- Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße
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Die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße (HFW) im Bundesland Brandenburg ist eine Teilstrecke der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße (HOW)[1] und verläuft als Schifffahrtskanal am westlichen Rand des bis zu drei Kilometer breiten unteren Odertals parallel zur Oder vom Endpunkt der Oderhaltung der HOW bei Hohensaaten bis zur Einmündung in die Westoder bei Friedrichsthal und hat eine Länge von 42 Kilometern.[2] Sie gehört zur Wasserstraßenklasse IV mit Einschränkungen. Zuständig für die Verwaltung ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde. Die Anrainer sprechen bei der Wasserstraße von jeher nur vom „Kanal“.
Die HFW wurde zur Entwässung des Oderbruches und zur Sicherheit der Schifffahrt gebaut – der gleich bleibende Wasserstand bietet für Schiffe bessere Bedingungen als die in heißen Sommern oft Niedrigwasser führende Oder. Sie wurde nach zwanzigjähriger Bauzeit 1926 fertiggestellt.
Die Wasserstraße liegt fast in ihrer gesamten Länge etwas tiefer als die Oder, am südlichen Endpunkt bei Hohensaaten 0,38 Meter über NN gegenüber einem mittleren Oderwasserstand bei Hohensaaten von 3,24 Meter über NN. Somit müssen Schiffe, die aus der Oder von Süden her in den Kanal einfahren, in Hohensaaten fast drei Meter „absteigen“, und zwar in zwei Schritten: zwei Meter in der Ostschleuse von der Oder zur Oderhaltung der HOW (1,2 Meter über NN) und fast einen Meter in der Westschleuse. Am nördlichen Endpunkt ist der Kanal direkt und somit ohne Schleuse mit der Westoder verbunden.
Um den Schiffsverkehr zwischen den Ortschaften an der HFW und an der Stromoder zu ermöglichen, wurde 1925 zwischen Schwedt und Nipperwiese ein Verbindungskanal, die Schwedter Querfahrt, mit einer Schleuse angelegt.[3]
Die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße ist nach Osten, zur Oder hin, vollständig, nach Westen zu großen Teilen eingedeicht. Zwischen Kanal und Oder befinden sich die so genannten Polder, eine in Mitteleuropa einzigartige Landschaft, die – nach holländischem Vorbild – im Spätherbst und Winter geflutet werden. 90 Prozent dieses Gebietes gehören zum Nationalpark Unteres Odertal.
In Schwedt/Oder befindet sich der wichtigste Hafen an der Wasserstraße. Neben Baustoffen werden hier Industriegüter umgeschlagen (in Schwedt befinden sich zwei Papierfabriken und eine Erdölraffinerie).
Einziger größerer Zufluss des Kanals ist die nordöstlich von Schwedt einmündende Welse.
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis E, Lfd.Nr. 21 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ M. Eckoldt (Hrsg.), Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen, DSV-Verlag Hamburg 1998
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