Hochgallhütte

Hochgallhütte
Hochgallhütte
CAI Hütte Kategorie C
Hochgallhütte im Herbst
Hochgallhütte im Herbst
Lage Bachertal; Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Italien; Talort: Rein in Taufers
Gebirgsgruppe Rieserfernergruppe
Geographische Lage 46° 55′ 44″ N, 12° 6′ 11″ O46.92888888888912.1030555555562276Koordinaten: 46° 55′ 44″ N, 12° 6′ 11″ O
Höhenlage 2.276 m s.l.m.
Hochgallhütte (Südtirol)
Hochgallhütte
Besitzer CAI-Sektion Rom
Erbaut 1877
Hüttentyp Hütte
Übliche Öffnungszeiten Ende Juni bis Ende September
Beherbergung 45 Betten, 25 Lager
Weblink Homepage
Hüttenverzeichnis OeAV DAV CAI (ital.)

Die Hochgallhütte (ital. Rifugio Roma alla Vedrette di Ries) ist eine Schutzhütte der Sektion Rom des CAI. Sie liegt auf 2.276 Meter Seehöhe in der Rieserfernergruppe. Bis zum Verlust der Hütte an den CAI war diese Hütte im Besitz der DAV-Sektion Kassel. Daher rührt auch noch der Name Alte Kasseler Hütte.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Zustieg

Die Hochgallhütte liegt an der Nordseite des Rieserferner-Hauptkamms hoch über dem Bachertal, das bei Rein in Taufers ins Reintal mündet und bei Sand in Taufers in das Ahrntal. Sie liegt somit in Südtirol, Italien.

Der einfachste Zustieg zur Hütte erfolgt aus dem Bachertal südseitig durch Lärchenwälder, vorbei an Ternerhütte (1.874 m), einem Wasserfall und der Eppacheralm (2.041 m), in etwa 2 Stunden. Von Antholz ist die Hütte über die Antholzer Scharte (2.814 m) oder die Schwarze Scharte (2.981 m) wesentlich langwieriger und mühsamer erreichbar.

Geschichte

Der erste Bau an dieser Stelle wurde bereits 1877 von der Sektion Taufers des DuÖAV errichtet. Die einfache Unterkunftshütte für Selbstversorger für insgesamt 30 Personen wurde damals „Rieserfernerhütte“ benannt, die heutige Rieserfernerhütte steht im Gemsbichljoch, südlich des Schneebigen Nocks.

Um 1910 benützten Bergführer und Träger die Hütte als Nachtlager. Am 1. April 1887 wurde die Alpenvereinssektion Kassel gegründet; es dauerte nun ein Jahr, bis sich der Vorstand um einen geeigneten Hüttenbauplatz in der Rieserfernergruppe umschaute. Im Sommer 1894 wurde – laut Chronik „nach Übereinstimmung mit den Tauferern“ – mit dem Hüttenbau begonnen.

Die feierliche Einweihung fand am 24. Juli 1895 statt. Im darauf folgenden Jahr kam die Sektion Kassel mit der Sektion Taufers überein, das Objekt in „Kasseler Hütte“ umzubenennen. Während des ersten Weltkrieges blieb die Hütte geschlossen. Im August 1926 wurde die Kasseler Hütte vom Club Alpino Italiano (CAI) einverleibt und dessen Sektion Rom zugesprochen; diese änderte den Hüttennamen zwar auf „Rifugio Vedrette Giganti“, aber bei den Italienern setzte sich der einfachere Begriff „Rifugio Roma“ durch. In der einheimischen Bevölkerung blieb jedoch der eingewurzelte, landläufig auf „Kassla-Hütte“ zugefeilte Begriff erhalten. Gewiss auch deshalb, weil die DuÖAV der Sektion Kassel die Reiner Bevölkerung immer wieder auch finanziell unterstützt hat.

Die Ära der legendären Pächterfamilie Seeber begann im Sommer 1959. Ernst Seeber bewirtschaftete die Kasseler Hütte zuerst bis 1964. Danach blieb die Hütte wegen der Südtiroler-Attentate bis 1970 geschlossen. Ab 1970 war wiederum Ernst Seeber mit seiner Frau auf der Hütte. Der legendäre Hüttenwirt verstarb – erst 60 Jahre alt – am 8. Dezember 1992. Seither betreiben dessen jüngster Sohn, Arnold Seeber mit seiner Frau Silvia die Schutzhütte.

Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Hochgallhütte 2011 vom CAI wieder in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen über, die Bewirtschaftung wurde bis auf Weiteres jedoch noch dem CAI überlassen.[1][2]

Übergänge

Vom Schutzhaus aus sind folgende Übergänge möglich:

  • Barmer Hütte (über das Patscher Törl, 3.082 m, hochalpiner, vergletscherter Übergang)
  • Rieserfernerhütte (über das Fernerköpfl, einem 3.249 m topografisch markanten Punkt im Rieserferner-Hauptkamm)

Gipfel

Folgende Gipfel können von der Hütte bestiegen werden:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Schutzhütten Südtirol, abgerufen am 11. Juli 2011
  2. Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Jahresbericht 2010. Berge erlebt. 2010, S. 31 (http://issuu.com/alpenvereinsuedtirol/docs/jahresbericht_2010, abgerufen am 11. Juli 2011).

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