- Rein in Taufers
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Rein in Taufers ist eine Fraktion der Marktgemeinde Sand in Taufers in der autonomen Provinz Bozen-Südtirol.
Der Ort mit etwa 340 Einwohnern liegt auf 1.600 m Höhe in einem Seitental des Tauferer Ahrntals.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rein wird erstmals 1225 als Riune urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von lat. rius, rivus ab und bedeutet so viel wie Kleine Bäche.
Die ersten Spuren einer Begehung der Gegend durch den Menschen reichen bis in die Mittlere Steinzeit (ca. 8.000 bis 5.500 v. Chr.) zurück. Der einzige, bisher sicher nachgewiesene Jägerrastplatz im Tauferer Tal und im Ahrntal wurde 1984 am Klammljoch (2.294 m) entdeckt.
Im Sommer 1992 wurden in der Nähe der Rieserfernerhütte Bekleidungsstücke aus der Eisenzeit gefunden.
Ein Schenkungsbrief weist darauf hin, dass in Rein um 1419 eine dem Heiligen Wolfgang geweihte Kirche erbaut wurde. Der Legende nach ist der Hl. Wolfgang bei seiner Missionstätigkeit in Norikum auch ins damals noch heidnische Rein gekommen. Die heutige Kirche wurde 1908 bis 1911 errichtet. Die Pfarrkirche von Rein gehört zu den wenigen Kirchenbauten in Südtirol, die im neugotischen Stil errichtet wurden.
Zur Geschichte Reins siehe Tirol, Südtirol und Geschichte Südtirols.
Landschaft
Rein liegt umgeben vom Naturpark Rieserferner-Ahrn in landschaftlich reizvoller, hochalpiner Lage. Der Ort ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Bergtouren in der Durreckgruppe und Rieserfernergruppe. Hausberg ist der Hochgall, mit 3.436 m der höchste Berg der Rieserfernergruppe der Hohen Tauern, den man über die Hochgallhütte (ehemals Kasseler Hütte) in anspruchsvoller Tour (nur für erfahrene Alpinisten) erreicht.
Am Tristennöckl oberhalb der Kasseler Hütte befindet sich in knapp 2.300 m der höchste Zirbenbestand der Ostalpen. Der Reinbach bildet in der Reinbachschlucht drei eindrucksvolle Wasserfälle, die sich über den 1985 eingeweihten Franziskusweg erreichen lassen.
Wirtschaft
Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus mit ganzjähriger Saison. Rein war schon vor dem Ersten Weltkrieg wegen seiner Naturschönheiten und der mächtigen Berge ein beliebtes Touristenziel. Im Ort gibt es eine Vielzahl an Hotels, Gaststätten und privaten Beherbergungsbetrieben, sowie ein Langlaufzentrum und zwei Skilifte.
Die Bauern haben den Kartoffel- und Getreideanbau völlig aufgegeben und betreiben nur noch Viehzucht und Waldwirtschaft.
Seit 2002 befindet sich in Rein eine Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 300 kW, die ergänzend zur Stromversorgung der Gemeinde beitragen kann. Es handelt sich um die erste derartige Anlage in Südtirol. Das 2008 zwischen Rein und Sand in Taufers fertiggestellte Wasserkraftwerk (Hochdruck-Ausleitungskraftwerk) am Reinbach liefert bei einem Einzugsgebiet von 91 km² und einer Nennfallhöhe von 432 m jährlich durchschnittlich 63 Mio. kWh an Strom.
Literatur
- Josef Innerhofer: Taufers, Ahrn, Prettau - Die Geschichte eines Tales. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980
- Reimo Lunz: Archäologische Streifzüge durch Südtirol. Band 1, Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2005
- Gemeinden des Tauferer Ahrntales (Hrsg.): Kulturmeile Tauferer Ahrntal. Tappeiner Verlag, Lana 2004
- Zeno Braitenberg (Redaktion): Tauferer Ahrntal - Geschichte und Zukunft. Tappeiner AG, Lana 2007
- Serafin Bacher: Rein am Fuße des Hochgall - Dorfbuch , ohne Verlagsangabe, Effekt! Buch, Neumarkt a.d. Etsch, 2010
Weblinks
46.94972222222212.065277777778Koordinaten: 46° 57′ N, 12° 4′ OKategorien:- Ort in Südtirol
- Fraktion in Südtirol
- Sand in Taufers
- Ehemalige Gemeinde (Südtirol)
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