutz stehen: der Bunker der Pionierkaserne in Karlshorst,[1] der Bunker der Kaserne des Flakregiments 12 in Lankwitz [2] und der Bunker an der Wittenauer Straße in Wittenau.[3]

Der Bunker war als sogenannter Schlafbunker konzipiert, die kleinen Kammern der Größe 2 × 3 m sollten jeweils einer Familie dienen. Die antikisierende Bauformen sollten das Gebäude aufwerten und eine Anmutung des „uneinnehmbaren Bollwerkes“ erzeugen. Diese relativ aufwendige Gestaltung ist typisch für die im sogenannten Führer-Sofortprogramm ab Oktober 1940 erbauten Bunker. Bei späteren Luftschutzbunker wurde auf Putz und Steinelemente verzichtet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste für Pionierschule I in Karlshorst
  2. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste für Hochbunker Eiswaldtstraße 17
  3. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste für Hochbunker Wittenauer Straße
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