Liste der Hochbunker der Bauart Winkel

Liste der Hochbunker der Bauart Winkel
Winkelturm in Gießen
Winkelturm in Wünsdorf
Winkelturm in Gießen, ehemalige Artilleriekaserne)

Die Liste der Hochbunker der Bauart Winkel umfasst Luftschutzbunker, bei denen es sich um Hochbunker handelt. Diese Spitzbunker werden im Volksmund auch Betonzigarre oder Zuckerhut, im Englischen ant hill bunker (Ameisenhügel-Bunker) genannt. Ihre Konstruktion geht auf Leo Winkel zurück.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Am 18. September 1934 wurde die Konstruktionsidee für Winkel als Patent mit der Nummer 568344 im Reichspatentamt registriert. Die Firmenanmeldung Winkel & Co. Duisburg zum Bau von Luftschutztürmen datiert vom 31. Dezember 1936. Das Gründungskapital betrug 15.000,- RM. Die Winkeltürme, die je nach Auslegung bis zu über 600 Personen fassten, wurden von der Firma entwickelt und nach Lizenzvergabe auch von zwölf führenden großen Bauunternehmen Deutschlands errichtet. Jedes Bauwerk musste dabei einen Hinweis auf die Konstruktionsfirma und das ausführende Bauunternehmen aufweisen. Das spitze und steil abfallende Dach sollte gleichzeitig eine geringe Angriffsfläche für Bomben bieten und bei einem Treffer möglichst für ein Abgleiten der Bombe ohne Explosion sorgen. Es ist nur ein Treffer bekannt, der einen Turm zerstörte (auf dem "Focke-Wulf"-Gelände in Bremen Hemelingen, 12. Oktober 1944, amerikanische Sprengbombe, 5 Todesopfer). Es wurden rund 200 Winkeltürme erbaut. Sie stehen heute, soweit sie erhalten sind, zum größten Teil unter Denkmalschutz.

Bauwerke

Ort Informationen Position
Brandenburg an der Havel Ortsteil Kirchmöser, Falkenstraße/Unter den Platanen
Bremen Ehemalige Focke-Wulf-Werke
Einer von sieben erhalten
Darmstadt Dornheimer Weg
Darmstadt Karl-Schenck-Ring
Duisburg-Beeck An der A 42 (Am Stadtgarten)
Duisburg-Hüttenheim 2 Winkeltürme auf dem Werksgelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann
Duisburg-Wedau Masurenallee
Falkensee Leipziger Straße (Gewerbegebiet Süd)
Gießen 4 Winkeltürme in der ehemaligen Bergkaserne
Gießen 2 Winkeltürme in der ehemaligen Verdun-Kaserne Rivers Barracks)
Gießen 2 Winkeltürme in der ehemaligen Artilleriekaserne (Bleidorn-Kaserne bis 1945, anschließend bis 1991 Pendleton-Barracks), heute Wohnprojekt Pendleton-Barracks, Hannah-Arendt-Straße
Geltow Auf dem Gelände der Henning-von-Tresckow-Kaserne
Gotha Auf dem Gelände des ehemaligen RAW
Hannover Auf dem Gelände des Nordstadt-Güterbahnhofs
Hannover Auf dem Gelände der Üstra
Herne An der Roonstraße
Hürth-Knapsack Steuerung des Kraftwerk Goldenberg
Kaiserslautern Auf dem Gelände des ehemaligen RAW
Köln-Niehl Werkgelände der ehemaligen Glanzstoff-Courtaulds-Werke mit einzigartiger Backsteinverblendung und verschieferter Kappe. Außenstelle des Kölner Festungsmuseum
Lehrte Richtersdorf, ehemals Bahnbetriebswerk Lehrte, im Gleisdreieck Hannover-Celle-Hildesheim
Limburg (Lahn) Einkaufszentrum Werk Stadt, auf dem Gelände des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes, Diezer Straße, siehe Hochbunker Limburg
Lingen (Ems) An der Kurt-Schumacher-Brücke
Meerbusch-Büderich (Grenze zu Düsseldorf-Lörick) Auf dem Gelände der Böhler-Edelstahlwerke
Minden An der Schachtschleuse, im November 2010 abgerissen
Mülheim an der Ruhr An der Friedrich-Ebert-Straße
Neunkirchen (Saar) Westlich des ehemaligen Eisenwerkes
Paderborn Auf dem Gelände des DB-Ausbesserungswerks
St. Wendel Werkstraße, auf dem Gelände der Heeresinstandsetzungslogistik
Stuttgart-Feuerbach Am Feuerbacher Bahnhof
Wünsdorf Ehemals 19 Winkeltürme, von denen sieben erhalten sind

Literatur

  • Michael Foedrowitz: Die Luftschutztürme der Bauart Winkel in Deutschland 1936 bis heute. Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0632-8 (Waffen-Arsenal 175).
  • Michael Foedrowitz: Luftschutztürme und ihre Bauarten 1934–1945. Nebel-Verlag, Utting 2003, ISBN 3-89555-096-5.

Weblinks

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